Es heißt ja – zumindest bei den Indianern – dass die Seele länger brauche, um nach einer Reise wieder zuhause anzukommen. Mein Magen ist meine Seele und die hängt definitiv noch irgendwo in Japan rum. Vermutlich in irgendeiner Ramen Suppen Bar und bestellt eine Extra Portion von diesem Daikon Rettich. Ständig sendet er Signale, dass mehr Rettich, mehr Soja Sauce und mehr Sake gewünscht wird. Da kann ich noch so mit Brot und Käse locken – das mit dem Rettich werde ich nicht los. Auf dem Markt gibt es jede Menge Rettich. Ganz besonders den schwarzen Winterrettich. Ist ja nicht gerade eine Schönheit dieser Rettich, aber an Zartheit einfach unübertrefflich.
Und eine ausgezeichnete Alternative zum Daikon Rettich. Ich freue mich schon den ganzen Tag darauf und kann es kaum erwarten, dass es in meiner Küche wieder japanisch duftet. Ich trinke neuerdings auch keinen Wein mehr beim Kochen sondern ein Gläschen Sake. Auch das dauert eine Weile, bis sich das wieder ändert.
Nach Finnland hatte sich mein Lakritzkonsum enorm erhöht und nachdem es Lakritz auch als Getränk gibt… richtig, habe ich mir auch ab und zu ein Gläschen flüssiges Salmiakki gegönnt. Jetzt bin ich eben noch ein wenig Awamori und Sake geimpft.
Ich will auch immer noch mit Stäbchen essen, aber ohne hinzuschauen kann ich das nicht. Nach anderthalb Wochen in Japan war ich richtig gut. Dort hat im Gegensatz zu den japanischen Restaurants hier keiner Mitleid mit dir und legt dir eine Gabel hin. Es wurde schon nach kurzer Zeit einfach selbstverständlich mit Stäbchen zu essen.
Mein Reis hier klebt nicht so schön wie der in Japan, was mit großer Wahrscheinlichkeit am Reis liegt. Ich schiebe es natürlich auf die Tatsache, dass ich keinen der Hightech Reiskocher besitze, um die ich in Japan herumgeschlichen bin. Für so einen Luxusreiskocher kann man durchaus einige hundert Euro hinblättern. Ich wollte einen ganz kleinen. Doch mal ehrlich, was soll ich mit einem Reiskocher, wenn ich nicht einmal lesen kann, welche Taste ich wann und wie drücken muss? Und dann noch dieser andere Stecker. Kurzum – ich habe es sein lassen. Schließlich hängt mein Herz ja auch an meinem bestimmt schon fünfzehn Jahre alten Reiskocher. Dann, wenn der mal den Geist aufgibt, dann kann ich mich mit dem Thema nochmal neu auseinandersetzen. Aber vielleicht bin ich dann ja auch in einer neuen ländertypisch kulinarischen Phase.
Für Zwei
1 mittelgroßer schwarzer Winterrettich
100 g Hackfleisch vom Bio Schwein
1 walnussgroßes Stück Ingwer
2 EL Sake
3 EL Tamari (dunkle Soja Sauce)
200 ml gute Fleischbrühe (am besten selbstgemacht)
1 EL Zucker
1 EL Pflanzenöl
1 Frühlingszwiebel
2 EL gehackte Korianderblättchen
1. Den Rettich gut waschen und in dicke Scheiben schneiden. Diese in ca. 1×1 cm große Würfel schneiden. Den Ingwer fein hacken und die Frühlingswiebel in Röllchen schneiden.
2. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und den Ingwer und die Frühlingszwiebel darin anbraten. Das Hackfleisch dazu geben und unter Rühren krümelig braten. Die Rettichwürfel, die Flüssigkeiten und den Zucker dazu geben.
Alles etwa 10 Minuten unter gelegentlichem Rühren garen, bis der Rettich weich ist, aber noch Biss hat.
3. Die Korianderblättchen darüber geben und mit Reis servieren.
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Hab das Rezept zufällig gefunden, auf der Suche nach Verarbeitungsmöglichkeiten für schwarzen Rettich.
Absolut empfehlenswert! Das Gericht ist sehr einfach und schnell zubereitet und dabei extrem lecker.
Sehr gut!
Das freut mich!
Danke für das Feedback.
LG
Claudia
ach mensch, hätte es heute beim hans auf dem mariahilfplatz gegeben… samstag dann! hört sich köstlich an!
Das klingt so einfach wie toll. Ich habe zwar weder einen alten noch neuen Reiskocher, aber das werde ich dennoch mal nachkochen. Gibt es beim Sake etwas zu beachten? Könnte man den evtl. mit Reiswein ersetzen, wenn man den Zucker weglässt?
Liebe Peggy, im Grunde ist Sake ja Reiswein, also da darf der Zucker schon mit dazu. Anders wäre es bei Mirin, der ja schon eine gewisse Süße hat. Ich könnte mir auch einen trockenen Wermut vorstellen.
Liebe Grüße
Claudia