10. Dezember 2022

Seoul und seine wunderbaren Foodmärkte

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Allein für den Gwangjang und den Namdaemun Market lohnt sich ein Besuch in Seoul

Dieses Mal hätte ich es beinahe vermasselt. Ich war fest davon überzeugt bestens vorbereitet zu sein, hatte mir online bereits einen QR Code für meine Impfungen ausstellen lassen und hatte doch das Wichtigste übersehen. Ich war elektronisch nicht angemeldet, um in Korea* (siehe Link am Ende des Textes) einzureisen. Das stellte sich beim Check-in heraus, denn ich war partout nicht in der Lage vorher online einzuchecken. „Und jetzt?“ frage die freundliche Dame der Lufthansa. Jetzt müssen wir das nochmal beantragen und hoffen, dass es schnell geht, meint sie. Mit viel Glück klappt es. Ich solle mich einfach hinsetzen, sie wird es immer checken, ob die Freigabe erteilt wurde. In 1,5 Stunden habe sie Feierabend. In 2,5 Stunden hebt meine Maschine nach Seoul ab. Während ich versuche mich nicht zu ärgern, dass ausgerechnet mir das passieren konnte, sitze ich da und starre Löcher in die Luft. Zur Not muss ich umbuchen, die Flüge sind voll ausgelastet, meine Pläne, meine Termine.. ich hole tief Luft. Und dann fünf Minuten bevor ihre Schicht zu Ende ist, steht sie plötzlich mit einer Bordkarte vor mir. Mein Koffer wird eingecheckt und ich sprinte los zur Sicherheitskontrolle. Ich schaffe es gerade noch rechtzeitig. 12 Stunden später lande ich in Seoul. Mein Koffer hat es auch geschafft und vor dem Terminal steht der Bus, der mich in den Stadtteil Gangnam bringen soll, schon abfahrtbereit.
Um kurz vor 14:00 Uhr koreanischer Zeit erreiche ich mein Hotel nur um dort zu erfahren, dass ich erst ab 16:00 Uhr einchecken kann. Ich habe auf dem Flug keine Minute geschlafen, alles in mir schreit nach Schlaf doch die Zeit ist zu kostbar, als dass ich in einer Hotellobby auf einem der Sessel einschlafe. Ich gebe mein Gepäck ab und mache mich wieder auf den Weg zur Bushaltestelle.

Namdaemun-Markt

Südkorea ist das einzige Land, wo Google Maps nur die Buslinien anzeigt. Keine Fußwege und keine Wege mit dem Auto. Man sieht zwar die Straßen aber wie man von A nach B kommt, bleibt einem selbst überlassen. Für 500 Meter zu Fuß wird einem eine Busroute von einer halben Stunde vorgeschlagen. Zu Fuß ist man quasi wie mit einem Kompass unterwegs. Himmelsrichtungen werden angezeigt. Immerhin ist das mit den Bussen in Seoul aber geradezu perfekt organisiert. Man kauft sich im nächsten Minimarkt eine Karte, lädt diese mit einem gewissen Betrag auf und kann nun fröhlich durch die Gegend fahren.
Ich fahre in die Innenstadt. Mein Ziel ist der Namdaemun-Markt. Noch während ich die Straße entlang zum Markt laufe, schreit alles in mir nach Schlaf und nach Hinlegen. Ich schalte diese Stimme auf stumm und laufe weiter. Und dann bin ich plötzlich mittendrin. Es duftet nach Pfannkuchen mit Frühlingszwiebeln. Überall wird gekocht, frittiert, gebraten. Meine Müdigkeit ist wie weggeblasen.
Ich laufe hinein in die kleinen Gassen des Marktes, wo es winzige Restaurants gibt, wo in den Gängen gekocht und gegrillt wird. Im Freien gibt es noch mehr Stände und teilweise stehen da ganz schön viele Menschen an. Ich stelle mich in eine der längsten Schlangen. Da muss es gut sein. Es gibt mit Gemüse oder Bulgogi gefüllte Teigpuffer. Ich schlendere auf und ab, weiter hinein in den Markt, entdecke die Fischstände und die Stände, wo sie Kimchi, Chilipulver und riesige Chinakohlköpfe verkaufen. Und beim ersten Bissen in meinen Teigpuffer dringt das Gefühl endlich zu mir durch. Ich bin wieder da! Hallo Seoul!

 

Wo findet man diesen Markt?

21 Namdaemunsijang 4-gil, Jung-gu, Seoul, Südkorea

Gwangjang Market

Dieser Markt und ich, wir kennen uns bereits. Vor sechs Jahren war ich zum ersten Mal hier. Die Erinnerung ist ein wenig verblasst. Und doch erscheint mir alles wieder ganz vertraut. Die kleinen Stände, die immer voll besetzt sind. Die Teigtaschen, die Würste, die vielen verschiedenen Pfannkuchen. Es duftet. Ich lasse mich einfach treiben, tiefer hinein in den Markt. Ich esse eine Schale mit Tteokbokki, kleine Reiskuchen in einer süßlichen Chilisauce, die wunderbar schmecken. Sie sind nur ein Snack, ich muss mich etwas zurückhalten, denn ich habe an diesem Tag noch größere Pläne (ein 2** Restaurant). Aber so eine Schale Reiskuchen geht immer. Wer noch nie davon überzeugt war, dass Koreaner Essen lieben, dem wird spätestens auf diesem Markt klar, dass es so ist. Überall zufriedene Gesichter und Menschen, die sich lustvoll das Essen in den Mund schieben. Ich sehe kaum Touristen auf diesem Markt aber das mit den Touristen ist auch ohnehin seit der Öffnung noch nicht so am Laufen. Erst langsam kehren sie zurück seit die Quarantänepflicht aufgehoben wurde. Mehrmals am Tag bekomme ich Warnmeldungen auf mein Mobiltelefon geschickt, die ich natürlich nicht lesen kann.
Was gäbe ich dafür, wenn wir solche wunderbaren Märkte auch bei uns hätten…

Wo findet man diesen Markt?

88 Changgyeonggung-ro, Jongno-gu, Seoul, Südkorea

Es gibt noch viel mehr dieser Märkte in Seoul. Dieses Mal habe ich nur die zwei größten besucht. Und während ich in der untergehenden Sonne wieder über den Fluss nach Gangnam fahre, ist alle Müdigkeit verschwunden und ich bin einfach nur glücklich wieder hier zu sein.

Tipps zur Einreise

72 Stunden vor der Reise muss man sich über diese Link hier anmelden: www.k-eta.go.kr/portal/apply

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