1. Mai 2023

Schnelle Maccheroni mit cremiger Nduja Sauce

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Lange hatte ich keine Ahnung, wie man den Namen „Nduja“ überhaupt ausspricht, ganz zu schweigen davon, wie sie schmeckt und dann lag sie plötzlich an der Wursttheke vor mir. Ich setzte darauf, dass die Wurstverkäuferin nicht missbilligend die Augenbrauen hochziehen würde, wenn ich davon was bestelle und es womöglich falsch aussprechen würde, also wagte ich es. Ich hatte schon viel über die kalabrische Streichwurst gelesen, die ähnlich der französischen Andouillette sein soll. Nur eben mit ordentlich Schärfe. Das wiederum finde ich sehr verlockend. Also bestellte ich die Wurst mit dem seltsamen Namen. Ich nuschelte was von „Nduscha“ und deutete sicherheitshalber drauf und hoffte, dass die Verkäuferin nicht weiter nachfragte. Die aber strahlte übers ganze Gesicht. Die fände sie ganz toll aber ihr Freund könne die nicht leiden, erzählte sie gleich. War jetzt der Freund etwas empfindlich was die Schärfe anging oder war die Wurst vom Geschmack her eher gewöhnungsbedürftig? Ich fragte nicht weiter nach. Ich hatte sie mir in den Kopf gesetzt, um damit eine Pastasauce zu machen. Komme was wolle. Schließlich koche ich die ja nicht für den Freund der Wurstverkäuferin. Aber ich war schon sehr gespannt, als ich dann zuhause die Wurst auspackte und ein bisschen davon probierte. Der Geschmack war tatsächlich recht intensiv und vor allem brannte es auch gleich auf der Zunge. Würzig-animalisch ist ja erstmal ganz gut, wenn es um eine Sauce geht. Den Rest werde ich ihr schon beibringen und sie mit Sahne, Zitrone und Kräutern geschmeidig machen. Von Wikipedia lerne ich dann auch, wie man sie richtig ausspricht (nämlich genau so, wie es geschrieben wird und nicht mit „sch“) und erfahre, dass die Streichwurst in der südkalabresischen Ortschaft Spilinga erfunden wurde, heute aber in ganz Kalabrien zuhause ist. In Kalabrien wächst eine besondere Chilisorte, die Peperoncini di Calabria, mit geschützter Ursprungsbezeichnung IGP. Die ist verantwortlich für die Schärfe in der Wurst.
Und soviel ist sicher – so schnell habe ich noch nie eine würzige Pastasauce gemacht. Und dafür ist sie auch wirklich perfekt, denn so als Brotaufstrich macht sie sich nicht gut, weil sie dafür zu fett ist. Wer mehr über die Wurst kennenlernen möchte, kann ja vom 6.-10. September 2023 nach Diamante in Kalabrien reisen, wo man das Fest der Peperoncino feiert. Da gibt es dann auch viel Nduja.

Maccheroni mit cremiger Nduja Sauce

Für Zwei

250 g Maccheroni
2 EL Olivenöl
1 Schalotte, feingehackt
4 Zehen Knoblauch
2 EL Tomatenmark
80 g Nduja (kalabrische Streichwurst)
4 sonnengetrocknete Tomaten, fein gewürfelt
1 EL Zitronensaft
100 ml Sahne
2 TL getrockneter Thymian
Meersalz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

geriebener Parmesan und etwa 2 EL fein gehackte Petersilie

Die Maccheroni nach Packungsanweisung kochen.
Während die Nudeln kochen, das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und bei mittlerer Temperatur Knoblauch und Schalotte etwa 3 Minuten anschwitzen. Tomatenmark dazugeben und umrühren.
Thymian und Zitronensaft hinzufügen.
Die Nduja dazugeben und einige Minuten sanft köcheln lassen, dann die Sahne dazugeben.
Etwa 3-4 Esslöffel vom Kochwasser der Nudeln dazugeben und weiterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Eventuell noch ein bisschen Zitronensaft dazugeben.
Mit den Nudeln vermischen und mit Parmesan und Petersilie bestreuen.

Dazu schmeckt ein grüner Kopfsalat.

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