26. Mai 2024

Kulinarisch durch Port Louis: Die besten Streetfood-Highlights der Hauptstadt von Mauritius

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Von eigentümlichen „Wax Apples“ zu samtigen Röllchen, Boulettes und frischem Zuckerrohrsaft – unterwegs mit den „Taste Buddies“

Die kulinarischen Einflüsse von Mauritius sind vielfältig. Indische, chinesische und afrikanische Einflüsse sind besonders ausgeprägt aber auch die französische Kultur hat hier ihre Spuren hinterlassen und ich finde nichts aufregender, als eine geführte Foodtour durch das kulinarische Herz eines Landes. Wenn man denn endlich mal in Port Louis ankommt. Tagsüber ist die Zufahrt in die Hauptstadt der Insel ein einziger Stau. Man braucht also Geduld. Kein Wunder, dass sonst das Fahren auf den restlichen Straßen der Insel entspannt und gefühlt immer flüssig ist, denn alles scheint sich um Port Louis zu konzentrieren. Hat man es jedoch geschafft, so gilt fortan nur noch eines – die Sinne zu öffnen.

Dholl Puri – der vielleicht beliebteste Snack der Insel

Optisch machen die Fladen aus entweder gelben Erbsen oder Weizenmehl nicht allzu viel her, aber sie sind mit köstlichem Curry gefüllt und es gibt sie an jeder Ecke. Die Teigfladen sind zu jeder Tageszeit beliebt und man bekommt sie an fast jeder Ecke in der Stadt. Ich probiere auch „Halbmonde“, kleine frittierte Teigtäschchen, die mit Zuckermais gefüllt sind. Meine kleinen Lieblinge, die „Chili Bites“ (ähnlich wie Falafel nur mit mehr Chili) sind bereits zur Mittagszeit ausverkauft. Aber das macht ja nichts, denn ich kenne sie ja schon – jetzt gilt es Neues zu entdecken.

zugegeben – optisch macht das samtig weiche Dholl Puri nicht viel her, aber es ist köstlich

Eigenartige Früchte

Wir laufen weiter durch die Straßen, als ich plötzlich seltsam aussehende rote Früchte entdecke. Ein Händler am Straßenrand bietet sie an. Ich habe noch nie solche Früchte gesehen. Das seien „Wax Apples“ erklärt unser Guide, eine Variante des Rosenapfels. Er kauft ein paar der Früchte. Kurz zögere ich, denn ich habe immer meine Regel „cook it, peel it or leave it“ beachtet und jetzt soll ich diese Früchte einfach so essen? Hier brauche ich mir keine Sorgen zu machen, die Früchte seien gewaschen. Also probiere ich den Wax Apple. Er schmeckt sehr frisch ohne jedoch ein hervorstechendes Aroma zu haben. Das weiße Fruchtfleisch schmeckt leicht floral und ist angenehm säuerlich. Dann probiere ich noch eine weitere Frucht, die aussieht wie eine winzige Guava. Sie sind tatsächlich mit dieser verwandt und haben ein geradezu überwältigendes Aroma. Perfekte Reife – süß und saftig. Es sind sogenannte Erdbeer-Guavas, die hier am liebsten mit etwas Salz und Chili gegessen werden. Eigentlich, meint unser Guide, mache er an diesen Früchten normalerweise keinen Stopp, denn die meisten ausländischen Touristen trauen sich nicht wirklich, etwas Neues zu probieren. Das ist bei unserer Gruppe kein Problem – genau aus diesem Grund macht man doch eine solche Tour…

Wax Apples – schmecken toll!

„Boulettes“ und die Süßigkeiten des Mister Chu

Wer bei Boulettes an Fleischbällchen denkt, ist schon mal auf dem richtigen Weg. Doch „Boulettes“ sind mehr als nur aus Hackfleisch. Damit sind auch gedämpfte Teigtäschchen gemeint, am liebsten in einer würzigen Brühe. Wir sind mittlerweile ganz nah an Chinatown. Keiner der Betreiber dieses beliebten Lokals hat chinesische Wurzeln, denn diese Dim Sum sind mittlerweile kulinarisches Allgemeingut auf Mauritius. Auch Tofu isst man hier ausgesprochen gern. Ein weiteres Indiz für die Einflüsse Chinas. Neben der Manga-Straße, wo sämtliche Wände und Toreinfahrten mit Mangas verziert sind, besuchen wir Mister Chu – eine der besten Adressen für gefüllte, frittierte Sesambällchen und Plätzchen, die eigentlich aussehen wie Macarons, jedoch aus Mürbeteig gemacht sind. Hier verkaufen sie auch weißen Tee, der in den blumigsten Worten beschrieben wird. Ich kaufe also weißen Tee.

Das Highlight – der Markt

Es wird Zeit für eine Erfrischung – und die heißt eisgekühlter, frisch gepresster Zuckerrohrsaft. Vermutlich stellt ihn sich jeder süßer vor, als er eigentlich ist. Frischer Zuckerrohrsaft hat zwar eine gewisse Süße, doch ist eher blumig und schmeckt leicht grasig. Ich liebe ihn, seit ich ihn zum ersten Mal in Indien auf einem Markt getrunken habe. Ähnlich wie frisches Kokoswasser enthält der Saft viele wertvolle Mineralien. Wichtig, wenn man in der Hitze unterwegs ist. Und dann habe ich Zeit für den Markt. Die Souveniershops drum herum interessieren mich eher weniger. Mich zieht es zu den Chilis, den Zitronen und den seltsamen Gurken. Es gibt überall Sternfrüchte und dunkle Drachenfrüchte. Besonders fasziniert mich das „Suppengrün“ – hier besteht es nicht wie üblich aus Karotte, Lauch und Sellerie, sondern aus Kürbis, Kokosnuss, Weißkohl und Möhre. Daraus kann ganz sicher eine ganz hervorragende Suppe machen. Und ich entdecke noch eine weitere seltsame Frucht, die mich ein wenig an eine Walderdbeere erinnert, allerdings sieht sie aus, als wäre sie aus Plastikperlen. Es ist eine asiatische Variante der Himbeere, erfahre ich.
An vielen Ständen werden getrocknete Hülsenfrüchte angeboten. Sie sind so etwas wie das Rückgrat der mauritischen Küche. Aus ihnen werden die ganzen wunderbaren frittierten Snacks hergestellt, zu denen auch meine „Chili Bites“ gehören.
Ich kaufe noch jede Menge Gläschen mit Chili-Relish, eingelegtem Pfeffer und Chili Knoblauch. Sie werden alle ganz besonders gut eingepackt, damit sie den Flug unbeschadet überstehen.

Und dann ist die Tour leider nach fast vier Stunden zu Ende. Wenn ich auch sonst nicht der größte Wanderfreund bin – bei Genuss-Touren könnte ich immer weiterlaufen. Da gibt es bestimmt noch viel mehr, was ich noch nicht entdeckt habe. Das ist vermutlich immer so, denn so erlischt sie nie – die Lust auf Neues und Köstliches.

(C) Sonja Funke – Danke für das Bild vom frischen Zuckerrohrsaft

 

Taste Buddies – Port Louis Street Food Tour
zu buchen über die gängigen Plattformen wie GetyourGuide, Viator oder Tripadvisor

Offenlegung: Zu der Reise wurde ich eingeladen von Mauritius Now (Mauritius Tourism Promotion Authority). Herzlichen Dank dafür. Natürlich sind die Eindrücke wie immer ganz die meinen.

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