15. Januar 2023

Phnom Penh – Köstliches und Kurioses auf dem Markt und das allerbeste Spa

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Ich erreiche Phnom Penh spät in der Nacht. Das Hotel hat ein Taxi zum Flughafen geschickt. Während der Fahrt strecke ich den Kopf aus dem Fenster. Es riecht wie Südostasien riecht – warm, süßlich, scharf, ein bisschen verbrannt. Die Straßen sind leer. Ich fahre vorbei an prächtigen, beleuchteten Tempeln. Es ist meine erste Reise nach Kambodscha. Im Zentrum ist es belebter. Mein Hotel liegt direkt am Ufer des Mekongs. Es hat einen kleinen Balkon von wo aus ich direkt über den Fluss schauen kann. Es dauert keine zwei Minuten, da hat mich auch schon die erste Stechmücke entdeckt. Der Mückenschutz liegt noch tief vergraben im Koffer. In der Minibar gibt es kambodschanisches Bier. Euphorische Freude. Mit einem eiskalten Bier in der Hand starre hinaus in die Nacht. Morgen früh gehe ich als erstes auf den Markt. Und danach zur Fußmassage.

Old Market (Phsar Chas)

Ein schier unüberschaubares Labyrinth aus überdachten engen Gassen, wo von Motorradteilen, Obst und Gemüse bis Heimwerkerbedarf, Koffer und Friseur- und Beautysalons alles angeboten wird. Der Old Market ist der Markt der Einheimischen. Vor dem Markt gibt es viele winzige Garküchen, im Inneren des Marktes sitzen Menschen an winzigen Tresen auf kleinen Stühlen. Ich bin weit und breit die einzige Touristin an diesem Morgen. Er liegt am südlichen Ende des Französischen Viertels und nicht weit entfernt vom Central Market. Neugierig beobachte ich, was es zu essen gibt. Ich habe gerade gefrühstückt und mich mit Bargeld eingedeckt. Dollar und kambodschanische Riels. Die überall verbreiteten Geldautomaten spucken immer nur 100 Dollar Noten aus und so musste ich erst einmal zu einer Bank, um mir diese in kleinere Noten wechseln zu lassen. Kein Tuk-Tukfahrer der Stadt nimmt einen 100 Dollarschein. Grundsätzlich ist es egal, in welcher Währung man bezahlt. Wer schlau ist (ich war es nicht, deshalb musste ich auch zur Bank), bringt die Dollar in kleineren Scheinen bereits von zuhause mit. Macht das Leben eindeutig entspannter.

Central Market (Phsar Thmei)

Zuerst bin ich irritiert. Unter der großen Kuppel des Zentralmarktes finde ich nur Schmuckstände. Davor kann ich allen möglichen Touri-Schrott kaufen und T-Shirts mit hässlichen Aufdrucken. Es dauert eine Weile, bis ich den Teil des Marktes mit den Lebensmitteln und den Garküchen entdeckt habe. Doch dann bin ich tief im Bauch der Stadt. Exotische Früchte, teilweise solche, die ich noch nie gesehen habe, Muscheln, getrocknete und frische Fische und viele Gewürze ziehen mich immer tiefer in ihren Bann. Ich darf eine Schlangenfrucht probieren, die aussieht, als habe ein Drache sein Ei hinterlassen. Sie schmeckt angenehm süß, ein bisschen wie eine Mischung aus Mandarine und Lychee. Die getrockneten Mangos sind ein Traum. Saftig und voller Mango-Geschmack in dicken Scheiben und ohne irgendwelche Zusätze. Hier bei uns erinnern diese Mangoscheiben ja oftmals eher an ein essbares Leder und nicht an ein Konzentrat aus allem, was eine asiatische Mango unwiderstehlich macht. Die 500 g Tüte gibt es hier für 3 Dollar. Ich kaufe eine und muss einen Tag später nochmal auf den Markt um weitere 4 Packungen zu kaufen. Sie machen süchtig diese Mangos. An vielen Ständen werden kleine Gerichte zubereitet, es gibt viel gebratenen Fisch aber auch bunte Teigtaschen. Knusprige Pfannkuchen mit Garnelen sind extrem beliebt.

für seinen Pfeffer ist Kambodscha berühmt

riecht weniger als man vermuten mag

traumhaft frisch

keine EU Norm Banane

köstliche Guaven

das Metzgerhandwerk in weiblicher Hand

trotz winzigem Platz ist alles sauber und übersichtlich

Karpfen aus dem Mekong

unübersichtlich aber alle sehr sauber

Ich frage mich, wie sie da reingekommen ist

Gruseliges

„Du hast doch bestimmt den Spinnenmarkt auf deinem Programm“, meint eine Bekannte vor meiner Reise. Garantiert habe ich das nicht. Es graust mich vor nichts so sehr, wie vor Spinnen. Und da ist es egal ob sie gegrillt und leblos sind oder ob sie noch herumlaufen. In Kambodscha sind gegrillte Vogelspinnen ein überaus beliebter Snack zum Feierabendbier. Auch knusprige Heuschrecken und Maden stehen auf dem Speiseplan. Mit etwas weichen Knien laufe ich immer wieder an dem Stand vorbei, wo sie angeboten werden. Ich habe zwar in Brasilien Amazonas-Ameisen gegessen, doch das hier ist bei weitem ein anderes Kaliber. Wer hier mutig zugreift – Hut ab. Ich kann es nicht. Noch weniger anfangen kann ich mit einer weiteren kambodschanischen Spezialität – angebrütete Enteneier. Wie man die isst, habe ich erst gar nicht gefragt.

frittierte Vogelspinnen

angebrütete Enteneier (Balut-Eier)

Streetfood

Kaum tauche ich wieder auf aus dem Gewusel des riesigen Marktes, ziehen dunkle Wolken auf. Es wird nur noch Minuten dauern bis zum nächsten Wolkenbruch. Eigentlich sollte Ende November bereits die Regenzeit vorbei sein, doch auch hier spielt das Klima seine eigene Weise. Ich schaffe es gerade noch, mich in ein kleines Restaurant am Marktrand zu flüchten, dann öffnet der Himmel alle Schleusen. Sturzbachartig schüttet es. Zeit, mir ein Hühnchen mit viel knusprigem Ingwer zu bestellen. Es ist ein ganz einfaches Lokal und es schmeckt großartig. Und während schnell der Grill ins Trockene geschoben wird, beobachte ich die Bäche auf der Straße, die sich innerhalb von Minuten gebildet haben. Nach etwa zehn Minuten ist der ganze Spuk vorbei und die Sonne scheint wieder.

das beste Foot Spa

Der Plan war, jeden Tag zur Massage zu gehen. Wie überall in Asien, gibt es die kleinen Massagesalons an jeder Ecke. Fußmassage ist das Tollste überhaupt. Ich probiere unterschiedliche aus, bis ich meinen für alle Zeiten allerbesten Salon gefunden habe. Es ist beinahe ein Palast. Dunkles Holz, riesige bequeme Sessel und ein Service, den ich jetzt, da ich wieder zuhause bin, fast noch mehr vermisse, als den wunderbaren Markt. Meine Füße tauchen ein in warmes Wasser, das mit Kaffirlimetten parfümiert wurde. Ich nicke ein, während eine freundliche und sehr erfahrene Khmer meine Füße massiert. Dann sind meine vom Gepäcktragen belasteten Schultern dran. Zum Schluss gibt es noch eine Creme, die die Haut an meinen Beinen für mehrere Tage babyzart macht. Ich schwebe aus dem Massage Palast, wo ich mich für gerade mal 25 Dollar 90 Minuten habe verwöhnen lassen. Ich schwebe nicht weit, genauer gesagt eigentlich nur einmal schräg über die Straße. Dort lockt eine französische Weinbar. Auf der überschatteten Terrasse sitzt eine Gruppe Franzosen, die eifrig am Wein verkosten ist. Ich bestelle einen Riesling. Er ist herrlich frisch und köstlich. In diesem Moment fühle ich mich wie im Paradies.

Adressen:

Bopha Spa

Near Bouchon Restaurant, 67 Oknha Ket St. (174), Phnom Penh 12000, Kambodscha
bophaspa.com

Bouchon Wine Bar

phnom, 82 Oknha Ket St. (174), penh 12210, Kambodscha
bouchon-wine-bar

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