27. Juli 2024

Geröstete Japanische Auberginen mit Gochujang

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Müsste ich die Entscheidung treffen, in welchem Land ich die hübschesten Auberginen gesehen habe, so würde Kanada auf dem ersten Platz landen. Gefolgt von Japan und Italien. Die Auberginen in Ontario, im Osten Kanadas, waren so ausnehmend schön, dass ich auf dem Markt dort hin und her gerissen war zwischen Bewunderung ob ihrer Schönheit – sie waren klein und in allen Nuancen von Weiß über Grün bis Lila – und der Sorge, dass wenn ich sie mitnähme, sie vielleicht dann nicht mehr so schön wären. Ich ging das Risiko ein und sie waren auch nach der Reise noch prall und unbeschadet. In Japan wiederum gab es diese langen dunkel- oder hellvioletten Auberginen, die ebenfalls wunderschön waren. Die habe ich aber dann doch in Japan gelassen (weil ich eh schon zuviel Geschirr im Gepäck hatte). Und weil man sie mittlerweile auch bei uns bekommt.
In Italien gibt es unter anderem die dicken runden Auberginen, die oben am Strunk eine entzückende weiße Stelle haben. Violetta heißen sie. Sie mag ich auch. Das Besondere an Aubergine ist, dass sie grandios schmecken kann oder langweilig und fast gummiartig belanglos ein Ratatouille vermiesen kann. Eine Aubergine will Aufmerksamkeit und ist eben nicht so anspruchslos wie eine Tomate oder eine Spitzpaprika. Sie ist für mich der Tofu unter den Gemüsen. Entweder überragend gut, weil gut zubereitet, oder wie Etwas, das durch seine Aromenlosigkeit als verzichtbar anzusehen ist.
Dabei ist mir die Ofen-Variante am liebsten. Hier kann sie in aller Ruhe weich schmoren. Frittieren ist auch toll aber wer will schon freiwillig im Sommer frittieren?
In diesem Fall habe ich auf das vorherige Salzen verzichtet. Meist mache ich das automatisch, doch dieses Mal sind die länglichen Auberginen nur mit ein bisschen Öl (wirklich nur ein ganz klein bisschen Öl) in den Ofen gewandert. Sie waren anschließend ein bisschen verschrumpelt als ich sie wieder herausnahm und schienen fluffig geworden zu sein. So als sei ihnen die Feuchtigkeit fast gänzlich entzogen worden. Ein bisschen wie ein ausgedrückter Schwamm. Sobald sie dann jedoch wieder mit der Sauce zusammen kamen saugten sie sich voll und wurden herrlich fleischig und aromatisch.

mitgebrachte Auberginen aus Kanada

Japanische Auberginen

Geröstete Japanische Auberginen mit Gochujang

Für Zwei

500 g japanische Auberginen (die länglichen, die es mittlerweile auch im Supermarkt gibt)
neutrales Pflanzenöl

Sauce
2 TL Speisestärke
2 EL Soja Sauce oder Tamari (die glutenfreie Variante)
4 TL Reisessig
1 EL Ahorn Sirup
1 knapper EL frisch geriebener Ingwer
1 Zehe frischer Knoblauch, fein gehackt oder gepresst
2 TL geröstetes Sesamöl
2 – 3 TL Gochujang* (gibt es mittlerweile auch im gut sortierten Supermarkt oder im Asialaden)

1 Frühlingszwiebel, in nicht zu dünne Ringe geschnitten, weißer und grüner Teil getrennt
geröstete Erdnüsse, grob gehackt
etwas frischer Koriander

dazu Jasmin- oder Basmatireis

Den Ofen auf 200°C vorheizen.

Die Auberginen in etwa 2 cm lange Stücke schneiden, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, ein wenig mit Öl bepinseln und 25 – 30 Minuten rösten, bis sie weich sind.
In der Zwischenzeit den Reis kochen. Die Auberginen aus dem Ofen nehmen und beiseitestellen.

Die Sauce aus den oben genannten Zutaten anrühren.
Etwas Öl in einen Wok geben.
Bei nicht zu hoher Temperatur den weißen Teil der Frühlingszwiebel anbraten.
Die Sauce dazugeben und etwa eine Minute kochen lassen. Anschließend die geröstete Aubergine dazugeben.
Noch etwa 1 – 2 Minuten köcheln lassen, bis die Sauce etwas andickt.

Auf zwei Schüssel mit Reis die Auberginen verteilen und mit Koriander, dem grünen Teil der Frühlingszwiebeln und Erdnüssen bestreuen.

* Gochujang ist eine mittelscharfe, fermentierte, koreanische Chilipaste.

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