Yes! Es ist Freitag. Die Wetteraussichten stehen auf Frühling, alle in der Arbeit sind gechillt und gut gelaunt, die Sonne scheint jetzt schon länger und ich will nach der Arbeit auf den Markt. Der Freitag Abend hat eine ganz besondere Magie. Das Wochenende steht bevor und es ist dieser ganz besondere Moment, wenn man den Laptop zuklappt, den Rechner runterfährt, tief durchatmet. Hallo Welt – es ist Wochenende.
Und weil Freitag ja auch irgendwie für mich der Auftakt zu einem genussreichen Wochenende ist, dessen Höhepunkt ganz zweifellos der Samstagabend sein wird, will ich mir neben einem guten Glas Wein etwas Leichtes gönnen. Und weil es so schön ist, die Gedanken schon den ganzen Tag lang immer wieder wie junge Hunde rumtollen zu lassen und Stöckchen in alle kulinarischen Richtungen zu werfen, reifte der Wunsch nach etwas „Gemüsigen“.
Ich komme früher aus der Arbeit, der Markt hat noch geöffnet (an dieser Stelle ein kleines Dankgebet, dass das mit dem „Meat free“ Donnerstag sich total verlaufen hat), und somit der Tierfreitag, ins Leben gerufen von der lieben Bloggerkollegin Katharina Seiser, heute seine Premiere hat.
Hach, ich liebe ja manchmal solche selbstauferlegten Regeln. Sie machen mir die Entscheidung leichter und lenken die Gedanken bereits in eine geebnete Richtung. Und weil noch dazu der Mixer seit längerem seinen Geist aufgegeben hat – ein wahrlich untragbarer Zustand, das Mistding ist gerade der Garantie entwachsen – musste also ein Neuer her.
Praktischerweise findet man den Küchenladen Kustermann hier in München auch direkt neben dem Viktualienmarkt. Erst Mixer kaufen, dann die guten Sachen, die darin zu einem wahrlich grandiosen Pesto verarbeitet werden sollen. Das mit dem Mixer war schnell entschieden. Was das Essen anging, so lauerten schon den ganzen Tag die Gemüse Nudeln in meinem Kopf. Dann ging auch alles ganz schnell. Die Butterrübe kam in den Spiralschneider, der neue Mixer wurde eingeweiht.
Nachdem ich das mit dem Einrasten der einzelnen Komponenten endlich verstanden hatte, rasten die Messer los und produzierten das wohl perfekteste Pesto, welches je in meiner Küche entstanden ist. Mit noch kleinen knackigen Mandelstückchen und einer ansonsten herrlich cremigen Konsistenz. Entzückt gieße ich mir ein Glas Wein ein, vergesse den alten Fehlkauf von Mixer und feiere diesen Freitag mit einer Sinfonie der Aromen. Wie hab ich ihn herbeigesehnt!
Für Zwei
1 große Butterrübe
1 EL Olivenöl
50 ml Gemüsebrühe
½ TL Zimt
½ TL mildes Currypulver
4 Zweige Thai Basilikum, die Blätter gezupft
½ Bund Petersilie
1 Knoblauchzehe
1 Haselnuss großes Stück Galgant
1 EL dunkles Miso
80 ml Avocado Öl
Saft einer halben Zitrone
60 g Mandeln
1 kleine Schalotte
1 TL geröstetes Sesamöl
50 g Salicorn (Queller)
Fleur de Sel
nach Belieben frische Chili und Shiso Kresse
Die Butterrrübe schälen und mit dem Spiralschneider in Locken schneiden.
Für das Pesto die Zwiebel grob schneiden und die Knoblauchzehe grob hacken. Zusammen mit den Mandeln, dem Kräutern, dem Zitronensaft, dem Galgant und dem Sesamöl im Mixer pürieren. Das Öl nach und nach dazu geben. Zuletzt die Miso Paste untermischen. Bei Bedarf mit etwas Fleur de Sel nachsalzen.
Die Rübennudeln in einem breiten Topf in Olivenöl andünsten und mit der Gemüsebrühe ablöschen. Curry und Zimt hinzufügen und bei geschlossen Deckel etwa 5 Minuten garen lassen. Nach vier Minuten den Queller dazugeben.
Die Nudeln auf Tellern anrichten und mit dem Pesto und etwas Shiso Kresse dekorieren.
Schicke Unterlage! Und Butterrüben gehören irgendwie zu den Lebensmitteln, bei denen einem schon beim Aussprechen vom schönen Klang das Wasser im Mund zusammenläuft. Lieben Gruß!
was für ein wildes, tolles rezept, danke! (zuckerrüben bekommt man hier nur im november zur ernte, frage mich gerade, was du da für sinistre quellen hast.) du meinst wirklich die zuckerrübe, aus der man zucker gewinnt?
und: schön, dass du dabei bist!
ach Katharina, was soll ich sagen, außer danke fürs aufmerksame Lesen. Wenn man es offensichtlich wie ich auf den Ohren hat und anstatt Butterrübe, Zuckerrübe versteht, dann ist auch schon passiert. Dein Kommentar hat mich natürlich stutzig gemacht und richtig – die Zuckerrübe ist hier nicht gemeint. Also nochmal ganz groß – es handelt sich um eine BUTTERRÜBE, die auch unter dem Namen Steckrübe bekannt ist.
Danke!
ist ja kein problem und ich hab‘ drüben beim tierfreitag auch schon den titel korrigiert. ich kannte die steckrübe allerdings bisher nur unter steckrübe, nicht unter butterrübe. wieder was gelernt!