11. August 2019

Kabeljau mit Dillblüten, Lakritz und gelben Tomaten „en Papillote“

2 Kommentare

Nordische Küche sommerlich und leicht.

Ich fliege wieder in den Norden. Nach Norwegen. Bereits am Vorabend habe ich eine SMS erhalten, ich möge doch bitte nachsichtig sein, es gäbe Probleme mit dem Catering an Bord. Ganz ehrlich? Das ist mir so was von schnuppe, denn ich habe bereits den Geschmack von frischem Fisch auf der Zunge. In Gedanken belege ich schon mein Knäckebrot am folgenden Morgen mit Butter und geräuchertem Fisch, freue mich auf einen gebackenen Fisch zum Mittagessen, um mich dann am Abend ganz einer Fischsuppe hinzugeben. Behaltet also eure Schokoriegel. Ich erwarte Großes!
Und so sollte es kommen. Gut, das mit dem geräucherten Fisch zum Frühstück hat einen Tag länger gedauert, aber dafür habe ich herrlichen Steinbutt, Seeteufel, Kabeljau und Muscheln gegessen. Am Meer, hoch über einem Fjord und teils bei magischem Abendlicht im Freien.
Ich habe sogar einen Teelöffel Lebertran gegessen (mein Opa hätte sich gefreut) und der schmeckte so mild und gut, dass ich kurz mit dem Gedanken spielte, eine Flasche mitzubringen. Doch erfahrungsgemäß ist nicht alles zu Hause so toll wie auf einer Reise. Also hab ich das gelassen.
Nicht lassen konnte ich allerdings, sofort mit all den Inspirationen, die ich in Norwegen gesammelt habe, in den nächsten Fischladen zu laufen und Fisch zu kaufen. Ich durfte auf Stokkøya mit dem Küchenchef des Strandrestaurants Kräuter am Strand sammeln, wir haben zusammen gekocht und ich war wie immer fasziniert, wie wunderbar doch einfach so ein Spitzkohl in Butter gegart, zusammen mit einem Hauch Ingwer und Chili, schmeckt. Dazu gab es einen wunderbaren Steinbutt.
Und als es dann heute Morgen auf dem Markt herrlich duftende Dillblüten gab, habe ich sie dieses Mal nicht für Einmachgurken, sondern für meinen Fisch verwendet. Butter, ein Hauch Lakritzpulver, Rauchsalz, Dillblüten und die Säure von kleinen gelben oder grünen Tomaten. Das war der Plan.

Das mit dem „en Papillote“, also dem Garen in Papierpäckchen, ist hervorragend dafür geeignet, wenn man es schön leicht haben möchte aber mit viel Geschmack. Als ich das erste Päckchen öffne, verströmt es einen herrlichen Duft von Dillblüten und buttrigen Tomaten.
Und wer jetzt auch Lust auf nordische Küche bekommen hat, dem spendiere ich hinterher auch einen Aquavit!

Kabeljau mit Dillblüten, Lakritz und gelben Tomaten „en Papillote“

Für Zwei

2 Kabeljau Loins à 150g aus nachhaltigem Wildfang
6 kleine, gelbe Cocktailtomaten
½ TL Rauchsalz (gibt es im Gewürzhandel)
2 x eine Messerspitze Lakritzpulver (Süßholzpulver gibt es im Kräuterladen)
4 Dillblütendolden
2 große Blätter Mangold
2 x ½ TL Butter

2 Blätter Backpapier

Den Ofen (Ober- und Unterhitze) auf 180° vorheizen. Eine kleine Schüssel mit Wasser dazustellen.
Jeweils ein Kabeljaufilet mittig auf einen Bogen Backpapier legen.
Die Cocktailtomaten in Scheiben schneiden und den Fisch damit belegen.
Den Strunk der Mangoldblätter herausschneiden und das Grün in Streifen schneiden und um den Fisch herum legen.
Mit Rauchsalz und Lakritzpulver bestreuen.
Die Dillblüten zusammen mit dem halben Teelöffel Butter darauf platzieren und zuerst längs das Papier zusammenfalten. Die Enden verdrehen, so dass der Fisch fest eingeschlossen ist.
Die Fischpäckchen auf einen Rost legen und 14 Minuten im Ofen garen lassen.

Dazu schmeckt knusprig geröstetes Roggen-Sauerteigteigbrot.

 

2 Kommentare

  1. Der Absolute Knüller, Wahnsinn was du da wieder gezaubert hast und noch ein I Tüpfelchen oben drauf, deine wundervolle Food Fotografie – Fotografie.
    Viele Grüße,
    Jesse-Gabriel

    Antworten
    • Hallo Jesse-Gabriel,
      Tausend Dank für deine Worte. Das freut mich sehr.
      Herzliche Grüße
      Claudia

      Antworten

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