Wer sich auf Hawaii nicht die Finger schmutzig machen möchte, hat definitiv das Beste verpasst. Man hält an einem Food Truck und bestellt sich entweder Garlic –Butter Shrimps oder Lemon-Garlic Butter Shrimps. Die sind dort so verrückt nach dieser Knoblauch-Zitronenbutter, als gäbe es kein Morgen. Würde da mal mit der Lieferung auf die Inseln was schief gehen, es käme einem nationalen Notstand gleich. Gleich am ersten Abend musste ich diese Shrimps haben. Saß auf einem wackeligen Plastikstuhl und puhlte. Ok, so ganz stimmt das nicht. Also nochmal von vorne. Die Shrimps werden dort mit Schale gebraten, das bedeutet, das erste was man tun muss ist, sich ein Shrimp in den Mund zu stecken, die Marinade abzulutschen und dann erst wird gepuhlt. Sonst hängt die tolle Knoblauch Butter nur an den Fingern. Das tut sie zwar trotzdem irgendwie, aber schließlich will man ja so viel möglich davon essen.
Auch am zweiten Tag gab es Shrimps. Und am vierten auch. Und auch noch danach. Allein für diese Shrimps bin ich auf Oahu bis an die North Shore gefahren, wo in Haleiwa Giovannis Shrimp Truck steht. Dort stellte ich mich brav in die Schlange und hatte sie endlich, die angeblich besten Shrimps in Lemon-Garlic Butter der Insel. Zugegeben, sie waren schon sehr gut, aber schon während ich, diesmal auf einer Holzbank, saß überlegte ich, wie ich die am besten selbst machen könnte. Vorteil? Ich wüsste genau woher sie kommen und ich könnte das mit der Schale nochmal überdenken. Denn so wirklich erschließt sich mir kein vernünftiger Grund, weswegen diese Schale unbedingt dranbleiben muss. Außerdem kann man sie dann viel besser entdarmen. Der Schwanz kann ja ruhig dranbleiben, weil das mit den Händen essen doch auch irgendwie Spaß macht und die fettigen, nach Zitrone und Knoblauch duftenden Finger ablecken einfach dazu gehört.
In Hawaii wird zu den Shrimps einfach nur weißer Reis serviert. Und weil man ja damit beschäftigt ist, die buttrige Sauce von den Shrimps abzulutschen, bleibt viel zu wenig für diesen Reis übrig. Deshalb – so meine Überlegung – spricht doch rein gar nichts dagegen, diesen Reis mit einer Ananas Salsa ein wenig aufzupeppen. Und genau das brachte meine Shrimps nochmal ganz weit nach vorne. Brauner Vollkornreis und eine scharf-süß-fruchtige Salsa.
Sollte das also alles hier irgendwann mal den Bach runtergehen, dann kann ich immer noch auf Hawaii einen Food Truck aufmachen und die geliebten Zitronen-Knoblauch-Butter Shrimps mit eben genau dieser Salsa anbieten. Das wird ein Knaller. Aber bis es soweit ist, werde ich hier mein Umfeld nach Lemon-Garlic-Butter Shrimps süchtig machen.
Für Zwei
etwa 14 – 16 rohe, entdarmte King Prawns mit Schwanz (sollten sie noch komplett im Panzer sein, diesen am besten mit einer Küchenschere den Rücken entlang bis zum Schwanz aufschneiden und den Darm entfernen)
3 EL Olivenöl
6 große Zehen Knoblauch
2 unbehandelte Zitronen
2 EL fein gehackte Petersilie
1 EL Mehl
½ TL Cayenne Pfeffer
50 g gesalzene Butter
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
eine Prise Salz
Den Knoblauch fein hacken und zusammen mit dem Olivenöl, dem Saft einer Zitrone und dem Mehl in einer Schüssel verrühren, die rohen Shrimps hineinlegen, gut umrühren, so dass sie gut von der Marinade bedeckt sind und zwischen 30 Minuten und 12 Stunden abgedeckt in den Kühlschrank stellen.
Vor dem Braten die zweite Zitrone abreiben und auspressen.
Eine breite Pfanne erhitzen und die Shrimps mitsamt der Marinade hineingeben. Die Shrimps auf beiden Seiten anbraten, bis sie rosa sind. Aus der Pfanne nehmen, beiseite stellen und die Butter mit dem Abrieb und dem Zitronensaft in die Pfanne geben. Aufschäumen lassen und die Temperatur zurückdrehen. Mit etwas Salz abschmecken. Die Shrimps wieder dazugeben und mit der Butter übergießen. Sofort servieren.
Schnelle Ananas Salsa
¼ einer großen Ananas in kleine Würfel geschnitten
1 Frühlingszwiebel (nur der weiße und hellgrüne Teil), fein gehackt
½ TL Cayenne Pfeffer
1 TL Olivenöl
½ TL Ahornsirup
ein Spritzer Zitronensaft
eine Prise Salz
In einem kleinen Topf das Öl erhitzen, die feingehackte Frühlingszwiebel darin anschwitzen, den Cayenne Pfeffer dazugeben. Ananaswürfel hinzufügen, gut umrühren, Ahornsirup und Zitronensaft dazugeben und mit Salz abschmecken. Noch eine Minute im Topf lassen, danach abkühlen lassen.
Dazu originalgetreu Reis mit einem Stück Zitrone servieren.
Wenn du den Foodtruck aufmachst, dann melde ich mich schon jetzt dafür, bei dem die Dessertabteilung zu bestreiten – Nachtisch im Glas und sowas kann ich gut ;-) Hach, nach Hawaii würde ich so gerne mal wieder… ich habe da anno tuk ein Austauschjahr verbracht und war „intern“ beim Honolu Advertiser!
Liebe Gabi, versprochen. Ich will da auch wieder hin!
Ausprobiert! Meeeeegaaaaa! Ein bisschen Hawaii zuhause ?
Wehmut inbegriffen…
Großartig! Das freut mich.
Und das mit der Wehmut kann ich so gut verstehen.
Herzliche Grüße
Claudia
Würde ich jetzt sehr, sehr gerne essen. Bin sonst nicht empfindlich, habe keine Allergien, Unverträglichkeiten etc. pp. Aber braunen Vollkornreis vertrage ich überhaupt nicht. Dreimal getestet, dreimal Horrornacht verbracht.
Alles andere verlockt mich sehr.
Liebe Thea,
daran wird es doch bestimmt nicht scheitern. Die schmecken sowohl mit geschältem Reis wie auch mit Baguette. Freestyle!
Liebe Grüße
Claudia