30. März 2020

Ko Kut, Traumstrände und die Suche nach gutem Essen

0 Kommentare

Eine Trauminsel, wo alles noch ein bisschen ursprünglicher ist. Wenn man es will.

 

„Denk dran, geh in Bangkok toll essen, in den Touristenorten musst du deine Erwartungen runterschrauben“, lautete der wohlgemeinte Rat einer Freundin. Das letzte Mal in Thailand auf einer Insel war ich vor fast zwanzig Jahren, da war es mir egal, ob ich jeden Tag Fish cakes oder Curry gegessen habe. Heute ist das nicht mehr so. Innerlich hatte ich mich trotzdem gewappnet, eine Woche lang von Tom Ka Gai zu leben, jener pikanten Suppe, bei der man meiner Meinung zwar einiges falsch machen kann, das aber nie so falsch, dass sie ungenießbar wird. Wo Touristen sind, wird für Touristen gekocht und ein Buffet mit einem bunten Mischmasch aus Thai und Western-Food ist für mich die Höchststrafe. Ich hatte mir einen Bungalow gemietet und schielte bereits am ersten Tag nach den Rollern. Nur mit einem von ihnen würden das Inselleben und ich Freunde werden können. Und das wurden wir.

Tage auf Ko Kut

Vor meinem Bungalow wächst ein eigenartiger Baum. Lange Stränge mit rosigen Knospen hängen daran herunter. Sobald es dunkel wird, öffnen sich die Knospen. Die Blüte sieht aus wie eine zarte Koralle und sie duftet. Die Insekten sind ganz verrückt danach. Sobald die Sonne wieder aufgeht, fällt die Blüte herunter. Das war’s. Ich bin völlig fasziniert von diesen Blüten. Nicht alle Knospen öffnen sich in der Nacht. Es dauert genau sieben Tage bis alle Blüten sich einmal geöffnet haben. So lange, wie ich auf der Insel bin. Dass diese Pflanze eines meiner Highlights ist, beschreibt auch in etwa meinen Seelenzustand. Ich bin total entspannt. Hier passiert nichts, keine Hektik, wenig Touristen, ein Wasserfall, der so gut wie kein Wasser hat, das Meer, die Sonnenuntergänge, jeden zweiten Tag besuche ich einen Massage Salon. Meinem Rücken geht es so gut, wie schon lange nicht mehr. Ich plane nichts (außer den Besuch in einem Fischrestaurant), ich fahre einfach mit dem Roller die mehr oder weniger einzige Straße von Süden nach Norden und wieder zurück, ich lese, liege in der Hängematte oder starre einfach nur aufs Meer. Ein Großteil der Insel ist mit dichtem Urwald bewachsen. Zum Sonnenuntergang gönne ich mir ein Singha Bier. Es ist ein wenig, als ob die Zeit stehen geblieben ist. Morgens esse ich gebratenen Reis und Obst, dann suche ich mir eine Hängematte und lese. Ich kann wunderbar im Nichtstun versinken. Doch irgendwann meldet sich der Hunger, dann muss ich los. Und das ist jedes Mal wieder aufregend, denn ich muss die Plätze finden, wo sich möglichst keine Touristen tummeln.

Hinkommen

Ko Kut liegt unterhalb von Ko Chang im Golf von Thailand. Dazwischen liegt noch die kleine Insel Ko Mak. Erreichen kann man die Insel nur mit der Fähre am Laem Sok Pier, etwa eine Stunde mit dem Taxi entfernt vom Flughafen Trat. Man kann auch mit dem Bus von Bangkok bis zum Pier fahren, dauert halt nur etwa 7 Stunden. Am Flughafen angekommen, warten bereits die Sammeltaxis, die mich zum Hafen bringen. Es gibt nur zwei Routen. Entweder man will nach Ko Chang oder nach Ko Kut. Die Überfahrt mit der Fähre dauert nochmal eine gute Stunde. Wieder warten Sammeltaxis. Der Transport bis zum Resort ist im Preis der Fähre einbegriffen. Noch einmal dauert die Fahrt etwa dreißig Minuten, dann stehe ich endlich vor meinem Bungalow. Das alles läuft sehr routiniert und durchgeplant ab. Touristen kommen an, Touristen werden verteilt und wieder ist alles ruhig. Die Resorts haben sie aufgenommen.

Kulinarisches auf der Insel

Ich bin ja ganz schlecht darin, an einem normalen Resort-Alltag teilzunehmen. Ich hasse Buffets, ich sträube mich gegen feste Essenszeiten und genau aus diesem Grund habe ich hier auch nur das Frühstück gebucht. Genau aus diesem Grund brauche ich einen fahrbaren Untersatz. Und wer jetzt denkt, dass man sich hier auch ein Fahrrad anstelle eines Rollers mieten könnte, der muss schon in olympischer Topform sein, wenn man sich hier die steilen Hügel anschaut. Erschwerend kommt die Hitze dazu. Überlegt es euch also gut, bevor ihr das mit Fahrrad ernsthaft in Erwägung zieht.

„Suche nach den Plastikstühlen!“, lautete der zweite Rat, den ich vor meiner Reise bekommen hatte. Am ersten Tag finde ich nur fiese Plastik-Tischdecken, aber das Essen, zubereitet in der kleinen Open-Air Küche schmeckt grandios. Ich suche nach den kleinen Restaurants, wo ein Grill davor steht, wo Einheimische sitzen, wo die Aussicht eher mies ist. Denn merke – wo Sunset Bar steht, ist meist das einzig Genießbare der Sonnenuntergang. Ganz sicher nicht das Essen. Nur Mut also!

Eien Suppe mit Dill, Koriander und Frühlingszwiebeln in bester Brühe

Gehacktes Huhn, großartig gewürzt und ein Mangosalat mit Krebsen

Squid in Limettenbrühe

Fisch in Soja-Tamarindenbrühe mit Knoblauch

gegrilltes Fleisch und eine sauer-scharfe Suppe, die auf der Karte mit „Boil the machine in the cow“ übersetzt wurde. Google hilft halt nicht immer….

Empfehlungen

Das Fischerdorf Ao Yai sollte man unbedingt besuchen, wenn man auf der Insel ist. Und dort gibt es auch wirklich ein Fischrestaurant (Noochy Seafood), das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Unweit von „The Fishermens Hut“ gibt es neben der Apotheke einen Straßenimbiss „Esan Family“, welcher mich begeistert hat mit seinen Hühnchen und den Suppen. Sehr aromatisch. Und bei einem kann wirklich nichts falsch machen – eine Mango mit Klebreis und Kokosmilch geht immer. Da kann man selbst für die Touristen nichts falsch machen.

Einmal Glückseligkeit für kleines Geld

Hier wird von morgens bis abends gegrillt

Wunderbare Stimmung im Strandcafé des Shantaa Resorts

noch ein paar Infos

Flug von Bangkok mit Bangkok Airways nach Trat (ca. 40,00€ one Way)

Taxi vom Flughafen bis zur Fähre (ca. 12 €)

Fähre mit Transfer zum Hotel (ca. 18,00 €)

Bei den Unterkünften ist von Budget bis Luxus alles vertreten. Ich kann den Strand von Ao Phrao sehr empfehlen, die Unterkünfte dort sind allerdings ein wenig in Jahre gekommen.

 

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Datenschutz
Ich, Claudia Zaltenbach (Wohnort: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht mir aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
Ich, Claudia Zaltenbach (Wohnort: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht mir aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: