Denkt man an Schweizer Küche fallen einem sofort Käsefondue oder Zürcher Geschnetzeltes ein. Beides grandios aber beides lockt nicht bei sommerlichen Temperaturen. Süßes geht natürlich immer und besonders hier gibt es so einiges zu entdecken. Es ist aber allem voran die frische, moderne Küche, die mich in die Stadt lockt. Regionale Zutaten, mit besonderen Akzenten und ganz besonders gerne direkt am Rhein mit Blick aufs Wasser. Das Schöne ist, dass Basel überschaubar ist. Man kann den Tag mit Baden im Rhein oder Museumsbesuchen verbringen (sollte es mit dem Wetter mal nicht passen) und sich dann an der Gastfreundlichkeit erfreuen. Und da ist ganz sicher für jeden was dabei.
Restaurant LA
Gemütlich spaziere ich von meinem Hotel zur St. Johanns Vorstadt. Das sind nur ein paar Minuten und führt mich vorbei an gut besuchten Straßen Cafés. Das schmale Restaurant kann leicht übersehen werden, beinahe laufe ich daran vorbei. Das Interieur ist minimalistisch, geschmackvoll und bietet einen Blick in die offene Küche. Zur Auswahl stehen ein 4-Gang oder 6-Gang Menü optional mit Weinbegleitung oder nicht-alkoholischer Begleitung. Es gilt das Prinzip der Überraschung. Serviert wird, was Saison hat. Wer rein vegetarisch essen möchte – kein Problem, einfach angeben.
Los geht es mit einer klaren, weißen Tomatenessenz mit Frischkäse. Würzig mit feiner Säure ist das genau der passende Auftakt eines sommerlichen Menüs. Ich habe mich für das 4-Gang Menü entschieden mit einer alkoholfreien Begleitung und so wird als erstes ein prickelndes Getränk aus Mate-Tee serviert. Das passt auch ausgezeichnet zum folgenden Gang, einem cremigen Risotto aus Erbsen mit Salbei und Mandeln.
Weiter geht es mit einer Fenchelcreme, Kabeljau und Vongole. Auch diese Kombination ist elegant und luftig. Dazu gibt es einen Kombucha aus einer lokalen Manufaktur mit Ananas und Minze. Das ist kühn aber gibt dem Gericht noch einen zusätzlichen sommerlichen Touch. Beim Hauptgang, einer Roulade vom Lamm ist es ganz besonders ein Püree aus frischem Tomaten, Pinienkernen und frischem Bohnenkraut, was mich begeistert. Zusammen mit der Auberginencreme und einem kräftigen Lamm-Jus ist das ein sehr schöner Hauptgang, dessen Aromen noch länger in meinem Mund tanzen. Dann habe ich die Wahl zwischen Käse (in der Schweiz ja immer eine gute Wahl) und einem Dessert. Am liebsten wäre mir noch eine Portion des Tomatenpürees – das war einfach zu gut – doch ich bleibe auf der herzhaften Seite und entscheide mich für Käse. Und auch wenn ich mich schon recht satt fühle, muss ich nochmal bei dem wirklich grandiosen Brot zugreifen. Ich habe die Schweiz einfach schon immer für ihr Brot geliebt und ganz besonders dafür, dass sie es nicht zu dünn, sondern in kräftigen Scheiben schneiden. Übrigens schmunzeln die meisten Schweizer auch darüber, dass man sich bei uns in der Bäckerei das Brot vorschneiden lassen kann.
LA Restaurant
St. Johanns-Vorstadt 13
4056 Basel
Schokoladen aus aller Welt – Xocolatl
Ich bin unterwegs mit der Tram, die ich ja dank meiner Basel Card kostenfrei nutzen kann, als ich den Laden entdecke – Xocolatl. Ich steige sofort an der nächsten Haltstelle aus und laufe den kurzen Weg zurück, um in etwas einzutauchen, was ich so noch nie zuvor gesehen habe. Schokolade aus der ganzen Welt. Aus nicht weniger als 40 unterschiedlichen Schokoladen-Manufakturen werden kunstvoll eingepackte Sckokoladentafeln präsentiert. Ich, das Verpackungsopfer, merke, wie sich mein Puls beschleunigt. Trinkschokoladen, Schokoladen aus sämtlichen Kakao-Anbaugebieten in der Welt, Schokoladenliköre, ja selbst Kakao-Seife werden hier angeboten. Wer sich am Anblick der vielen Schokoladen berauscht hat, kann sich auch niederlassen auf ein Tässchen Trinkschokolade. Hier bekomme ich auch Schokolade zum Kochen und geröstete Kakaoschalen. Einfach alles. Wer Schokolade liebt, der muss hierherkommen. Allerdings sollte man nicht erwarten, dass man diese internationalen Köstlichkeiten zu einem Schnäppchenpreis bekommt. 10 CHF für eine Tafel sind keine Seltenheit. Einen wahren Schokoladenliebhaber sollte das nicht abschrecken.
Xocolatl – Die Welt der Schokolade
Marktgasse 6, 4051 Basel
Weltküche im Klara in Klein-Basel
Ein paar Frühlingsrollen, tibetische Momos zwischendurch oder Lust auf ein paar rassige Tacos? Das Klara in Klein-Basel ist ein Mikrokosmos aus neun verschiedenen Küchen. Man sucht sich was aus, bekommt so einen Summer in die Hand gedrückt, der dann brummt, wenn man sein Essen abholen kann. Ohne Chi-Chi dafür unkompliziert und günstig.
Klara
Clarastrasse 13, 4058 Basel
Jakob’s Basler Leckerly – Tradition seit 1753
Das wohl traditionsreichste Gebäck der Stadt besteht aus Honig, Weizenmehl, kandierten Früchten und Kirschwasser. Ein Lebkuchen. Der Gebäckname „Basler Leckerli“ erschien erstmals über dem Rezept im Kochbuch der Anna Magdalena Falkeysen von 1741. In der ältesten Manufaktur der Stadt hat man sich bis heute der Tradition verpflichtet. Es gibt verschiedene Sorten mit Schokolade, extra Honig oder Nüssen. Klingt alles ein bisschen nach Weihnachten? Dann sollte man die „Summer Edition“ mit Zitrone probieren. Die musste unbedingt mit. Die Manufaktur in St. Johanns-Vorstadt bietet auch tägliche Führungen an.
Shop
Spalenberg 26
4051 Basel
dem Speck verfallen – auf dem Markt
Natürlich geht es nicht ohne einen Besuch auf dem Markt. Der mitten in der Altstadt gelegene Markt ist das saisonale Barometer aller Kulinarik. Und dort bestimmen gerade Tomaten, Zwetschgen und Kirschen das Angebot. Und feine Würste, Bündner Fleisch und Speck. Während ich also so über den Markt schlendere, entdecke ich diesen grandiosen Speck, den ich auch gleich probieren darf. Mit Almkräutern veredelt. Der schmeckt so gut, dass ich sofort zwei Stück davon mitnehmen muss. Ich solle damit mal eine Carbonara machen, meint der freundliche Herr am Marktstand. Sei noch besser als Guanciale. Darauf wette ich.
frische saisonale Küche und Wein aus der Schweiz im Restaurant Krafft
Wein aus der Schweiz ist etwas Besonderes. Vor allem deshalb, weil er kaum außerhalb der Schweiz zu bekommen ist. Man trinkt gerne das, was man produziert vor Ort und nur sehr wenig davon schafft den Weg über die Landesgrenze. Und so ist es mir ein Vergnügen, einen vollmundigen Pinot Noir zu kosten. Der Pi Not Noir besteht aus weiß gekelterten Pinot Noir-Trauben aus den besten Lagen im Baselbiet. Im Restaurant Krafft, das direkt am Rhein liegt und eine entzückende Terrasse hat, begleitet dieser Wein meine Involtini mit Morchel-Risotto. Das ist eine wunderbare Allianz.
Restaurant Krafft
Rheingasse 12
4058 Basel
Ein zentrales Hotel und natürlich Bircher Müsli zum Frühstück
Unweit des Spalenbergs, einem Viertel mit hübschen kleinen Fachwerkhäuschen, Brunnen, originellen Geschäften und Restaurants, liegt mein Hotel. Direkt in der Altstadt zu wohnen ist ideal und alles ist bestens zu Fuß zu erreichen. Die Zimmer sind geschmackvoll, der Garten lädt ein zum Verweilen an Sommerabenden und natürlich gibt es Bircher Müsli zum Frühstück. Neben dem guten Brot und würzigem Käse. Es kann also schon sein, dass das Frühstück ein bisschen länger dauert, weil alles so gut schmeckt.
STEINENSCHANZE Stadthotel
Steinengraben 69
4051 Basel
Und hier geht es zu meinem Bericht zum Rheinschwimmen in Basel.
Offenlegung: Die Reise nach Basel erfolgte auf Einladung von Basel Tourismus (this is Basel). Die Eindrücke sind wie immer ganz die meinen.
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