15. Oktober 2021

Die besten Tipps für ein kulinarisches Herbstwochenende in Stockholm

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Beeren und Pilze sind nicht die einzigen Highlights dieser schönen Stadt

Einfach mal wieder für ein verlängertes Wochenende in eine andere Stadt fliegen. Rauskommen und etwas Neues entdecken. Zeit haben für Kunst, lange Spaziergänge und köstliche Entdeckungen. Das war der Plan. Und weil ich noch nie die wunderschöne Stadt Stockholm besucht habe. Es fühlt sich seltsam an, plötzlich wieder in die Gesichter der Menschen um mich herum zu blicken, kaum noch einer trägt eine Maske. Zwar gibt es auch in Schweden Auflagen und ein Hygienekonzept, doch hier wirkt alles ein bisschen freier. Ich fliege spät an einem Donnerstagabend und erreiche Stockholm kurz vor Mitternacht. Mit dem Expresszug vom Flughafen bin ich in 18 Minuten mitten im Zentrum. Ich habe viel vor in den kommenden zwei Tagen. Ich will die Märkte entdecken, großartige Restaurants besuchen, am Wasser den Gedanken nachhängen und eine sagenhafte Ausstellung im Fotografie Museum Fotografiska besuchen (weil man dort auch besonders gut essen kann).

 

die perfekte Zeit für Pilze

Die ersten Lichtstrahlen dringen ins Zimmer und es riecht nach Blumen. Ich liege im Bett und grüble darüber, wie es plötzlich morgens um sieben nach Blumen riechen kann. Und woher kommen diese Stimmen? Ich stehe auf und gehe ans Fenster. Mein Zimmer zeigt genau auf den Marktplatz Hötorget, gegenüber steht das blaue Konzerthaus (“Konserthuset”)wo jedes Jahr die Nobelpreise verliehen werden und unter mir werden die ersten Blumenstände aufgebaut. Und ihr Duft hat mich sanft aus dem Schlaf geholt. Noch im Halbschlaf setze ich mich auf die Fensterbank und beobachte, wie immer mehr Blumen, Pilze und Beeren auf den Auslagen drapiert werden. Perfekter könnte der Einstieg in ein kulinarisches Wochenende in Stockholm eigentlich nicht sein. Doch erst einmal brauche ich eine Tasse Tee und vielleicht Pfannkuchen oder eine Zimtschnecke. Aus Hygienegründen musste ich meinen Frühstückstisch im Hotel Haymarket by Scandic reservieren. So vermeidet man den Andrang zu bestimmten Uhrzeiten. Ich muss mich beeilen, denn ich habe heute noch viel vor. Doch vorher laufe ich noch hinaus auf den Markt und lasse mich überwältigen von den Mengen an Pfifferlingen und Herbsttrompeten.

die Östermalmshallen

„du musst unbedingt die Alte Markthalle besuchen..“ – aber sicher, gleich mein erster Weg führt mich dorthin. Noch ist der Himmel ein wenig bedeckt, ich laufe am Wasser entlang, durch hübsche Straßen und erlebe eine sehr entspannte Atmosphäre an diesem Morgen. Die Markthalle ist wunderschön. Erst vor kurzem wurden sie frisch renoviert. Hier kommt man gerne her, um besonderen Käse oder Fisch zu kaufen oder sich einfach nur ein Glas Wein und ein paar Austern zu gönnen. Die Auswahl ist exquisit, hier gibt es nur das Feinste. Seit 1888 ist die alte Markthalle ein Highlight der Stadt und wurde zu Recht zu einer der schönsten Markthallen der Welt gekürt.

Kunst und beste Küche in der Fotografiska

So lange ich Lust habe zu laufen, laufe ich immer weiter, irgendwann setze ich mich dann in den Bus und fahre weiter über die Brücke nach Södermalm. Es ist bereits nach Mittag und langsam bekomme ich Hunger. Und mein Ziel ist die Fotografiska. Denn in Museen könne man hier ganz wunderbar essen gehen und weil mein Stockholm Pass mir sogar den kostenlosen Eintritt in dieses Fotografiemuseum ermöglicht und es darüber hinaus bekannt ist für seine saisonale Küche mit Zutaten aus der Region und mit dem grünen Michelin-Stern ausgezeichnet wurde, mache ich mich auf den Weg. Das Museum ist in einem alten Industrie-Klinkerbau untergebracht und ich stehe vor der Entscheidung „Kunst oder Essen – was zuerst?“. Kunst ist besser auf nüchternen Magen. Ich entscheide mich also für die gerade eröffnete Ausstellung von Cooper & Gorfer „Utopia“. Es ist zur Mittagszeit wenig besucht. Die riesigen Bilder ziehen mich in ihren Bann, es ist ein wahrer Rausch an Farben, ihre Intensität berührt mich. Erst nachdem ich sie alle in mir aufgesogen habe, meldet sich mein Hunger zurück. In dem wunderbaren Restaurant im nordisch-rustikalen Flair kann man übers Wasser schauen. Die Karte ist überschaubar, aber alles ist von ausgesuchter Qualität. Ich entscheide mich für Huhn auf Kurkuma Linsen mit Möhren. Das klingt unspektakulär schmeckt aber grandios. Die Preise sind moderat, eine Flasche Wasser auf dem Tisch ist selbstverständlich und das Sauerteigbrot kommt frisch aus dem Ofen. Das Restaurant ist überaus beliebt und bei meinem Essen ist mir auch klar, warum das so ist.

unbedingt besuchen – das Fotografie Museum

noch bis Januar 22 gibt es u.a. die Ausstellung von Cooper & Gorfer zu sehen

aus der Ausstellung „UTOPIA“

Restaurant mit Aussicht und grünem Michelin Stern

Huhn mit Möhren auf Kurkuma Linsen, mit gepickelten Beten und Kräutern

Bauernmarkt auf Södermalm

Samstagvormittag führt mich mein Weg gleich wieder nach Södermalm. Hier, wo viele Künstler ihre Ateliers haben und wo alles ein bisschen unkonventioneller ist, gibt es einmal in der Woche den wohl schönsten Bauernmarkt von Stockholm. Produzenten aus der Region haben kleine Stände, es gibt Brot, Käse, Würste natürlich viel Gemüse (Exoten sucht man hier vergeblich, denn alles ist saisonal) und wieder viel Pilze. Diesmal auch ganz besonders tolle Fette Henne und herrliche Steinpilze. Ich möchte so gerne jetzt Pilze kaufen, sie mit nach Hause bringen, doch irgendeine Stimme in mir sagt, dass ich dann auch noch dieses oder jenes kaufen müsste und dann lachen die mich am Check-In am Flughafen ganz sicher aus. Ich reise ohnehin nur mit Handgepäck und waren da nicht noch die Zimtschnecken, die unbedingt mitgenommen werden wollen?
Am Ende des Bauernmarkts schließt sich noch ein kleiner Flohmarkt an. Perfekt um noch ein bisschen weiter zu bummeln.

Rosendals Trägard – ein Paradies mitten in der Stadt

Stell‘ dir vor, du lebst in einer großen Stadt, in dieser großen Stadt gibt es einen verwunschenen Garten, wo alles blüht und du unter Obstbäumen sitzen kannst. Du bist mitten drin in dieser Stadt, kannst mit der Straßenbahn zu diesem Garten fahren und bist dann ganz weit weg von allem. Das ist Rosendals Trädgård. Egal ob man nur herkommt, um einen Kaffee zu trinken oder eine der besten Kardamomschnecken zu essen oder ob man Blumenzwiebeln oder Pflanzen kaufen möchte, hier ist das Paradies. Man sitzt zwischen Blumenkübeln, nippt an einer Fruchtschorle, alles was hier angeboten wird ist so biodynamisch wie der Anbau der Pflanzen oder man erntet selbst auf dem Feld. Klar, der Ort hier ist beliebt bei den Einheimischen, ist er doch die perfekte Flucht vor der Stadt, doch auf den großen Wiesen gibt es genug Platz für alle. Und was macht es schon, wenn man beim Kaffee ein wenig anstehen muss, während noch das eine oder andere Leinentuch in den Einkaufskorb wandert. Hier strecke ich mein Gesicht in die Sonne und will eigentlich gar nicht mehr weg. Einmal alles zum mitnehmen bitte!

ein blühendes Paradies im Herbst

wo man unter Bäumen sitzen kann

oder Blumenzwiebeln kaufen kann

die Äpfel waren köstlich

auch wenn der Andrang am Wochenende groß ist – es lohnt sich und jeder findet Platz

die Bäckerei im Shop

„Fika Time“ mit Kardamom Schnecken

Fika – so nennt man in Schweden die Kaffeepause am Nachmittag. Und die wird auch zelebriert in den vielen kleinen Cafés der Stadt. Ich bin der Kardamomschnecke hoffnungslos verfallen. Vergesst alle Zimtschnecken, wie nur soll ich fortan in München weiterleben ohne eine dieser fluffigen Kardamomschnecken? Und weil das mit der Kaffeepause eben so beliebt ist, gibt es hier eine Liste mit den besten angesagten Coffeeplaces: Liste der besten Cafés

zum perfekten Glück: Kardamomschnecke

meine dunkle Begierde…

Tiefschwarz, gerne salzig und am liebsten butterweich – so mag ich Lakritz. Und jedes Mal, wenn ich in ein skandinavisches Land fahre, spüre ich schon wieder diese kribbelige Vorfreude auf Lakritz. Lakritz, das können die hier, soviel ist sicher und hier in Stockholm gibt es sogar eigene Läden nur für Lakritz. Mit Chili, Meersalz, Himbeeren – einfach alles, was das Lakritz-Herz begehrt. Lakritzroden heißt der Laden, es gibt in der Stadt mehrere davon, wo ich hemmungslos dem Einkaufsrausch verfalle. Und hätte ich nicht schon zuhause Lakritzpulver, Lakritzlikör und –sirup, ich müsste allein dafür einen zweiten Koffer mitnehmen.

fucking ruinös hier…….

und wer sich jetzt fragt, wo und was ich sonst noch so gegessen habe…

den muss ich um ein wenig Geduld bitten. Das hätte jetzt den Rahmen gesprengt. Im nächsten Beitrag stelle ich euch drei fabelhafte Frauen aus der kulinarischen Szene Stockholms vor. Jede davon hat mich mit ihrem Können begeistert. Ihr dürft gespannt sein.

Käsefritters mit rauchiger Mayo – musste sein….

Adressen

Hotel
Haymarket by Scandic (zentral, großzügige und moderne Zimmer und der Charme der 20’er)
Hötorget 13-15
Stockholm
haymarket-by-scandic

nützlich:
wer zum ersten Mal in der Stadt ist, für den lohnt sich der Stockholm City Pass, den man tageweise kaufen kann. Mit dieser Karte kann man kostenlos mit den Hop on/hoff off Bussen fahren, in die meisten Museen und an Bootstouren teilnehmen. Mehr Info dazu gibt es hier: gocity.com/stockholm

Rosendals Trädgård
Rosendalsvägen 38
Mit der Tram 7 zu erreichen
www.rosendalstradgard.se

Bauernmarkt auf Södermalm
Katarina Bangata

Östermalmshallen
Östermalmstorg
114 39 Stockholm
www.ostermalmshallen.se

Fotografiska
Stadsgårdshamnen 22
116 45 Stockholm
www.fotografiska.com

Offenlegung: Die Reise nach Stockholm wurde unterstützt von Visit Stockholm. Vielen Dank dafür, meine Eindrücke sind wie immer ganz die meinen.

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