7. Mai 2018

Aloha Hawaii – Ankommen zum Lei Day, duftende Regenwälder im Nebel, ein Tempelbesuch und himmlische Garlic-Lemon Shrimps auf Oahu

1 Kommentar

Es ist ein langer Tag. Ich beginne ihn in Tokio, fahre dort noch auf den Fischmarkt, gehe auf der Küchenstraße spazieren und fliege spät am Abend nach Honolulu. Und komme am gleichen Tag morgens dort an. Ich bin über die Datumsgrenze geflogen, ganze 19 Stunden beträgt der Zeitunterschied zwischen Tokio und Hawaii. Beim Anflug auf die Insel kann ich es kaum fassen. Grenzenlos blaues Meer, die Strände und die eigenwilligen Berge, die von oben aussehen, als habe man einen sehr steifen Stoff in Falten gelegt. Aloha Traumziel!

Ich habe viel darüber gelesen und gehört, was es mit Aloha und dem Aloha Spirit so auf sich hat, welche traditionellen Werte damit verbunden sind und dass es einfach mehr bedeutet, als nur „Hallo“. Aber was Aloha für mich heißt, das muss ich erst noch herausfinden. An der Bushaltestelle zum Beispiel. Will man nach Honolulu oder den Waikiki Beach, so ist es das Einfachste, man nimmt am Flughafen den Shuttle Bus. Freundliche Menschen mit einem herzlichen Lächeln, drücken dir ein Ticket in die Hand und bitten dich auf den Bänken zu warten, bis der nächste Shuttle Bus kommt. Wer das nicht verstanden hat und meint, wenn er sich ganz vorne an der Straße hinstellt, da wo der Bus hält, als erster einsteigen darf, der bekommt seine erste Lektion in Sachen Gelassenheit. Es zählt nicht, ob du in der ersten Reihe stehst, sondern es gilt die Reihenfolge. Einige haben das nicht kapiert. Ich dagegen bleibe ganz entspannt sitzen und werde auch sofort aufgerufen. „Thanks for waiting, Aloha!“. Ihr anderen versteht das bestimmt auch noch.

 

Lei Day

Mein Hotel liegt ganz am Ende des Waikiki Beaches, was toll ist, denn so habe ich nicht nur eine spektakuläre Aussicht auf Downtown Honolulu und den Waikiki Beach davor, es ist auch ein wenig ruhiger hier am Diamond Head. Es ist elf Uhr vormittags und das Zimmer im Lotus Diamond Head Hotel ist noch nicht fertig. Man möchte mich upgraden, deshalb bittet man mich freundlich zu warten. Ich kämpfe ein wenig mit meinem inneren Aloha, ich bin übermüdet, doch wenn man schon so freundlich mir ein Upgrade anbietet? Ich lasse die Koffer stehen und gehe in den Park. Beim herfahren habe ich schon die Menschenmengen gesehen, außerdem einige Foodtrucks und ein bisschen Bewegung ist jetzt ausgesprochen willkommen. Es ist Lei Day, der Tag der Blüte. Auf Oahu wird er traditionell im Queen Kapiolani Park gefeiert. Ein wichtiger Feiertag auf den Inseln. Jede Insel hat ihre eigene „Signature“ Blüte. Die Menschen laufen mit Blumenkränzen im Haar und an den Handgelenken herum, es gibt einige kleine Stände mit Kunsthandwerk, es duftet köstlich nach Shrimps und Steak und man kann Blüten bewundern. Außerdem spielt eine hawaiianische Band. Bevor ich also etwas essen möchte, muss ich Blumen haben. Ohne Blumen geht das hier gar nicht. An einem kleinen Stand kann man sich aus Orchideen (Leis) seine eigenen Blütenarmbänder auf ein Band ziehen. Und somit ist das allererste, was ich auf Oahu mache, mir ein Blütenarmband zu basteln. Erst dann bin ich zufrieden. Aloha!

Und ich werte es als das allerbeste Zeichen, dass ich, kaum hier gelandet, schon in einem der traditionellsten Feste der Insel angekommen bin.

die Lei Queen und die Prinzessinnen

so funktioniert das mit den Blüten

der wohl typischste Kopfschmuck Hawaiis

Regen im Paradies

Es ist der nächste Morgen. Ich wache auf und will der Sonne entgegenblinzeln, doch da ist keine Sonne. Dicke, fette Regenwolken haben sich über Nacht über der Insel festgeklammert und es schüttet. Na gut, wenn schon Regen, dann bitte mit Drama-Faktor. Ich nehme einen Mietwagen und fahre in Richtung der Berge. Spektakuläre Nebelwolken ziehen entlang der scharfen Konturen der Berghänge. Genau da will ich hin. Nach oben. Durch den Regenwald in den Nebel. Tantalus Lookout ist mein Ziel. Über kurvige Straßen fahre ich immer höher in den Regenwald. Ich schalte die Klimaanlage aus und mache das Fenster auf. Und ja, der Regenwald duftet. Zitronig-blumig, fett, grün und sanft. Riesige Lianen hängen von noch riesigeren Bäumen bis auf die Straße. Blätter, Blüten und undurchdringliches Dickicht aus Dschungel. Immer wieder bleibe ich stehen. Lausche dem Tropfen des Regens auf die Blätter und bin einfach überwältigt von dieser Üppigkeit. Stundenlang könnte ich diesem Geräusch zuhören. Dann stehe ich plötzlich oben und habe eine großartige Aussicht auf Honolulu und das Meer. Ich fahre weiter, nehme den Highway Richtung Osten, weiter durch die Berge. Fahre ins Tal der Tempel zum buddhistischen Byodo-In Tempel. Das Tal ist ein Friedhof, wo alle Konfessionen und Kulturen beieinander liegen. Es ist ein friedlicher, wundervoller Ort. Der Tempel ist wenig besucht an diesem Tag. Majestätisch liegt er am Fuße eines Berghangs. Ich zünde ein Räucherstäbchen an und bin dankbar hier zu sein. Aloha!

Ausblick vom Tantalus Lookout auf Honolulu

im Regenwald

die Schönheit der Blüten

der Byodo-In Tempel

Beach on a cloudy day

Lanikai Beach

undurchdringlicher Regenwald

Garlic-Lemon Shrimp

Ich habe Hunger. Den ganzen Tag schon fahre ich über die Insel, laufe durch Wälder und am Strand entlang und immer wieder duftet es plötzlich köstlich. Mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit ist dann ein Food Truck nicht weit davon entfernt. „Du musst unbedingt diese Garlic Shrimps probieren“, ist der Rat einer Freundin. Wie verrückt bin ich jetzt in diesem Moment scharf auf diese Shrimps. Doch wo soll ich sie essen? „Best of the Island“ sind sie ja sowieso alle. Also halte ich einfach da, wo mein Bauch mich hinführt. Eine hawaiianische Familie betreibt den Truck. Ich bestelle Lemon-Garlic Shrimps und lasse mir am Stand daneben eine frische Kokosnuss aufschlagen. Und ja, sie sind wirklich göttlich diese Shrimps. Süß, knackig und genau mit der richtigen Schärfe versehen, um diese Aromen nicht zu überdecken. Und als ich so da sitze und mit dem Strohhalm versuche, das Fleisch aus der Kokosnuss zu kratzen, gibt der Besitzer seinem Nachbarn einen Wink, der kommt, nimmt meine Nuss, nur um kurz darauf mit einem Teller wiederzukommen, worauf er mir das gesamte herausgekratzte Fruchtfleisch drapiert hat. Was für ein Schatz! Wie unglaublich freundlich aufmerksam die Menschen doch hier sind. Mahalo!

Und ja, man kann auch im Regen auf Hawaii einen ganz fabelhaften Tag haben. Man muss es nur zulassen.

Honolulu bei Nacht

Adressen und Tipps:

Hotel
Lotus Honolulu at Diamond Head
2885 Kalakaua Ave
Honolulu

www.lotushonoluluhotel.com

Mein Eindruck: sehr freundliches Haus, zwölfstöckig mit tollem Blick über Waikiki Beach, die großartigsten Matratzen, die ich je auch einer Reise erlebt habe, helle und großzügig ausgestattete Zimmer. Einzig, zum Frühstücken sollte man auch andere Optionen in Betracht ziehen, die Karte ist sehr eingeschränkt. Vorteil: Man bekommt eine hübsche Flasche, die man immer wieder am Wasserspender auffüllen und mitnehmen kann. Hervorragendes WLAN.

 

Tantalus Lookout
Nutridge Street
Toller Blick auf Honolulu, allein die Fahrt durch den Regenwald muss man gemacht haben.

 

Hinweis: Die Reise nach Hawaii wird unterstützt von Hawai’i Tourism Europe. Ein herzliches Mahalo dafür. Wie immer bleibt meine Meinung davon unbeeinflusst.

 

1 Kommentar

  1. Hach da möchte man doch glatt wieder mal nach Hawai’i ;)
    Hoffe Du hast ganz viel Spass und viele schöne Erinnerungen, die du von den Inseln mit nach Hause nehmen kannst!

    LG, Marc

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