Als ich zum ersten Mal nach Lima reiste, wohnte ich in der Wohnung einer Künstlerin mitten in einem coolen Viertel downtown. Sie besaß allerlei Schüsseln und Teller, die sie von Ureinwohnern aus dem Amazonas hatte und die ich wunderschön fand. Eigentlich waren sie schlicht und aus einem sehr dunklem Ton, der irgendwie an Holz erinnerte. Ich wollte unbedingt so eine Schale. Verkaufen konnte sie mir keine.
Einige Jahre später reiste ich auf die dänische Insel Bornholm, wo die Mutter eines sehr bekannten Lakritzherstellers ein Kunstprojekt in Ghana initiiert hatte, wobei unter anderen auch wunderschöne schlichte dunkle Tonschalen hergestellt wurden. In der Lakritzfabrik gab es eine Ausstellung. Und da standen noch 4 dieser Schalen in unterschiedlichen Größen. Sie erinnerten mich an die Schalen aus dem Amazonas. Ich kaufte sie alle. Mit der Zeit und dem Gebrauch werden sie immer schöner. Längst sind sie nicht nur tiefschwarz, sondern die Farbe wurde mit der Zeit etwas heller. Sie erschienen mir genau passend für das Ratatouille. Ottolenghi ist einer der wenigen Kochbuchautoren, die mich selten zu eigenständigen Weiterinterpretationen seiner Rezepte verleiten. Ratatouille mit Ahornsirup, Tamari und geriebenem Ingwer zu einer Salsa mit Gurke und Kokoscreme klingt schräg? Ja genau, deshalb ändere ich auch rein gar nichts an seinem Rezept. Das fettfreie Rösten von Chilis ist etwas gewöhnungsbedürftig, denn es raucht und dieser Rauch beißt ein wenig. Vielleicht würde ich also beim nächsten Mal diesen Schritt auslassen und stattdessen gleich auf Chipotle Chiliflocken, die geräuchert wurden, zurückgreifen.
Das Berbere Gewürz für das Ofengemüse ist eine wunderbar, warme Gewürzkomposition aus der afrikanischen Küche mit Paprika, Koriandersaat, Bockshornkleesaat, Ceylon Zimt, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Kardamom und weiteren Gewürzen. Übersetzt aus dem amharischen (äthiopisch) heißt es eigentlich einfach nur Pfeffer. Doch es ist eben weit mehr als nur Pfeffer.
Scharfe Ratatouille mit Gurken-Kokos Salsa
Für Zwei bis Drei
2 mittelgroße, eher kleine Auberginen
eine rote Spitzpaprika
ein kleiner Kohlrabi
eine kleine grüne Paprika
90 ml Olivenöl
1 TL Meersalz
1 EL Berbere Gewürz
ein walnussgroßes Stück Ingwer, gerieben
3 kleine Zehen Knoblauch, gepresst
3 EL Tamari
2,5 EL Ahorn Sirup
2 milde Chilis, entkernt und grob gehackt (oder Chiliflocken, dann entfällt das anrösten)
1 TL Schwarzkümmel
Salsa
1 kleine Gurke, geschält und mit einem Teelöffel entkernt, dann grob gehobelt
30 g Koriander mit Stielen, fein gehackt
ein weiteres walnussgroßes Stück Ingwer, gerieben
100 g cremige Kokosmilch
Saft einer kleinen Limette
Meersalz
Den Ofen auf 230°C vorheizen.
Die Auberginen und den Kohlrabi in Würfel schneiden (1 x1cm), Paprika entkernen und ebenfalls würfeln.
Die Gemüsewürfel mit dem Olivenöl, Salz und dem Berbere Gewürz in einer Schüssel vermischen.
Ein Backblech mit Backpapier auslegen und das Gemüse darauf ausbreiten.
40 Minuten im Ofen rösten.
In einer Schüssel Ingwer, Knoblauch mit Tamari und Ahornsirup mischen und das Gemüse dazugeben.
Die Chilis entkernen und grob würfeln.
In einer kleinen antihaft-beschichteten Pfanne die Chiliwürfel ohne Fett etwa 10 Minuten anrösten.
Die gerösteten Chilis zum Gemüse geben und etwa 30 Minuten durchziehen lassen. Mit Schwarzkümmel bestreuen.
Die gehobelte Gurke salzen und etwas ziehen lassen. In Küchenkrepp oder ein Mulltuch geben und kräftig ausdrücken. Mit Koriander, gerieben Ingwer, Kokosmilch und Limettensaft vermischen. Nach Bedarf noch ein bisschen salzen.
Die Ratatouille warm oder kalt mit der Salsa servieren.
Leute, das ist die reinste Geschmacksexplosion 😍…HAMMER lecker 😋
Vielen Dank fürs teilen!
Finde ich auch!
liebe Grüße
Claudia