23. Februar 2025

Kartoffelcurry aus Sri Lanka

2 Kommentare

Dreimal war ich auf Sri Lanka und der letzte Besuch ist schon eine Weile her. Da wohnte ich mitten im Dschungel in einem Eco-Retreat. Jeden Tag gab es zwei Yoga-Sessions und das Essen war rein vegetarisch. Strom gab es keinen. Einerseits war das ziemlich nah an der Natur, für mich jedoch in manchen Momenten zu nah. Als ich eines Morgens an den Bananenstauden vorbeischlenderte, erhob eine mittelgroße Schlange ihren Kopf mitten aus den Bananen und glotze mich an. Ich konnte Bananen davor schon nicht leiden. Nachts versuchte ich es zu vermeiden, mit der Taschenlampe genauer in die Ecken zu leuchten, denn das war die Zeit, wo besonders viele 8-beinige Geschöpfe unterwegs waren. Um ihnen wacker entgegenzutreten, gab man uns einen Besen aus trockenen Palmwedeln in die Hand. Wer sich schon immer mal mit seinen Phobien auseinandersetzen wollte, ist an so einem Ort genau richtig. Nach einer Woche zog es mich zurück ans Meer. Hier entgehen einem zwar magische Sonnenaufgänge, wie ich sie auf dem Plateau des Felsens hinter dem Resort erlebt habe, aber man muss sich auch um die Fauna weniger Bedenken machen. Sri Lanka ist wunderschön und die Küche hat mich auf jeden Fall nachhaltig inspiriert. Zwar bekomme ich hier eher selten Bittergurken und Bananenblüten, was aber die vielen Varianten der vegetarischen Curries nicht wirklich einschränkt. Wer für dieses Rezept keine Salzzitrone zur Hand hat, kann auch einfach etwas Zitronenschalenabrieb mit Salz vermischen und zum Curry geben. Ich habe im vergangenen Herbst zum ersten Mal Meyer Lemons, eine Kreuzung aus Mandarine und Zitrone – sehr aromatisch – als Salzzitrone eingemacht. Das geht total einfach und das Prinzip ist mit allen nicht zu großen Zitrusfrüchten (zum Beispiel Kumquats) umsetzbar. Jodfreies Salz, eingeritzte Früchte und jede Menge Salz und ausgepresster Saft. Mehr braucht es nicht. Nur Zeit (ein Rezept für Salzkumquats gibt es hier).

Kartoffelcurry aus Sri Lanka

Für Zwei

2 EL Kokosöl, Ghee oder neutrales Pflanzenöl
2 Zwiebeln (tischtennisballgroß), halbiert und in feine Scheiben geschnitten
4 Zehen Knoblauch, in feine Scheiben geschnitten
1 EL frisch geriebener Ingwer
350 g kleine neue Kartoffeln (z.B. Drillinge), halbiert
1 Salzzitrone (selbst eingelegt oder aus dem orientalischen Supermarkt)
½ EL Garam Masala
200 ml Kokosmilch
200 ml passierte Tomaten
150 – 200 g bunter Mangold
1 Zitrone

80 g ungesalzene Cashewkerne (Cashewbruch ist am günstigsten)
½ TL Kurkuma
½ TL getrocknete Chili (Im Mörser grob zerrieben)
1 EL Ahornsirup
½ TL Salz

Das Öl in einer Pfanne erhitzen und bei mittlerer Temperatur die Zwiebeln 15 Minuten lang sanft weichdünsten. Ingwer und Knoblauch dazugeben und etwa 2 Minuten auf hoher Hitze anbraten. Die Kartoffeln dazugeben und gut umrühren.
Die Salzzitrone in feine Scheiben schneiden, die eventuellen Kerne dabei entfernen.
Salzzitrone und Garam Masala zu den Kartoffeln geben. Unter ständigem Rühren 3 Minuten weiterkochen, die Temperatur dabei etwas zurückschalten.
Kokosmilch und passierte Tomaten hinzufügen und die Pfanne mit einem Deckel schließen. 20 Minuten bei sanfter Hitze köcheln lassen und gelegentlich umrühren.
Die Cashews in eine kleine, beschichtete Pfanne geben und ohne Fett rösten, bis sie leicht gebräunt sind. Die Gewürze hinzufügen und etwa 30 Sekunden weiterrösten. Vom Herd nehmen und Salz und Ahornsirup unterrühren. Auf einem Teller erkalten lassen.
Die Mangoldblätter in grobe Stücke schneiden, die Stiele in etwa 1 cm breite Scheiben schneiden.
Beides zum Curry dazugeben und nochmal 5 – 8 Minuten weiterköcheln lassen.
Die Zitrone auspressen und mit Zitronensaft (und vielleicht ein bisschen Salz) das Curry abschmecken.

Auf Schalen verteilen, mit den Cashews bestreuen und Reis oder indische Brote dazu servieren.

2 Kommentare

  1. Gigantisch gut. Und auch textlich wie immer ne Wucht! Ich werde nie vergessen, mir mit gleich drei hoch giftigen Hundertfüßlern in Galle die Dusche geteilt zu haben. Überhaupt: so viele irre Geschichten erlebt da, und ich war leider bislang erst einmal dort

    Antworten
    • Lieber Ole,
      da krieg ich grad Gänsehaut… Mindestens so gruselig, wie die Schlangen und Spinnen. Es mag ja Menschen geben, denen das nichts ausmacht. Ich gehöre nicht dazu.
      liebe Grüße
      Claudia

      Antworten

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