Es heißt, in Ägypten habe jeder Haushalt sein eigenes Dukkah Rezept. Bestehend aus verschiedensten Nüssen, Gewürzen und Salz, die geröstet und gemörstert werden, reicht man es zusammen mit Olivenöl und Brot als Vorspeise. Ich kenne Dukkah mit Pistazien, Sesam und Pinienkernen, mal tendenziell scharf, mal mild und aromatisch. Doch Dukkah ist auch eine herrliche Basis für kreative Küchenexperimente. Kennengelernt habe ich es zuerst in Südafrika. In allen Variationen wurden dort die Nüsse geschreddert, wurden über Fisch und Fleisch gesprenkelt und über Frischkäse gestreut. Nicht dass ich je auf die Idee gekommen wäre, hier einmal selbst zu experimentieren (was jetzt definitiv auf die to-Do Liste kommt). Mein Hunger nach Dukkah wurde ja immer wieder aufs Neue gestillt, es genügte, die Netzwelt zu durchforsten und schon landete die nächste hübsche Packung in meinem Briefkasten.
Soviel also zu dem Gewürz, welches meine kulinarische Wochenendplanung bestimmen sollte. Grundsätzlich kombiniere ich gerne das, was der Markt und die Jahreszeit gerade bieten mit dem, was nach weiter Ferne schmeckt. Ohnehin war der Wirsing schon seit längerem mal wieder fällig. In unserer Kindheit wurde er in Rahm zu Tode gekocht und eigentlich hat kaum einer noch eine gute Erinnerung daran. Es hält einem jedoch keiner davon ab, aus Wirsing ein indisches Curry zu kochen. Das geht hervorragend und als rein vegetarische Variante mit Reis ist es ein echtes Highlight. Kurkuma und Wirsing mögen sich sehr gerne.
Doch da war dieses neue Döschen mit Dukkah. Und weil Kalbfleischbällchen, besonders jene, die ich vor kurzem bei dieser Kochbuchpräsentation gegessen habe, ganz allerliebst leicht daherkommen, sollten sie meine Wunschkandidaten für einen weiteres Dukkah-Experiment sein.
Für Drei
Wirsingcurry
1 Wirsingkopf von 1 – 1 ½ kg
1 rote Peperoni
1 Stück Ingwer, so groß wie eine große Walnuss
2 EL Butterschmalz
½ TL gemahlener Kreuzkümmel
1 Messerspitze Asafoetida (aus dem Bioladen oder Orient Laden)
1 TL gemahlener Bockshornklee
1 TL gemahlener Zimt
1TL gemahlener Kurkuma (Gelbwurz)
100 g Sultaninen
1 handvoll Walnusskerne
1 gehäufter EL brauner Rohrzucker
1 Dose (400 ml) Kokosmilch
Salz
1 Bio Limette
Kalbfleisch-Dukkah-Bällchen
300 g Kalbshack
2 Brötchen vom Vortag
125 ml Milch
2 Knoblauchzehen
1 weiße Zwiebel
2 Eier
2 TL edelsüßes Paprikapulver
1 TL gemahlener Zimt
1 EL gehackter Koriander
1 EL gehackte Petersilie
2-3 EL Dukkah
Butterfett, Rapsöl
Salz, Pfeffer
Für das Curry den Wirsing putzen, den Strunk entfernen und in grobe Streifen schneiden. Den Ingwer und die Peperoni fein hacken.
Das Butterschmalz in einem Topf erhitzen und die Gewürze zusammen mit der Peperoni etwa 1 – 2 Minuten andünsten. Dann den Zucker, die Walnüsse und die Sultaninen hinzufügen und kurz mitdünsten. Den Kohl zufügen und salzen. Mit etwa 300 ml Wasser ablöschen. Zugedeckt etwa 20 min weiterdünsten. Die Schale der Limette abreiben und den Saft pressen. Zusammen mit der Kokosmilch in den Topf geben und nochmal abschmecken.
Für die Kalbfleischbällchen die Brötchen klein würfeln und mit der Milch übergießen. Die Zwiebel fein hacken und mit den gequollenen Brötchen mischen. Die Eier zusammen mit dem Kalbshack ebenfalls untermengen. Mit Salz, Paprika und Zimt würzen und die gehackten Kräuter dazugeben.
Mit den Händen nicht zu große Bällchen formen und großzügig mit der Dukkah bestreuen, dabei die Mischung leicht andrücken. Butterfett und Rapsöl zu gleichen Teilen in der Pfanne erhitzen und die Bällchen von allen Seiten anbraten.
Zum Servieren mit frischem Koriander und nochmals etwas Dukkah bestreuen.
Dukkah gibt es u.a. zum Bestellen bei Rimoco.de
Sieht mal wieder unglaublich lecker aus. Habe mir sofort erstmal Dukkah bestellt. Ist irgendwie völlig an mir vorbei gegangen und muss sofort ausprobiert werden! :)
Lieben Gruß!
Verena
Hallo,
heute abend wollte ich das Wirsing Curry machen, jetzt habe ich gerade gesehen, dass bei den Walnüssen keine Mengenangabe steht, nur in der Zubereitung werden diese erwähnt….
Wie viele waren es denn etwa? Ich würde jetzt mal auf ne Hand voll tippen?
beste Grüße und vielen Dank für die tollen Anregungen duch deinen Blog ;-)
Wabbi
Liebe Wabbi, danke für den Hinweis und ja, du hast völlig recht – eine Handvoll ist absolut ausreichend. LG, claudia
Oh…noch ein Dukkahfan. Ich mische es mir immer selbst und liebe es über Tofu und Reis.
Zu Hackfleisch bisher noch nie… wird probiert! :)
Ich bin schon ganz gespannt darauf, meine Gewürze von Rimoco auszuprobieren! Dukkah habe ich noch nie vorher probiert, daher habe ich gar keine Vergleichsmöglichkeit. Wie fandest Du es im Vergleich zu anderen bereits getesteten Varianten?
Viele Grüße und schöner Tag noch,
Juliane
Schwer zu sagen, also die Varianten, die ich auf Märkten erstanden habe, waren meist nicht so der Brüller. Sensationell finde ich die Mischungen von NOMU. Die mit Pistazien ist mein Favorit. Aber die Mischung von Rimoco hat mir auch gefallen. Ein Hauch Steinsalz hätte sicherlich nicht geschadet, aber die Farbe ist durch das Kurkuma einfach wunderschön!
liebe Grüße und auch dir noch einen schönen Sonntag,
Claudia
PS: Hab deinen Auftritt im ZDF natürlich mit Spannung gesehen und freu mich total, dass du was mit Spitzkohl gemacht hast.