5. August 2014

Heiter bis wild und umwerfend lecker– das Waldschlössl Kulinarik Festival von Lucki Maurer & Friends

3 Kommentare

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großartiges Line-Up

Trocken blieb wohl kaum einer an diesem Wochenende. Das lag weniger an den Zelten, die vor dem Regen schützten. Die waren vorhanden. Da war schon eher der gute Wein dran schuld. Zwar gab es durchnässte Schuhe aber allseits glückliche Gesichter. Festival Stimmung eben. Kennt man ja. Arme hoch, die Stimmbänder ölen und sich mitreißen lassen. Doch was hier groovte war nicht die Mucke, sondern das was auf den Tellern lag. Dafür hätten die Jungs um Lucki Maurer allesamt ein Stage-Diving vom allerfeinsten verdient.

Bereits im Januar waren alle Karten restlos ausverkauft. Und so viele wie noch nie zuvor. Zum dritten Mal fieberte die Kulinarik Gemeinde diesem Event entgegen. Und alle waren sie gekommen. Die wilden Köche, die kühnen Brenner, die Weinzauberer.

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Am Vorabend bin ich um den großen Smoker von Tom Heinzle rumgeschlichen. Da, wo das Pulled Pork vorbereitet wurde. Sonst gab es noch nicht viel zu sehen. Aber am Samstag ging es dann rund. Da wurde geschnippelt und vorbereitet, wurden am späten Nachmittag Austern im Sekundentakt aufgebrochen. Es hieß um sieben Uhr abends soll es beginnen, um fünf Uhr geistern wir schon wie hungrige Wölfe um die Kochstationen herum. Dreißig Köche, so viele Kreationen, und kein Plan, wie das zu schaffen ist. Versucht habe ich es trotzdem. Habe die Austern und den Kaviar erst mal beiseite gelassen. Die Schlange ist zu lang. Und ich zu hungrig.  Stattdessen werfe ich mich als erstes auf Xiao Wangs göttliche Ente „Peking Style“ mit Glasnudelsalat. Dem folgt ein butterzartes Hirschfilet im Gewürzmantel. Ein wirklich perfekter Trost, denn auf das Pulled Pork muss ich immer noch warten. Ein paar Frühstücks-Kutteln von Stefan Marquard stehen auch plötzlich auf dem Tisch. Ja dann…. Kutteln können auch lecker. Unbedingt.

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„Wie wäre es mit rosa Sau aus der großen Flasche?“ – wer dazu nein sagen würde, dem ist nicht mehr zu helfen. Mehr als einmal muss Marco Giovanni Zanetti vom Winepunk uns die Gläser füllen. Dabei haben er und Helen Mol ja noch viel mehr geile Weine mitgebracht. Die müssen jetzt warten (was im Fall von „INK“ ein verdammter Fehler war, denn der war einer der ersten, die leergetrunken waren). Blöd war natürlich, dass der Regen einen Kurzschluss bei den Weinkühlschränken verursachte, aber auch wieder ein willkommener Grund sich den Roten zuzuwenden. Die dürfen ja nicht vernachlässigt werden. Und sind einfach grandios zu den Bavarian Sandwichs New-York-Style von Wolfgang Müller und Michael Riedl. Da ginge auch noch eins rein. Aber es lockt der Wagyu Burger von Wolfgang Otto.  Oder das „Crystal Mett“ von Christoph Brand. Zwischendurch ein paar hinreißende Lachshäppchen, genauer gesagt „Lachs in Sack und Asche mit Kaffeeöl und fermentierter Gurke“ von Heiko Antoniewicz und Wolfgang Laschtowitz.

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Verliebt habe ich mich natürlich auch an diesem Abend. Wieder einmal waren es eben nicht die Austern und der Kaviar, sondern eine Joghurt-Gazpacho von Ole Plogstedt. Mit kleinen vollmundigen Melonenstückchen und Estragon. Er hatte keine Chance der arme Ole, ohne mir das Rezept dafür zu geben, hätte er vermutlich eine Ausreiseverweigerung aus Bayern bekommen. Gleich zweimal musste ich mir die holen. In den nächsten Tagen werde ich mich daran versuchen und sie mit der Welt teilen. Das ist Pflicht – die darf man einfach niemandem vorenthalten. Schon gar nicht im Sommer. Harte Konkurrenz gab es zwar von Bernd Arold und dessen geräucherter Melonen-Gazpacho mit Rucolaschaum und getrocknetem Fleischspieß – auch herrlich –  aber da war mein Herz leider schon vergeben.

Die Stunden verrinnen und mich gelüstet nach Süßem. Nach Pralinen und fruchtiger Mortadella. Das mit der Mortadella ist ein Wiedersehen. Mit den Jungs von der Berliner Kochbox, Heiko und Walde, die gleich mehrere Sorten davon mitgebracht haben. Zusammen mit phosphoreszierender Tomatensuppe. Fürs Leuchten waren Rotalgen verantwortlich. Ein Knaller!

Das Pulled Pork gab es dann schließlich doch noch. Und es war gnadenlos gut. So hervorragend, dass ich an diesem Abend endgültig beschlossen habe, mir einen Grill anzuschaffen. Ich habe da auch schon was im Auge… dieser Sommer steht ganz im Zeichen des gezupften Schweins.

Selige Schlückchen von bayerischem Wiskey (Coillmor) und schmeichelnder Wodka (Vodrock). Du oberpfälzische Nacht, ich umarme dich!

Und euch auch, ihr großartigen Köche. Ich freue mich schon sehr aufs nächste Jahr. Bis dahin habe ich dann auch neue Adjektive zum Schwärmen gesammelt. Ich komm mit einem ganzen Korb voll. Ganz sicher.

Wäre doch gelacht, wenn sich die zwölf Stunden, die es dauerte bis alle Karten für Wacken 2015 verkauft waren sich nicht noch toppen lassen.  Und fürs Protokoll – ich hatte keinen Schädel am darauffolgenden Morgen. Das war gutes Zeug. Hier passte einfach alles – die Menschen, das Essen und der Wein.

Für die Mannschaft vom Waldschlössl war dies sicher eine „Tour de Force“ – und trotz der immensen Arbeit im Hinter- und Vordergrund haben alle am nächsten Morgen gelächelt. Festivalstimmung eben. Dafür eine Verneigung.

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Steffi und Lucki Maurer

Und wer jetzt lückenlos, wirklich l.ü.c.k.e.n.l.o.s. darüber informiert werden will, welcher der fabelhaften Kerle was auf den Teller gezaubert hat, der lese bei meiner Bloggerkollegin Bushcook. Da gibt es dann noch mehr Hintergrundinformationen zu allen Mitwirkenden.

Und bei Petra von Chili & Ciabatta gibt’s auch noch Lesestoff…

 

3 Kommentare

  1. Nur mit Glück und über Freunde haben wir dieses Mal noch Karten bekommen, nicht auszudenken, wenn wir leer ausgegangen wären…. :-(. War es letztes Jahr schon der Knaller, aber 2014 hat alles geschlagen, was eigentlich kaum zu glauben war!!! Wir hoffen, dass dieser tolle Event auch wieder 2015 steigen wird, nur dieses mal werden wir anfang Januar über die Karten herfallen, versprochen. Macht weiter so, alle Beteiligten haben ihr Bestes gegeben und jede Faser unserer Gaumen hat dies aufs Feinste honoriert.
    Alles Gute Hans, Angie, Birgit, Markus, Kerstin, Lone und Hardy.

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  2. Hach, das hast Du so schön beschrieben, da freue ich mich auch gleich auf das nächste Jahr.

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