19. Oktober 2024

Koreanischer Rindfleischsalat

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Als vor kurzem der Literaturnobelpreis an die Südkoreanerin Han Kang verliehen wurde, habe ich mich über alle Maßen gefreut, denn nicht nur, dass ich alle ihre Bücher bis auf das Neueste von ihr gelesen habe und sie ausnahmslos grandios fand, sie brachte auch wieder jene Saite in mir zum Klingen, die sich so sehr mit Südkorea verbunden fühlt. Ich habe das Land zwar erst zweimal bereist, doch glücklicherweise stets mit Einheimischen, die mir viel von der Kultur des Landes nähergebracht haben. Und gerade diese koreanische Seele ist in den Büchern von Han Kang wunderbar zum Ausdruck gebracht. Neben all der Freude war ich jedoch auch ein wenig traurig darüber, dass in den meisten Beiträgen die Übersetzerin ihrer Werke Ki-Hyang Lee, nicht ausreichend gewürdigt, ja überhaupt vorgestellt wurde, da ich davon überzeugt bin, dass Übersetzen eine Kunst ist, die leider oft genug unterschätzt wird. Wenigstens in meiner kleinen Blase hier möchte ich dies nun tun.
Und bei so vielen Gedanken an Korea, wird früher oder später – eher früher – meine Liebe zu koreanischem Essen geweckt. Meist beginnt es damit, dass ich unbedingt wieder frisches Kimchi brauche. Dringend brauche ich das. Chinakohl gibt es gerade genug und jetzt ist sowieso die beste Zeit, Kimchi zu machen. Aber nicht nur nach Kimchi wurde das Verlangen immer größer. In Korea sind sie Meister im Marinieren von Fleisch. Da wäre zum Beispiel Bulgogi, eines der Gerichte, das die meisten wohl kennen dürften. Das ist butterzartes Rindfleisch, welches in Soja Sauce, Sesamöl, Reisessig, Ingwer und Knoblauch mariniert wurde. Es ist mild und würzig und einfach großartig. Und genau so etwas in der Art spukte mir durch den Kopf. Frischer, würziger Salat, gerne mit milder Schärfe und dazu marinierte Rinderlende, die nur kurz durch den Wok oder die Pfanne gehuscht ist. Das Grandiose an diesem Salat – er hat absolut nichts dagegen, wenn man ihn ein wenig ziehen lässt. Dabei wird er nur besser.

Koreanischer Rindfleischsalat

Für Zwei

400 g Rinderlende, in feine Scheiben geschnitten

Marinade
3 EL Soja Sauce
2 Zehen Knoblauch, gepresst
1 walnussgroßes Stück Ingwer, gerieben
2 Frühlingszwiebeln, in feine Röllchen geschnitten
1 TL geröstetes Sesamöl
2 TL brauner Zucker
1 gestrichener TL Salz
2 EL weißer Sesam, ohne Fett geröstet

Dressing
1 EL Sesam, geröstet
Saft einer Zitrone und einer Mandarine
2 EL Reisessig
1,5 EL Soja Sauce
1 TL brauner Zucker
1 TL frisch geriebener Ingwer
1 TL geröstetes Sesamöl
1 Knoblauchzehe, gepresst
1 knapper TL Chili Flocken

Salat
300 g Jaroma Kohl oder Spitzkohl, in sehr feine Streifen geschnitten
1 Möhre, in sehr feine Streifen gehobelt
1 Wassermelonen Rettich, alternativ 3 große Radieschen, in feine Scheiben gehobelt
1 rote Spitzpaprika, in sehr feine Scheiben gehobelt
2 TL Sesam, geröstet
1 Handvoll Minze, grob gehackt

1 EL neutrales Pflanzenöl zum Braten

Die Marinade aus den oben aufgeführten Zutaten anrühren und die Fleischstreifen darin etwa 45 Minuten marinieren.

Das Salatdressing anrühren und kurz ziehen lassen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
Die feingehobelten Gemüse in einer Schüssel mit dem Dressing vermischen und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Anschließend den Salat auf Tellern anrichten.

Das Öl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch unter Rühren mitsamt der Marinade 1 -2 Minuten anbraten.
Auf dem Salat verteilen und sofort servieren.

Bier passt super dazu. Ich trinke am allerliebsten Makgeolli dazu, ein trüber, prickelnder Reiswein aus Korea.

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