Parmesan gibt es in meinem Kühlschrank eigentlich immer. Mittags ein Teller schnelle Nudeln sind mit etwas frisch geriebenem Parmesan immer besser. Früher habe ich die Rinde einfach entsorgt. Das war keine gute Idee, denn diese Rinde ist in Suppen und Eintöpfen ein echter Gewinn. Sie bringt jede Menge Geschmack. Und deshalb sammle ich sie jetzt auch immer. Werden ja im Kühlschrank nicht schlecht, allenfalls noch trockener, doch das tut dem Geschmack keinen Abbruch.
In dieser Suppe sorgt diese Rinde schon mal für eine angenehme Grundwürze. Bei der Gemüsebrühe vertraue ich auf eine Bio-Basis aus Salzgemüse. Einfach Wasser aufkochen und rein damit. Was mich an dieser Stelle jedoch zu der Frage bringt, warum die Entwickler von Küchengeräten so fixiert sind auf Warntöne? Mein Herd piept, wenn mal etwas Flüssigkeit auf das Steuerfeld kommt. Gleich fünfmal, damit es auch ja jeder mitbekommt, dass ich gerade den Herd saubermache. Der neue Wasserkocher meldet sich schon, wenn ich nur die Kanne auf den Untersatz stelle und natürlich gleich nochmal, wenn das Wasser kocht. Bei der Waschmaschine haben wir uns ja schon irgendwie daran gewöhnt.
Also wenn ein lauter Piepton durch die Küche schallt, dann kann ich meine Gemüsebrühe anrühren. Wäre mir ja sonst vielleicht entgangen (an dieser Stelle rolle ich etwas genervt mit den Augen), dabei muss ich natürlich aufpassen, dass ich beim Eingießen der Brühe in den Topf nicht kleckere, denn sonst kommt gleich ein weiterer Ton in einer unangenehmen Frequenz dazu.
Ich verzichte auf alle Timer, die sich nach einer abgelaufenen Zeit mit einem Piepsen bemerkbar machen. Bei mir piept es schon genug. Ein Countdown lässt sich auch mit ein paar harmonischen Akkorden intonieren. Doch zurück zur Suppe. Die ist mittlerweile fertig und herrlich samtig. Sie hat einen dezenten Parmesangeschmack und bekommt die Frische vom Gremolata-Öl. Sie ist perfekt.

Blumenkohl-Parmesan Suppe mit Gremolata-Öl

Für Vier bis Sechs

4 EL Olivenöl
1 Blumenkohl, in kleine Röschen geschnitten
300 g Kartoffeln, in Würfel geschnitten (etwa 2 mittelgroße Kartoffeln)
2 Selleriestangen, fein gewürfelt
1 Lauch, nur der weiße und hellgrüne Teil in feine Röllchen geschnitten
4 Zehen frischer Knoblauch, gepresst
900 ml Gemüsebrühe
700 ml Vollmilch
100 g Parmesan, gerieben und die Rinde separat beiseitestellen

Chiliflocken, Petersilie und getrocknete Blüten für die Dekoration

Gremolata-Öl
½ Bund Petersilie, ohne Stiele
Abrieb einer kleinen unbehandelten Zitrone
1 Zehe Knoblauch
Meersalz
Olivenöl

In einem großen Topf das Olivenöl erhitzen und Blumenkohl, Lauch, Kartoffelwürfel, Sellerie und Knoblauch darin etwa 7 Minuten bei mittlerer Hitze anbraten.
Brühe, Milch und Parmesanrinde dazugeben, Aufkochen lassen und dann etwa 20 Minuten bei sanfter Hitze köcheln lassen.
Die Parmesanrinde entfernen.
Die Suppe zusammen mit dem geriebenen Parmesan in einen (Hochleistungs)Mixer geben (mit dem Pürierstab klappt es auch, es wird nicht so schön glatt) und zu einer glatten Suppe pürieren.
Mit Salz abschmecken.

Die Petersilie mit dem Zitronenabrieb und dem Knoblauch in einen kleinen Mixer geben und nach und nach Olivenöl dazugeben, bis eine flüssige Paste entsteht. Ebenfalls mit Salz abschmecken.

Die Suppe auf Teller verteilen, mit dem Gremolata-Öl beträufeln und Petersilie und getrocknete Blüten darüberstreuen.