15. April 2022

Stielkotelett vom Ibérico mit Sherry-Feigen Sauce und Spargel

3 Kommentare

Diese Woche wurde viel über den Verkauf des Gewürzherstellers Ankerkraut an das Großunternehmen Nestlé geschrieben. Eine Flut der Empörung ging durch die sozialen Medien. Mehrere Blogger kündigten daraufhin ihre Kooperationen mit diesem Gewürzhersteller. Warum ich hier über Gewürze spreche? Weil sie beim Kochen einfach essentiell sind. Weil wir nicht auf sie verzichten können. Worauf wir allerdings gut verzichten können, sind Unternehmen, die sich in allen Teilen der Welt darum bemühen, Wasserrechte zu erwerben, um es der Öffentlichkeit dann wiederum teuer in Plastikflaschen zu verkaufen. Eine Pressereise nach Ecuador zu einer Kakaoplantage hatte ich abgesagt, als ich erfuhr, dass der eigentliche Initiator dieser Reise eben jenes Unternehmen mit Sitz in der Schweiz ist. Warum man also eine Gewürzfirma ausgerechnet an diesen Konzern verkaufen muss, ist mir unklar. Die Antwort, welche Ankerkraut darauf gegeben hat, von wegen starker Partner, erscheint mir heuchlerisch. Es geht wie immer nur ums Geld. Mehr dazu in diesem Artikel in der Zeit.
Wer also Gewürze kaufen möchte, die mit dem Gewissen vereinbar sind, der kann sich beispielsweise bei Ingo Holland, Gewürze der Welt oder 1001 Gewürze umschauen, die alle wirklich tolle Gewürzmischungen herstellen oder gleich in den Gewürzladen gehen (hier dürfen sich die Münchner über das Kräuterparadies Lindig freuen) oder – ganz extravagant – sich die hier im Rezept beschriebene Gewürzmischung „Ras el Hanout“ gleich selbst nach eigenen Vorlieben auf dem Gewürzmarkt in Marrakesch zusammenmischen lassen. Ich habe das gemacht, aber so eine Mischung hält ja nicht ewig. Selbst in der besten Dose verfliegt das Aroma von gemahlenen Gewürzen nach einer Weile.
Die Mischung mit Sherry, getrockneten süßen Feigen und Orangen ist ein toller Kontrast zum gebratenen lila Spargel, der natürlich nicht lila bleibt, sondern auf sich auf dem Teller als grüner Spargel präsentiert. Der erste Spargel der Saison!

Stielkotelett vom Ibérico mit Sherry-Feigen Sauce und grünem Spargel

Für Zwei

2 Stielkoteletts vorzugsweise vom Iberischen Schwein (Ibérico)
2 EL neutrales Pflanzenöl zum Braten
1 große Schalotte, fein gehackt
Meersalz
1 ½ TL Ras-el-Hanout (orientalische Gewürzmischung)
150 ml trockener Sherry
Abrieb von einer unbehandelten Orange
Saft von 4 Orangen
3 EL gehackte, getrocknete Soft-Feigen
1 EL frisch gehackter Koriander oder Petersilie

dazu 500 g grüner oder lila Spargel in der Pfanne gebraten.

Die Koteletts salzen.
Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Koteletts von beiden Seiten anbraten, dann die Hitze zurückschalten und das Fleisch bei niedriger Temperatur durchgaren. Zwischendurch immer mal wieder wenden. Das dauert etwa 10 Minuten.
Das Fleisch aus der Pfanne nehmen und auf einem vorgewärmten Teller ruhen lassen.
Die Schalottenwürfel in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze goldbraun anbraten. Mit dem Sherry ablöschen. Die Flüssigkeit etwas einkochen lassen.
Orangensaft, Abrieb, Feigen und Ras-el-Hanout dazugeben und etwa 5 Minuten köcheln lassen. Mit Salt abschmecken. Koriander oder Petersilie unterrühren und die Koteletts zurück in die Pfanne legen, abdecken und bis der Spargel fertig ist, warmhalten.

Den Spargel im unteren Drittel schälen. 2 EL Butter in einer großen Pfanne erhitzen und den Spargel darin etwa 10 Minuten bei mittlerer Temperatur braten (Eilige dürfen nach dem Anbraten auch einen Deckel drauflegen, dann geht es noch schneller). Zwischendurch etwas salzen.

Den Spargel zusammen mit den Koteletts und der Sauce anrichten.

3 Kommentare

  1. Wie schön. Wollte gerade den PC runterfahren… Gleich gibt es Gyoza: TK aus dem Biomarkt. Sind aber sehr gut. Auf der Verpackung steht: „mit scharfem Gemüse“. Hahaha. Was europäische Produzenten so scharf nennen.

    Antworten
  2. Wenn ich es mir mal wieder leisten kann, kaufe ich schon seit Jahren bei „Holland“. Ankerkraut war ir schon beim DHDL-Auftritt nicht sympathisch. Zu sehr hat mich die Aufmachung, vor allem wegen der bekloppten dicken Korken (der Rohstoff Kork wird ja auch immer problematischer), an meine früheren WG-Zeiten erinnert: In jeder Küche hing eine große Korktafel als Pinnwand. Das Krautdesign war für mich schon immer eine „verführerische“ Mischung aus Oma und Landhaus.
    Bei Holland gefällt mir auch, dass er absolut transparent kommuniziert, warum bei dem enormen Aufwand nicht auch noch Bio-Zertifizierung möglich ist. Einmal gab es längere Zeit kein „Vadouvan“; hier hat das Haus Holland auch ganz offen dargelegt, warum nur wegen des Umsatzes „ausgewichen“ wird. Lieber keins als ein schlechtes Produkt.
    Liebe Claudia, lass‘ nette Hasen um Dich sein. Trotz allem in der Welt wünsche ich Dir schöne Ostern.

    Antworten
    • Liebe Thea,
      Ich freu mich wirklich sehr über deine Osterwünsche. Auch dir wünsche ich ganz viele herzallerliebste Hasen.
      Und mit dem Korken hast du absolut recht.
      Liebe Grüße
      Claudia

      Antworten

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