Mein Food-Trend des Sommers - koreanische Küche. Weil sie so köstlich und vielseitig ist.
Es war wieder soweit. Ich wollte Tofu. Und dieser Sommer steht irgendwie unter einem starken koreanischen Einfluss. Erst mache ich so viel Kimchi, dass der Kühlschrank an die Grenze seines Fassungsvermögens gerät, dann bin ich verrückt nach einer koreanischen Grillmarinade und nun musste sich auch der Tofu dem kulinarischen Diktat der koreanischen Chilipaste beugen. Woher diese plötzliche Obsession kommt, vermag ich nicht zu sagen. Ich war nur einmal in Korea, ganz im Gegensatz zu Japan, wo ich bereits viermal hingereist bin. Und ich scharre mit den Hufen, weil ich so gerne wieder hin möchte. Ich will wieder eintauchen in herrliche Teigtaschen mit Gemüse und Kimchi gefüllt, kein Steak House in Seoul wäre vor mir sicher und ich will so viel Makgeolli trinken, wie ich noch geradeaus laufen kann. So steht es um mich.
Bekanntermaßen bekämpfe ich jedwedes Fernweh mit typischer Landesküche. Eigentlich ist es überaus bedauerlich, dass ich erst vor einiger Zeit der roten Chilipaste Gochujang verfallen bin, die ein bisschen wie Miso ist, nur eben noch mit Chilis. Es gibt sie in Medium scharf und scharf. Medium reicht. Ich bin nicht so kaltblütig, dass ich grinsend auf einer Vogelaugen-Chili rumkauen kann, ohne dass mir die Tränen runterlaufen und ich mich nach einem Glas Milch sehne. Merke – Wasser hilft nicht bei Schärfe. Schärfe, also Capsaicin, ist fettlöslich.
Das Rezept entdeckte ich in dem wunderbaren Buch EAST von Meera Sodha (ebenfalls auf Deutsch erschienen als „Asien vegetarisch“), jedoch wollte ich den Tofu noch ein bisschen knuspriger und sparte dafür am Sesamöl, von dem ich finde, dass ein Esslöffel hier absolut ausreichend ist.
Und ja, die zwei Portionen hätte ich auch locker alleine essen können. Lieber weniger oder gar kein Reis dazu, dafür diese unglaublich köstliche fruchtig-süß-scharfe-würzige Sauce.
Koreanischer knuspriger Tofu mit Soja Sauce, Ingwer, Honig und Birne
Für Zwei
400 g mittelfesten, möglichst frischen Tofu
1 EL grober Maisgrieß (Polenta)
3 EL neutrales Pflanzenöl
3 EL leichte Soja Sauce
1 EL geriebenen frischen Ingwer
3 Zehen Knoblauch
1,5 EL flüssiger Honig (Reissirup als vegane Alternative)
1 möglichst feste Birne
1 EL geröstetes Sesamöl
1,5 TL Gochujang Paste (aus dem Asia Laden)
eine halbe rote oder weiße Zwiebel
1 – 2 EL gehackte Schnittlauchröllchen (oder das Grün einer Frühlingszwiebel)
schwarzer und weißer Sesam
Den Tofu in etwas Küchenkrepp wickeln, beschweren und etwa 10 Minuten pressen. Dann in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden. Im Maisgrieß wenden.
Das Öl in einer Pfanne erhitzen und den Tofu darin auf jeder Seite etwa 3 Minuten knusprig braten.
Auf einen Teller geben und beiseitestellen. Die Pfanne nicht auswischen.
Den Knoblauch pressen und mit der Soja Sauce, Honig, Ingwer, Sesamöl und Gochujang Paste mischen. Die Birne vierteln, entkernen und über einer groben Reibe reiben. Die geriebene Birne unter die Sauce mischen.
Die Sauce in die Pfanne geben und einige Minuten köcheln lassen. Den Tofu wieder in die Sauce legen mit Sesam und Schnittlauch bestreuen und sofort servieren.
Dazu passt Reis.
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