12. Juni 2018

Frittata mit Blumenkohl, Ziegenfrischkäse und Stachelbeer Chutney

2 Kommentare

Die zweifellos göttlichste Variante dieses italienischen Omlettes.

Jetzt ist es auch wieder gut mit dem Spargel. Ich hatte ihn reichlich und in vielen Varianten. Zeit also, sich mal wieder dem übrigen Angebot auf dem Markt zu widmen. Der geliebte Blumenkohl wurde nämlich ein wenig vernachlässigt. Dabei ist er so schön vielseitig und köstlich. Wenn es schnell gehen soll, dann lege ich ihn einfach nur auf ein Backblech, verteile ein wenig Olivenöl und Salz darüber, wenn vorhanden auch noch einen Hauch Parmesan, und schiebe ihn für 20 Minuten in den Ofen. Damit bin ich dann schon zufrieden. Also meistens. Heute nicht. Heute will ich da noch ein bisschen mehr. Mangold zum Beispiel. Der mit den hübschen bunten Stängeln. Gibt es überhaupt Mangold mit nicht-bunten Stängeln? Scheinbar hat diese weitaus ansprechendere Züchtung, den schnöden Mangold mit weißen Stängeln gänzlich verdrängt. Das Auge isst halt doch mit, wie es so schön heißt. Und so ein leuchtendes Pink oder Orange macht gleich viel mehr Spaß in der Küche. Auch wenn er nicht anders schmeckt als der Weiße.
Bereits am Wochenende habe ich eine Schale Stachelbeeren gekauft, die standen dann rum und nachdem ich so zehn davon gegessen hatte, war ich ihrer ein wenig überdrüssig, was daran lag, dass sie ziemlich sauer waren. Ich bin nicht der große Held, wenn es darum geht, Geduld zu haben um sie nachreifen zu lassen. Dann lieber gleich Chutney daraus machen. Chutney ist etwas Herrliches, und im Gegensatz zu Marmelade, verschenke ich das Selbstgemachte auch äußerst selten. Ich finde die Kombination aus Früchten, Pfeffer, Essig und Zucker einfach hinreißend. Ganz besonders jetzt, wo der Grill mir schon wieder auffordernde Blicke zuwirft und nach einem Steak verlangt.
Und wenn man morgens um sechs aufwacht, weil es schon so hell ist und die Vögel mal wieder ein Riesen-Gezeter draußen machen, kann man auch gleich den Herd einschalten und in aller Ruhe Chutney einkochen. Jeder hat ja so seine Macke.
Jedenfalls passt es toll zu der Frittata. Wer jedoch an der Stachelbeer-Beschaffung scheitern sollte, dem sei als Begleitung zur Frittata auch ein grüner Salat ans Herz gelegt. Mit einer Himbeer-Vinaigrette zum Beispiel. Ich mache das ja nur, weil ich morgens so viel Elan habe. Und weil es gut schmeckt.

Für Zwei

Frittata

300 g Blumenkohl (von einem möglichst kleinen Kopf)
etwa 6 Stängel bunter Mangold
1 EL Olivenöl
Meersalz
3 Eier
60 ml Vollmilch
1 EL getrockneter Zitronenthymian
Abrieb einer halben Zitrone
100 g Ziegenfrischkäse
4 EL frisch geriebenen Parmesan
frisch gemahlener Pfeffer

Den Ofen auf 200° vorheizen.
Den Blumenkohl waschen abtrocknen und in dicke Scheiben schneiden. Wenn das nicht klappt, ist nicht schlimm, dann eben in großen Röschen.
Ein Backblech mit Backpapier belegen und den Blumenkohl darauf verteilen. Das Olivenöl darüber träufeln und mit ein wenig Meersalz bestreuen. 20 Minuten im Ofen (mittlere Stufe) backen, bis er gebräunt ist.
Mangold waschen und in grobe Stücke schneiden. Wasser in einem Topf erhitzen und eine Minute lang blanchieren. Im Sieb abtropfen lassen.

Die Eier mit der Milch, dem Zitronenabrieb und dem Ziegenfrischkäse in eine Schüssel geben und vermischen, dann den geriebenen Parmesan und den Zitronenthymian untermischen (keine Sorge wenn der Ziegenfrischkäse noch ein wenig bröselig ist). Mit frisch gemahlenem Pfeffer würzen.

Blumenkohl und Mangold in einer feuerfesten Form verteilen und die Eimasse drübergießen. Im Ofen bei 170°  30 – 40 Minuten backen.

 

Stachelbeer Chutney

(für zwei 250 ml Gläser)

500 g Stachelbeeren
1 TL Pimentkörner
1 TL Szechuan Pfeffer
1 mittelgroße rote Zwiebel
1 EL neutrales Pflanzenöl
1 Knoblauchzehe
1 walnussgroßes Stück Ingwer
1 EL getrockneter Zitronenthymian
1 TL Senfkörner
180 g Zucker
150 ml milder Essig (ich nehme sehr gerne Melfor Essig)
½ TL Meersalz

Die Stachelbeeren waschen und putzen.
Zwiebel, Ingwer und Knoblauch fein hacken. Piment und Pfeffer im Mörser mahlen.
Das Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel, den Knoblauch und den Ingwer darin andünsten. Die Kräuter und die Senfkörner dazugeben, eine Minute kräftig durchrühren, dann den Zucker darüber geben. Leicht karamellisieren lassen und mit dem Essig ablöschen. Die Früchte und das Salz dazugeben und gut umrühren. Offen so lange einkochen lassen, bis das Chutney eindickt (ca. 30 Minuten).
Entweder noch heiß in die sterilen Gläser füllen, oder abkühlen lassen und direkt zur Frittata servieren.

2 Kommentare

  1. Alles klar: Frittata mit Blumenkohl, Ziegenfrischkäse und Stachelbeer-Chutney. Den Blumenkohl hatte ich gerade frisch erstanden, gar nicht so ungewöhnlich heutzutage für einen Tiefst-Provinz-Bewohner in der (geografischen) Mitte des Bayernterrains.
    Aber Mangold? Nope! No way.
    Als Eigengartler gibt man nicht so schnell auf: was liegt im Keller, eventuell gar fermentiert, oder ansonsten -? Kein Blattgemüse auffindbar.
    Ich musste also „improvisieren“ (Abhilfe schaffen), mit dem, was vor Orte zu Gebote steht…
    Nach einer Keller-Filzung (immerhin: Stachelbeer-Tokku, sowie ein sehr ominöses Gläschen „Rote Stachelbeere/ Gelbe Zucchini/ Grüner Pfeffer“, eine Art Marmelade mit dem Jahreshinweis 2015) habe ich 6 Blätter Wirsing mit drei Aji-Cristal-Chilischoten (eine gelbe, nicht gerade unscharfe Sorte, auf „chinesisch“ eingelegt, d.h. mit entsprechenden Gewürzen und mit einem Abschluß durch hochprozentigen Alkohol) gedämpft und anstelle des Mangold eingesetzt.
    Übrigens: Die Sorte Mangold, die ich ausschließlich schon lange selbst für den Sommerverzehr anbaue, weil ich sie den „bunten“, freilich allein optisch überlegenen, bunten Sorten von der Textur (ca. doppelte Blattdicke) und auch von Geschmack her vorziehe, ist der „Swiss Chard“ (im deutschen meistens „Glatter Silber“) mit einem dicken weißen, etwas vorgezogen zuzubereitendenden Stengel – – – aber wie schon gesagt: Ham’wer g’rade nich‘).
    Es hat, wie ich finde, schließlich alles auch hingehauen, wobei ich die Menge Wirsing zu der des Blumenkohl addiert (bzw. von dieser abgezogen), und wegen der Verwendung meiner gelben Chilies auf den Einsatz der Marmelade gegenüber des selbst sehr scharfen Tokku optiert habe.
    Es war also – ganz wie dieser wie ich finde geradezu zum „Improvisieren“ einladende Blog auch – einfach wunderbar.
    Saved my day
    -p

    Antworten
    • Und ich danke dir für diese wunderbare Ausführung, die ich sehr gern gelesen habe.
      Herzliche Grüße
      Claudia

      Antworten

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