5. April 2022

Gefüllte ukrainische Kartoffelplätzchen „Draniki“ mit Knoblauch Joghurt

5 Kommentare

Vor etwa drei Wochen habe ich auf Instagram ein Bild von einem Teller Borschtsch gepostet. Es war bereits das zweite ukrainische Gericht, das ich gekocht hatte. Eine Gruppe ukrainischer Köche (chefsforukraine) hatte das Bild weiterverbreitet und sich herzlich für die Unterstützung bedankt. Ich fühlte mich ein wenig beschämt, ich hatte nicht viel mehr als ein Bild gepostet, es als Unterstützung für die Ukraine gekennzeichnet und gehofft, dass es ein winzig kleiner Beitrag dazu sein möge, dass wir alle das Leid und Elend, welches über die Ukraine hereingebrochen ist und welches dazu führte, dass viele Millionen Menschen das Land verlassen mussten, nicht so schnell vergessen. Denn wir dürfen es nicht vergessen und uns in unser sicheres Leben einkuscheln. Was ich tun kann, das muss ich auch tun. Ich helfe, ich spende und ich teile auch heute wieder ein Rezept der wunderbaren ukrainischen Kochbuchautorin Olia Hercules aus ihrem Buch „Summer Kitchens“. Ein Buch über die ukrainische Küche, das wunderschön bebildert ist und wo es immer wieder auf Neue wehtut, wenn ich es in die Hand nehme. Keine Worte können den Schrecken beschreiben, den die Nachrichten auslösen.
Und auch wenn wir bereits die Folgen dieses Krieges zu spüren bekommen (es gibt in der Tat nirgendwo mehr Sonnenblumenöl) und alles teurer wird, so ist dies ein Gericht, das ausgesprochen schonend fürs Portemonnaie ist. Für Kartoffeln und Bohnen muss man auch jetzt nicht viel bezahlen. Beim Öl muss es schließlich kein Sonnenblumenöl sein, jedes erhitzbare Speiseöl passt hier und dafür muss man auch kein Öl hamstern. Ich werde es nie verstehen, warum manche das tun. Vermutlich sind es dieselben, die seit der ersten Corona-Welle kein Klopapier mehr nachkaufen mussten. Und Öl zu horten ist gleich nochmal bescheuerter, denn jeder weiß, dass Öl im Gegensatz zu Papier ein Verfallsdatum hat.
Ich hatte riesige Lust auf diese „Draniki“ ДРАНИКИ, die wie gefüllte Rösti schmecken und zusammen mit dem Knoblauch-Joghurt und der Chili Sauce eine wahnsinnig spannende Kombination sind. Ein grüner Salat passt ebenso prima dazu wie ein Glas Rosé. Ein großer Koch meinte einmal zu mir „Essen ist das stärkste soziale Medium“ und in diesem Sinne werde ich nicht aufhören, das zu kochen, was uns daran erinnert, dass gerade viele Menschen unsere Unterstützung und unsere Gedanken an sie brauchen. #cookforukraine!

Gefüllte ukrainische Kartoffelplätzchen

Für Zwei bis Drei

800g festkochende Kartoffeln
1 Zwiebel
1 Ei, verkleppert
50 g Mehl
1 TL Trockenhefe
3 EL neutrales Pflanzenöl
Meersalz
frischer gemahlener Pfeffer
(optional: ein EL Butter)

Füllung
1 EL Pflanzenöl
1 kleine Zwiebel, fein gehackt
200 g Cannellini Bohnen aus der Dose mit etwas Flüssigkeit
100 g Feta Käse, zerbröselt
1 EL fein gehackter Dill

Knoblauch Joghurt
200 g Joghurt mit 10% Fett
1 Knoblauchzehe (gepresst)
eine Prise Meersalz

dazu: Chili Sauce

Mit der Füllung beginnen. Dafür das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebel goldgelb dünsten, von der Hitze nehmen und etwas auskühlen lassen.
Bohnen und Feta in eine Schüssel mit hohem Rand geben und mit dem Pürierstab zu einer Paste pürieren. Die Zwiebeln und den Dill dazugeben und beiseitestellen.

Die Kartoffeln schälen und auf einer feinen Reibe hobeln. Die geraspelten Kartoffeln, wenn nötig, etwas auspressen. Die Zwiebel auf einer groben Reibe hobeln. Beides mischen und Ei, Mehl, Hefe dazugeben. Zu einem Teig verkneten und an einem warmen Platz etwa 15 Minuten ruhen lassen. Dann nochmal mit einem Teelöffel Salz und etwas frisch gemahlenem Pfeffer mischen.

Das Öl (optional mit der Butter) in einer breiten Pfanne erhitzen. Mit feuchten Händen aus dem Kartoffelteig eine Kugel formen, dann flachklopfen (etwa 10 cm Durchmesser), bis sie nun noch einen knappen Zentimeter dick ist. Ins Fett bei mittlerer Temperatur setzen. Einen Esslöffel der Füllung draufgeben und mit einer weiteren, gleich dicken Scheibe Teig bedecken. Mit dem restlichen Teig und der Füllung so weitermachen. Der Teig reicht für ca. 4 Kartoffelplätzchen.
Jede Seite sanft etwa 5- 7 Minuten lang goldbraun braten.

In der Zwischenzeit den Joghurt mit dem Knoblauch und dem Salz verrühren.

Die gebackenen Kartoffelplätzchen aus der Pfanne nehmen und mit dem Joghurt und der Chili Sauce servieren.

5 Kommentare

  1. DANKE FÜR DES REZEPTAL…
    freu mich schon es auszuprobieren;;;

    WÜNSCH da no an feinen ABEND
    bis bald de BIRGIT

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  2. Hallo, wir haben zwei Geflüchtete und tatsächlich standen bei uns diese zwei Gerichte schon auf dem Tisch. Sehr lecker.

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    • Liebe Lea,
      Das ist wunderbar und ich freue mich wirklich sehr darüber. Ganz herzlichen Dank für deinen Einsatz. So schön, so etwas zu lesen.
      Herzliche Grüße
      Claudia

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  3. Liebe Claudia,
    danke für deine mitfühlenden Worte, Gesten und Rezepte. Die Kartoffelbratlinge aus der Ukraine gefallen mir sehr. Ich mag Kartoffeln in allen Aggregatzuständen! So was Ähnliches hatte ich in Eigenregie auch mal probiert, allerdings lediglich mit Kräuterfüllung. Ich hoffe, ich bekomme die Draniki ebenso unversehrt hin, wie du. Versehrtes gibt es dieser Tage schon viel zu viel.

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    • Liebe Peggy,
      Und ich danke dir für deine Worte. Lese ich immer so gern und freu mich darüber.
      Alles Liebe
      Claudia

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