11. Januar 2022

Rosenkohl mit Miso, Maple & Meyer Lemon

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einfach genial und so easy

Die einfachsten Kombinationen sind oftmals die besten. Ein bisschen Öl, Miso und Maple Sirup machen den Kohl hier schon richtig fett, aber die Meyer Lemon setzt dieser Kombination noch das Krönchen auf.
Ich sehe schon das Stirnrunzeln – was ist eigentlich eine Meyer Lemon? Man vermutet, dass sie eine natürliche Kreuzung aus Zitrone und Mandarine ist und wurde zu Beginn des vorherigen Jahrhunderts von einem amerikanischen Pflanzenkundler in China entdeckt, der sie mit in seine Heimat brachte. Und deshalb blieb sie auch lange den Europäern verborgen. Während sie in Amerika immer mehr Köche und Gourmets begeisterte, weil ihre dünne Schale höchst aromatisch ist, tappte unsereins bis vor etwa zehn Jahren im Dunkeln. Ich las dann ab und zu in englischen Kochbüchern davon, was gewisse Begehrlichkeiten weckte, die ich jedoch nirgends stillen konnte. Ich schlich immer wieder zur Saison auf dem Viktualienmarkt auf und ab, doch wo ich auch fragte, keiner hatte sie. Und dann vor ein paar Jahren war sie plötzlich da. Seit Spanien, Marokko und die Türkei sie anbauten, gelangten die sonnig-gelben Früchte – die bei weitem nicht so sauer sind, wie eine herkömmliche Zitrone – endlich auch zu uns. Und das teilweise sogar in Bioqualität.

Als ich sie zum ersten Mal in meinem Biomarkt entdeckte, kaufte ich gleich die ganze Schale. Noch bevor ich zuhause mit ihnen angekommen war, hatte ich mit einem Fingernagel die Schale angeritzt und konnte nicht damit aufhören, daran zu riechen. Vergangene Woche wurde dann die Sehnsucht wieder groß, doch es gab keine. Ein freundlicher Marktleiter im Bioladen meinte, dass er welche bestellen könne. Als ich dann einige Tage später wieder im Laden stand, hielt er mir eine ganze 5 Kilo Kiste entgegen. Wow, dachte ich, wir hatten nicht ausgemacht, wieviele ich bräuchte. Ich kaufte 10 Stück, das war in Ordnung, trotzdem hatte ich ein schlechtes Gewissen. Die gehen hier in diesem Markt nicht besonders gut, meinte der freundliche junge Mann. In den kommenden Stunden nagte dieses Gefühl in mir, dass er nun vielleicht nie wieder was für mich bestellen würde. Nie wieder Meyer Lemons. Ich schrieb eine Meldung auf Twitter „Meyer Lemon Alarm in Grünwald“. Und dann passierte genau das, was ich mir insgeheim erhofft hatte. Am Montag waren alle Meyer Lemons verkauft. Wer auch immer die Kleinen mitgenommen hat, danke dafür, denn jetzt muss ich kein schlechtes Gewissen mehr haben, dass keiner in meiner Nachbarschaft diese Zitronen will und der Laden darauf sitzenbleibt. Was ich mit meinen anstellen werde, ist noch unklar. Die erste durfte jetzt also meinen ofengerösteten Rosenkohl aufpeppen und der überaus genialen Kombination von Miso, Olivenöl und Maple Sirup zu ihrem raffinierten Twist verhelfen. Das ist so gut und so einfach, dass ich am nächsten Tag gleich wieder Rosenkohl gekauft habe und ich fürchte, es war nicht das letzte Mal. Noch lachen mir 9 Meyer Lemons entgegen, wenn ich in den Kühlschrank schaue.

Rosenkohl mit Miso, Maple & Meyer Lemon

Für Zwei

750 g Rosenkohl
3 EL bestes Olivenöl (eventuell noch ein bisschen mehr zum Servieren)
1 EL braunes Miso
1,5 EL Maple Sirup (Ahorn Sirup)
1 kleine Prise Meersalz
1 unbehandelte Meyer Zitrone (alternativ jeweils eine unbehandelte Zitrone und eine Mandarine)

Den Ofen auf 200° (Ober/Unterhitze) vorheizen.
Den Rosenkohl putzen und jedes Röschen längs halbieren. In eine Schüssel geben.
Das Olivenöl mit dem Maple Sirup und Miso vermischen. Die Mischung zum Rosenkohl geben und gut vermengen.
In eine ofenfeste Form legen, so dass der Rosenkohl möglichst flach ausgebreitet ist. Alternativ ein Blech mit Backpapier auslegen.
25 Minuten garen.
Die Schale der Meyer Lemon abreiben und den Abrieb über dem Rosenkohl verteilen. Nach Belieben mit etwas Meersalz bestreuen und noch ein bisschen vom Saft der Meyer Lemon darüber verteilen.

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