23. Januar 2011

Ein Tag für Trüffel und Tenöre

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Da lag er, dieser dunkle knubbelige Pilz, thronte auf einer weisen Serviette, jeder konnte ihn betrachten und doch schützte ihn ein Glaskasten vor begehrlichen Griffen. Natürlich lag er nicht alleine da. Artgenossen von unterschiedlicher Couleur leisteten ihm Gesellschaft. Aber er war das Objekt meiner Begierde. Der schwarze Trüffel.

Eine freundliche Verkäuferin auf dem Viktualienmarkt erklärte mir die Unterschiede, ließ mich an einem weitaus günstigeren asiatischen Zuchttrüffel schnuppern und verpackte mir anschließend liebevoll 8 Gramm des „Echten“ in ein weiches Papier und eine kleine Schachtel.

Er kostet ein kleines dekadentes Vermögen und es fühlt sich wunderbar an. Für einen bevorstehenden Sonntag, der außer Bügelwäsche nicht viel mehr zu bieten hat, ist er ein sündiges Versprechen voller Genuss.

 

Den ganzen Vormittag freue ich mich schon darauf. Pavarotti’s „nessun dorma“ schallt durch die Wohnung, während ich es mal wieder als Höchststrafe empfinde, Bettwäsche zu bügeln. Umso größer die Freude, als die Zwiebel anschließend entblättert wird. Fein gehackt kommt sie mit etwas Olivenöl in den Topf. Dazu den Reis und alles mit dem restlichen Weißwein von gestern Abend ablöschen. Der gemütliche Teil des Ristotto-Kochens beginnt, welcher Rühren und Gießen heißt. Beides so lange bis die Flüssigkeit vom Reis aufgenommen ist und die Konsistenz cremig geworden ist. Ein Stückchen Butter kann in diesem Fall sowieso nicht schaden.

Vor bestimmt einem Jahr habe ich mir einen Trüffelhobel gekauft, der heute seinen ersten Einsatz findet. Butterweich gleitet der schwarze Pilz über die Klinge in so feinen Scheiben, dass das Licht durchschimmert. Ich hebe den gehobelten Trüffel unter das Rissotto, salze ein wenig nach und gebe noch einen Hauch Pfeffer dazu.

Pavarotti erhebt auch wieder seine Stimme, während das erdige Aroma und die cremige Textur sich wie Balsam auf meine Seele legen. Alles wird gut an diesem Sonntag!

Trüffelrissotto

150 g Carnaroli Reis
1 Glas trockener Weißwein
ca. 400 ml Rinderbrühe
1 EL Butter

1 Zwiebel, fein gehackt

Salz, Pfeffer

ca. 8 gr frischer Trüffel (es dürfen beliebig mehr sein)

Die Zwiebel fein hacken und in Olivenöl glasig dünsten. Den Reis hinzufügen, eine Minute mitbraten und mit Weißwein ablöschen. Weiter rühren und mit Brühe auffüllen, bis der Reis weich gekocht ist, aber noch Biss hat. Butter unterheben und kurz ruhen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und den gehobelten Trüffel unterheben.

1 Kommentar

  1. …….mhmmmmmm!!!!!
    CFB

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