Hawai’i – ich denke oft daran. Daran, wie sich die Insel mit ihren grün überzogenen, wie in Falten gelegten Bergen aus der Luft zeigte, wie aufgeregt ich war als ich nach der Landung aus dem Terminal lief und es anfing zu regnen. Ich fuhr zu meinem Hotel unweit des Waikiki Beaches auf Oahu und starrte von meiner Terrasse auf den wolkenverhangenen Himmel. Ich schnappte mir meine Kamera und lief den Strand entlang zu einem Park. Heute war der 1. Mai, Lei-Day. Ein Festtag. Das Fest der Lei. Die Blumenkränze. Und plötzlich stand ich zwischen Nachfolgern der ehemaligen Königsfamilie, überall waren Blumen, eine Band spielte und ich brauchte nach der Reise erst einmal ein Bier. Und natürlich ein paar Blumen. Immerhin eine Hibiskusblüte hinterm Ohr. Meine Anreise war entspannt, ich kam aus Japan. Der Flieger war fast leer und es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn man abends abfliegt und am gleichen Tag morgens landet, weil man einmal über die Datumsgrenze gehüpft ist.
Ich hatte nur eine Woche auf Oahu und Maui geplant bevor ich wieder zurück über Tokio nach Hause fliegen sollte.
Der nächste Morgen begann früh um 4:30 auf dem Fischmarkt. Später gab es dann das erste Poké, und zwar richtiges Poké mit Ogo Algen und einfach nur superfrischem rohem Fisch. Nix Bowl, die nur vom Geschmack ablenkt.
Zwei Tage fuhr ich nur von Westen nach Ostern, in den Süden und wieder zurück. Ich schaute den Surfern an der North Shore zu und konnte von den Lemon Garlic Shrimps an den Food Trucks nicht genug bekommen. Maui war viel ruhiger. Hier gab es eine schier endlose Küstenstraße nach Hana und weil ich eben nicht die bekannte „Road to Hana“ nehmen wollte, stand ich irgendwann vor einem Schild – „Road closed“. Also fuhr ich wieder zurück. Am Abend setze ich mich immer mit einem Drink an den Strand und berauschte mich am Licht der untergehenden Sonne, den Wellen und dem Blick hinüber zur wolkenverhangenen Insel Lanai. Tagsüber besuchte ich eine Ziegenfarm oder kaufte die schönsten Stoffe mit echten Hawai’i-Mustern. Bis heute habe ich noch nicht entschieden, was ich daraus nähen will. Ich habe ja noch Zeit.
Was habe ich kulinarisch an Eindrücken mitgenommen? Lila Toastbrot (aus Taro-Wurzel) am Morgen, köstliche Limonade aus kleinen Limetten, würziges Maui Beef und natürlich viele Asiatisch-Amerikanische Einflüsse und natürlich immer wieder Poké. Das Huli Huli Hühnchen hat seinen Namen übrigens von dem ständigen drehen über dem Grill. Huli heißt drehen. Mahalo, ihr schönen Inseln.
Huli Huli Hühnchenspieße mit Limetten-Reis
Für Zwei bis Drei
400 g Hühnchenbrust
1/2 reife, süße Ananas, geschält und in Scheiben geschnitten
Sauce:
50 ml Ananassaft
3 EL Soja Sauce
3 EL (Bio) Tomatenketchup
1 TL Honig oder Reissirup
1,5 TL geröstetes Sesamöl
1 TL scharfe Sriracha Sauce
1 EL Balsamico-Essig
1 EL frisch geriebener Ingwer
2 Zehen Knoblauch gerieben
dazu Limetten-Koriander Reis (gekochter Reis gemischt mit dem Abrieb einer Limette, 0,5 TL Butter und ein paar gehackten Korianderblättchen)
Die Zutaten für die Huli Sauce mischen.
Das Hühnchenfleisch in Streifen oder Stücke schneiden, in die Sauce legen und mindestens 2 Stunden marinieren.
Dann das Fleisch aus der Marinade nehmen und auf Spieße stecken.
Auf dem Grill oder in einer Grillpfanne zuerst die Ananas grillen (Jede Seite etwa 4 – 5 Minuten bei etwa 200°) und beiseitestellen.
Dann den Grill erneut einölen und die Hühnchenspieße grillen. Dabei immer wieder mit der restlichen Marinade bestreichen. Immer wieder wenden. Nach etwa 5 – 6 Minuten sollten das Fleisch gar sein. Sind die Stücke dicker dauert es eventuell ein bisschen länger.
Mit dem Reis und der gegrillten Ananas servieren.
Noch mehr Rezepte aus Hawai’i:
Lemon-Garlic-Butter Shrimps
Poké
Dieses Rezept wurde für meine Bloggerkollegin Gabi vom Blog USA-kulinarisch entwickelt. Mehr zum #Traveltuesday auf Gabis Blog findet ihr hier (einfach auf das Bild klicken)
Hach, fantastisch. Nicht nur das Rezept (das bei mir heute Abend auf dem Grill landet), sondern auch die wunderbaren Fotos – gaaanz hoher Seufz-Faktor . Ich möchte auch mal wieder nach Hawaii…
Liebe Gabi,
wir teilen uns einfach ein bisschen Hawai’i-Sehnsucht.
liebe Grüße
Claudia
Eben nachgekocht und für sehr wiederholenswert befunden (wie die Lemon Garlic Butter Shrimps)… Vielen Dank!
Das freut mich sehr, liebe Sandra