8. Mai 2021

Italienische Frühlingssuppe mit Fregola, vielen Kräutern, Spargel und Zitrone

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auf Sardinien heißt diese Suppe S’erbuzzu und wirkt wohltuend bei Fernweh

Ich bin etwas aufgeregt. In ein paar Tagen fahre ich nach Italien. Das fühlt sich unglaublich an. Italien – das ist einerseits so unglaublich nah dran an München und doch waren die Alpen in den vergangenen 14 Monaten eine schier unüberwindbare Hürde. Italien wurde wie viele andere Länder hart von der Pandemie getroffen. Noch immer haben wir es nicht überstanden aber ein Hoffnungsschimmer macht sich breit. Ich werde eine Bekannte besuchen, die auf einem Hügel in den Marken sehr abgeschieden lebt. Ich tue das nicht, weil ich der Meinung bin, jetzt kann es wieder losgehen mit den Urlaubsreisen im Süden. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ich nicht die Einzige bin, die es in den Süden zieht. Und dass nach wie vor empfohlen wird, auf touristische Reisen zu verzichten. Diese Reise hat aber mit meinem Job zu tun. Ich hänge lediglich einige Tage auf besagtem Hügel dran. Ich bin einmal geimpft und gehe sehr respektvoll mit den Umständen um. Aber die Aussicht, endlich mal wieder in einem Restaurant, wenn auch nur draußen, zu sitzen und dort einen Teller Pasta zu essen, bringt mich schier um den Verstand. Ich kann es kaum erwarten, etwas Anderes zu sehen, zu riechen und zu schmecken. Früher habe ich über alle geschmunzelt, die Tage vor der Abreise bereits ihren Koffer gepackt haben – ich bin eher so ein „Auf-den-letzten-Drücker-Packer“ – aber jetzt kann ich das Gefühl nachvollziehen. Ich will jede Sekunde der Vorfreude auskosten. Mit zitternden Händen buche ich die digitale Maut und die Vignette für den Brenner. Meine Vorfreude geht so weit, dass ich heute unbedingt etwas Italienisches kochen musste. Bereits seit ein paar Wochen schlummern die Fregola, niedliche, geröstete Pasta-Kügelchen in meinem Küchenschrank. Zusammen mit vielen frischen Kräutern, Erbsen und grünem Spargel kommen die in eine Hühnerbrühe. Weißwein spielt auch eine Rolle. Die Suppe stammt aus Sardinien, wo bis zu 17 verschiedene Kräuter dafür verwendet werden.
S’erbuzzu heißt sie dort. Mit den Cannellini Bohnen und dem Pancetta wird das eine kräftige Suppe, die aber andererseits nicht wie eine opulente Skihütten-Suppe daherkommt, sondern durch die Kräuter, den Wein und die Zitrone mit viel Frische punktet. Das Original verzichtet zwar auf Spargel und frische Erbsen aber ich bin der Meinung, wenn schon Frühling, dann auch richtig!

Italienische Frühlingssuppe mit Fregola, vielen Kräutern, Spargel und Zitrone

Für Vier

3 EL Olivenöl
100 g Pancetta
1 gelbe Zwiebel
Meersalz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
200 ml trockener Weißwein
130 g Fregola Tostata (Nudelkügelchen aus Hartweizengries, bekommt man beim italienischen Feinkosthändler oder im gut sortierten Supermarkt)
3 Zehen Knoblauch
1 TL Fenchelsamen
eine Prise Chiliflocken
1,4 L Hühnerbrühe, vorzugsweise selbstgekocht
1 Dose Cannellini Bohnen
300 g grüner Spargel
100 g frisch gepalte Erbsen
½ Bund Petersilie
1 Bund Schnittlauch
2 EL Estragon (oder 1 EL Getrockneter)
nach Belieben eine Handvoll Portulak
frisch geriebener Pecorino oder Parmesan
1 Zitrone, in Spalten geschnitten

Die Zwiebel und den Pancetta fein würfeln und zusammen mit einem halben TL Salz und etwa 5 Umdrehungen aus der Pfeffermühle in einem schweren Topf im Olivenöl einige Minuten dünsten. Mit der Hälfte des Weißweins ablöschen und einkochen lassen. Den Knoblauch in feine Scheiben schneiden und die Stängel der Petersilie ebenfalls in feine Röllchen schneiden. Zusammen mit dem Fenchel, Chili und der Fregola in den Topf geben und gut umrühren.
4 Minuten köcheln lassen.
Die Brühe und den restlichen Wein hinzufügen, aufkochen lassen und etwa 14 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen.
Den Spargel im unteren Drittel schälen und in etwa 1,5 cm lange Stücke schneiden. Zusammen mit den abgetropften Bohnen und den Erbsen in die Suppe geben. Nochmal etwa 5 Minuten weiterköcheln lassen.
Petersilie, Schnittlauch und Estragon fein hacken.
Die Suppe mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
Die frischen Kräuter dazugeben, auf Teller verteilen, mit Pecorino oder Parmesan und dem Portulak bestreuen und mit den restlichen Zitronenspalten servieren.

Dazu passt frisches Ciabatta.

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