Der August ist ein Füllhorn. In allen Farben und Formen überschüttet er uns mit Tomaten, bunter Paprika und leuchtenden Früchten. Das ist ja nichts Neues – aber immer wieder aufs Neue schön. Jetzt beginnen die Monate, da es das pure Glück ist über den Bauernmarkt zu flanieren. Lustwandeln zwischen den Farben.
Der Mangold mit seinen bunten Stielen ist so frisch und knackig, dass er unbedingt in den Korb muss. Die Schlangen vor den Ständen sind lang aber es ist genug für alle da. Wachsbohnen sind eine spontane Entscheidung. Eigentlich sollten Cannellini Bohnen in den Eintopf, aber wer wie ich keine mehr zum Einweichen hatte und keine Lust auf Dosenbohnen hat, der muss umentscheiden.
Außerdem haben die Wachsbohnen einen ganz großen Kindheitserinnerungs Faktor. Im Spätsommer standen die Einmachgläser aufgereiht in der Küche. Blassgelbe Bohnen, die irgendwie fettig quietschten beim Draufbeißen.
Dieser ganze Sommer sollte jetzt in den Topf. Bei den Mangoldstielen war ich neugierig, wie viel von der unglaublichen Farbpracht dem Dämpfen zum Opfer fallen würde. Und war erstaunt, wie leicht es ist, diese Farbe zu erhalten. Wer sich, so wie ich, über Bitternoten freut der kommt um diese Stiele nicht drum rum. Man kann sie auch solo einmachen, wenn man mit den Mangoldblättern was anderes vorhat.
Das Basilikum, das in die gerösteten Tomaten püriert wird, gibt eine aromatische Tiefe und einen leicht herben Kontrast zu der Süße und Säure der Tomaten.
Von diesem Topf sollte man immer ein bisschen mehr machen. Übrig geblieben ist hier noch nie was. Wer es reichhaltiger mag, der kann noch Kartoffeln oder Kichererbsen hinein tun. Der „Parmesan für Arme“, sprich altes zerbröseltes Weißbrot, das in der Pfanne geröstet und gewürzt wird, passt ebenfalls hervorragend.
Für Vier
1 große rote Zwiebel, halbiert und in feine Scheiben geschnitten
4 Zehen Knoblauch, fein gehackt
1 großer Bund Basilikum
Olivenöl
etwa 15 – 20 Mangoldblätter mit buntem Stiel
eine Handvoll Wachsbohnen
eine Handvoll grüne oder dunkle Bohnen
1 kg Tomaten, vorzugsweise Ochsenherz, geviertelt
1 Liter Gemüsebrühe
Salz
Den Ofen auf 200° vorheizen.
Die Tomaten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und mit Olivenöl gut besprenkeln und leicht salzen. Etwa 20 min im Ofen rösten.
In einem Topf etwa 2 EL Olivenöl erhitzen und die Zwiebelscheiben und den Knoblauch darin anschwitzen.
Die Basilikumblätter zupfen und in den Topf geben. Unter gelegentlichem Rühren nochmal 2 Minuten mit den Zwiebeln und dem Knoblauch anbraten. Die gerösteten Tomaten und 400 ml der Brühe dazugeben. Aufkochen lassen und dann etwa 5 Minuten köcheln lassen. Die Mischung in den Mixer geben und fein pürieren. Anschließend durch einen Sieb streichen.
Die restliche Brühe hinzufügen und mit Salz abschmecken.
Die Mangoldstiele im Dämpfeinsatz knapp 10 Minuten dämpfen.
Die Bohnen in mundgerechte Stücke schneiden und in einem Topf mit etwas Wasser und Salz dünsten, bis sie weich sind, aber noch Biss haben. Danach mit Eiswasser abschrecken und zur Seite stellen.
Die vom Waschen noch feuchten Mangoldblätter in grobe Stücke schneiden und in einem Topf mit 2 Zehen Knoblauch und 2 EL Olivenöl andünsten.
Zum Abschluss die Tomatenbrühe nochmal kurz aufkochen und alle Gemüse dazugeben und servieren.
Mal wieder ein Beitrag für den „Tierfreitag„.
Tolle „Sommer“-Farben! :-) (bei uns fehlt bloss der Sommer!)
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy