Eine leichte Spargelübersättigung ist eingetreten. Nichts Schlimmes, nur brauche ich mal wieder Abwechslung. Auch wenn es da noch viele Ideen gibt. Meist ist es bereits Anfang Juni, das Ende der Saison ist in Sicht, da fallen mir tausend Variationen ein, die ich unbedingt noch machen muss. Aber, wie schon bemerkt, trotz aller Raffinesse und Variantenreichtum, irgendwann verlangt es auch mir nach Abwechslung. Da kam mir die Okra grade recht. Sie hat ja nicht wirklich so viele Freunde, die kleine Okra. Kann etwas schleimig sein. Wenn sie das ist, dann hat man etwas falsch gemacht. So einfach ist das. Eine Okra, ordentlich gebraten oder frittiert ist ein Traum. Knackig, delikat und unglaublich vielseitig. Und ich habe eben ein Herz für die Außenseiter. Ich könnte ja auch Bohnen machen, aber nein, ich will Okras.
Und ich möchte Tempeh dazu. Diesem tut man nämlich auch gerne mal unrecht und bezeichnet ihn als Fleischersatz. Aufgemerkt – dieses grandiose Produkt aus fermentierten Sojabohnen ist kein Ersatz. Für rein gar nichts. Es steht für sich selbst. Was ich daran liebe ist, dass man es in Scheiben schneiden und lustvoll mit Geschmack bereichern kann, denn davon hat Tempeh leider eindeutig zu wenig, was wiederum perfekt ist, um ihm so richtig einen zu verpassen. Mit Tamarinden und Kokos zum Beispiel. Dieses Tamarindenmark, das seit geraumer Zeit in meinem Kühlschrank ein Dasein fristet, ist fällig. Tamarinde liefert die feine Säure in diesem Gericht.
Als ich zum ersten Mal Tamarindenmark kaufte, war ich entsetzt, dass es voller Kerne war. Ich wusste nicht, was ich damit machen sollte. Mittlerweile habe ich die Scheu davor abgelegt und mache es manchmal sogar selbst aus Tamarinden, was nicht heißen soll, dass ich nicht gerne auch bequem bin und dem fertigen, konzentrierten Saft den Vorzug gebe.
Im Hochbeet steht alles zum Besten, der Schnittlauch steht in voller Blüte. Sind allerfeinst diese Schnittlauchblüten, haben eine dezent zwiebelige Schärfe und machen auf dem Teller echt was her.
Und nach diesem Spargelpäuschen freut man sich dann doch wieder auf die Endphase der Spargelsaison.
Für Zwei
200 g Tempeh
zwei Handvoll frische Okras
1 El Soja Sauce
ein paar Tropfen geröstetes Sesamöl
ein paar Tropfen Chili Öl
2 EL flüssiges Tamarindenmark (wer frische Tamarinden verwendet, benötigt das Mark aus etwa 7 – 8 Tamarinden*)
3 EL Kokosraspel
4 EL neutrales Pflanzenöl
1 Limette
1 TL Kräuterschmalz (alternativ Schmalz mit ein paar frischen Kräutern)
einige Schnittlauchblüten
Salz
1. Das Tempeh in knapp 1 cm breite Scheiben schneiden.
2. Tamarindenmark mit der Sojasauce und dem Saft einer halben Limette mischen.
3. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Tempehscheiben darin goldbraun anbraten. Nach etwa 2 Minuten die Tamarinden Soja Mischung dazugeben und kräftig umrühren. Ein paar Tropfen geröstetes Sesamöl und Chiliöl darüber geben und die Kokosflocken darüber streuen. Leicht salzen. Weiter anbraten. Nach weiteren ca. 5 Minuten vom Herd nehmen. Nochmal etwas Limette darüber auspressen.
4. die Okras waschen und halbieren. Das Kräuterschmalz in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Okras darin knusprig braten. Mit Salz abschmecken.
5. beides anrichten und die Schnittlauchblüten darüber verteilen.
*Tamarindemark selbermachen
Die Schale der Tamarinden entfernen. Die Samen, die mit dem Mark ummantelt sind, in eine Schüssel mit etwas Wasser geben (soviel, dass sie gut bedeckt sind). Nach einer Weile im Wasser lassen sich die Kerne einfach herauslösen. Die Flüssigkeit gut durchmischen nun auf dem Herd auf die Hälfte reduzieren.
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Oh wie lecker, so eine köstliche Kombination! Ich liebe Okraschotten, leider sind sie bei mir nirgends zu bekommen:(
Liebe Grüsse,
Krisi
Liebe Krisi,
vielen Dank. Ach das ist schade, dass du sie nirgends bekommst. Hast du schon mal beim türkischen Gemüsehändler geschaut? Dort gibt es sie eher oder vielleicht können die sie auch auf Wunsch beschaffen.
Liebe Grüße
Claudia