17. Februar 2013

Schnörkellos & raffiniert – eine vielversprechende Kochbuchpremiere

3 Kommentare

Foto (11)-BearbeitetManchmal sitze ich in einem Restaurant, esse etwas Großartiges und würde am liebsten in Küche gehen und den Koch um das Rezept bitten. Und natürlich ist dieses Unterfangen schon im Ansatz ziemlicher Unsinn, denn natürlich hat der Koch nicht auf mich gewartet, um mir sein Rezept zu verraten. Und doch kann es manchmal anders kommen.

So geschehen am vergangenen Freitag im Blauen Bock. Eingeladen hat der Zabert Sandmann Verlag anlässlich der Erscheinung von Hans Jörg Bachmeiers erstem Kochbuch. Schon wieder ein Kochbuch denke ich, doch halt, wann habe ich schon mal die Gelegenheit den Autor höchstpersönlich kennenzulernen? Ich freue mich also riesig auf diesen Termin. Ausgestattet mit allem, was die Bloggerin für so einen Termin braucht (dass dies auch gewaltig schief gehen kann sehen wir gleich) bin ich superpünktlich und werde auch gleich herzlich mit einem Glas Champagner empfangen. Kurzes Scannen durch den Raum. Einen Tisch weiter entdecke ich Bruno Jonas. Außer der lieben Dorothée von bushcooks kitchen, die mir einen Platz frei gehalten hat, kenne ich sonst niemanden. Mehrere Exemplare des Buches liegen auf dem Tisch und sofort reckt sich die Hand, muss es befühlen, das Format abschätzen, die Finger durch die Seiten gleiten lassen. Schöne Rezepte sind hier drin und auch wenn ich schon dutzende von Osso Buco Rezepten im Regal stehen habe, ist es immer wieder ein bisschen wie Magie, wenn sich eine neue Variante präsentiert.

Ich mache die ersten Bilder. Zoome den Koch heran, stilvoll, wie er da neben dem Blumenarrangement steht. Klick! Und Game over. Gerät meldet, dass die Speicherkarte fehlt. Verflixt, wie kann ich die vergessen? Wieso ist die Ersatzkarte nicht da wo sie sein sollte, nämlich in der Kameratasche? Schnappatmung. Anfängerin, denke ich. Hektisch frage ich so ziemlich jeden, der ebenfalls eine Kamera in der Hand hält, nur um zu erfahren, dass deren Speicherkarten bei mir nicht passen.  Bleibt also nur das Handy. Großartig, blöder geht’s kaum. Ich brauche dringend ein weiteres Glas Champagner!

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Und weil irgendwie dann alles doch irgendwie gut wird, es entzückende Fotografen gibt, die sich allerfreundlichst anbieten, mir ein paar ihrer Bilder zur Verfügung zu stellen, kann ich mich wieder konzentrieren, beobachte diesen sympathischen graumelierten Herrn, dessen Gesicht strahlt, wenn er von seinem Buch und der neuen Staffel auf Bayern3 erzählt, die den gleichen Namen trägt wie sein Buch.  „einfach.gut.Bachmeier“

Bachmeier ist ein Schüler von Eckart Witzigmann, wurde während seiner beruflichen Laufbahn von weiteren Größen und Sterneköchen inspiriert und führt heute sein eigenes Restaurant gleich neben dem Viktualien Markt, den Blauen Bock.

Und weil man ein Kochbuch ja nur kennenlernen kann, wenn man entweder daraus selber kocht oder die darin beschriebenen Gerichte auch kosten darf, werden auch schon die ersten Tellerchen aus der Küche hereingetragen.  Eine Rote Bete Mousse ist schnell verzehrt, das samtige Rotkrautsüppchen das irgendwie zweimal seinen Weg zu mir findet (ich schaue jetzt auch ganz besonders unschuldig) lässt mich schon mal hingebungsvoll die Augen schließen.

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Auftritt Huchen! Der erste Huchen in meinem Leben. Es ist ein großer Fisch, der aus der gleichen Familie wie die Forelle stammt. Ein Salmonide. Scheu und selten. Es gibt sie auch in der Isar und jeder Fischer träumt von ihm. Er ist allerfeinst dieser Huchen. So lecker, dass ich sogar die Haut mitesse, die ich in der Regel verschmähe.

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Darauf folgt ein Heilbutt auf einer fruchtigen Sauce. Der Strom an Tellern aus der Küche reißt nicht ab. Zuletzt das Osso Buco, das ich zuvor schon im Buch entdeckt habe. Wir kosten, vergleichen mit dem Rezept, prüfend. Dann nicken wir und lächeln uns an. Gut gemacht! Dieses Osso Buco mit seinen Croutons, deren Belag mit Kräutern, getrockneten Tomaten und Mark aus den Knochen gemischt wurde, ist wirklich ein Höhepunkt.

Und dann dürfen wir in die Küche. Wie Hans Jörg Bachmeier bereits in seiner Begrüßung angekündigt hat, darf sich jeder sein Dessert selbst aus der Küche holen. Fluffige, himmlisch leichte Topfenknödelchen auf einem Fruchtspiegel, Käse und Apfelstrudel warten auf uns. Die Köche nehmen es gelassen, dass wir unsere Kameras (ich dann mal das Handy) in ihre Töpfe versenken. Wir sind am schönsten Platz der Welt – der Küche! Mittendrin.

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Bachmaier

Ich kann mich nur schweren Herzens losreißen, doch die Reihen lichten sich. Ein Espresso, ein signiertes Exemplar des Kochbuchs und eine freundliche Verabschiedung und es ist vorbei.

Zuhause blättere ich durch das Buch, lasse die Geschmackserinnerungen Revue passieren und ich bin mir sicher. Wir beide werden Freunde!

Und hier auch der Link zum Bericht von Bushcooks Kitchen

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Einfach.Gut.Bachmaier 
 ZS Verlag Zabert Sandmann GmbH; Auflage: 1 (11. Februar 2013)
ISBN-10: 3898833615

3 Kommentare

  1. Ja so war es, genau so und so schön.
    Auf meinen Bericht mußt Du leider noch bis Mittwoch warten. Nur noch zweimal schlafen….

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  2. Mhmmm, das liest sich ganz wundervoll! Toll. Und Deine Speicherkarte wirst Du nach diesem Erlebnis vermutlich nie wieder vergessen ;-)

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

    Antworten
    • Nie, nie wieder!!Hab gleich abends zwei bestellt, die einzig dazu bestimmt sind, Notausrüstung in der Kameratasche zu sein. Die Blamage muss nicht nochmal sein. :-)
      LG, Claudia

      Antworten

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