5. November 2023

Pfälzer Leberwurst und Senfgurken „Lady Ashburnham Pickles“ aus Nova Scotia

2 Kommentare

*enthält Werbung

Leberwurst war etwas, was ich schmerzlich vermisste, als ich Mitte der 80‘er Jahre für zwei Jahre in die USA nach New York zog. Es dauerte bestimmt Monate, bis mir jemand den Tipp gab, dass man in German Town, genauer gesagt im „Bremen House“ gutes Bauernbrot und auch so manch andere typische deutsche Köstlichkeit bekommen könnte. Also setzte ich mich in den Bus und fuhr hoch zu 86. Straße. Das ist lange her und auch das Bremen House gibt es schon lange nicht mehr. Aber einmal hatte ich dort Leberwurst bekommen. Sie war nicht so ganz, wie ich sie in Erinnerung hatte, kam der Sache aber schon ziemlich nahe.
Ich musste wieder daran denken, als ich vor einigen Jahren nach Nova Scotia in Kanada reiste, wo es wohl auch einige deutsche Metzger hin verschlagen hatte, denn auch dort entdeckte ich Leberwurst. Aber ich entdeckte noch viel mehr. An einem Abend wurde ein Senfpickle serviert, das mich sofort begeisterte. Die Frische der Gurken, die Tiefe von Kurkuma und die Würze von Zwiebeln – ganz großes Kino. Ich erfuhr, dass es sich um eine lokale Spezialität handelt. Lady Ashburnham Pickles. Am nächsten Tag entdeckte ich es in einem Bioladen und einem Supermarkt in Nova Scotia. Zurück zuhause wollte ich unbedingt mehr über diese Pickles erfahren. Und dahinter verbirgt sich eine rührende Geschichte. Thomas Aschburnham ein Adliger aus England, der aufgrund seiner älteren Brüder in der Erbfolge an hinterster Stelle rangierte, zog es in die neue Welt nach New Brunswick, wo er sich in die Telefonistin Maria Anderson verliebte. Und zuerst verliebte er sich nur in ihre Stimme. Er umwarb sie und sie gab seinem Werben nach, wie es so schön heißt. Nachdem er keinerlei Aussicht auf den Titel eines Earls hatte, gab es wohl auch seitens seiner Familie keinerlei Einwände. Als jedoch sämtliche seiner Brüder starben, wurde er letztendlich doch der 6. Earl of Ashburnham und Maria somit eine noble Lady. Sie gaben viele Gesellschaften und Maria liebte es, zu kochen. Sie war bekannt für ihre Senf Pickles. Nach ihrem Tod verwahrten die lokalen Institutionen das Rezept ihrer Senf Pickles auf. Der Ruhm dieser Pickles reichte jedoch nicht weiter als bis nach Nova Scotia.
Ich habe lange nach dem passenden Pairing für diese Pickles gesucht und habe es endlich gefunden – ein Leberwurstbrot! Die Leberwurst von Cornelius Wurstwaren ist genau so, wie ich mir eine gute Leberwurst wünsche (was hätte ich dafür gegeben, eine solche Leberwurst zu meiner Zeit in den USA zu bekommen). Aus besten Zutaten, grob, gut gewürzt aus besten Zutaten mit Bio-Zertifizierung. Mit den Pickles und einem guten Sauerteigbrot ein echter Genuss. Eine elegante Variante des beliebten Klassikers „Leberwurstbrot mit Senf und Gürkchen“. Wir können uns jetzt nur noch drüber unterhalten, ob auf ein Leberwurstbrot auch noch Butter muss. Ich finde natürlich Ja!

Hinweis: Die Wurstwaren von Cornelius aus der Pfalz kann man auch online bestellen. Mehr dazu hier.

geht nichts über eine gute Leberwurst

im Bioladen in Nova Scotia

Impressionen aus Nova Scotia

Lady Ashburnham Pickles

Für Zwei Gläser à 500 ml

850g Land- oder Schmorgurken
50 g Salz
2 mittelgroße weiße Zwiebeln
240 ml Weißweinessig
130 g Zucker
1 EL Kurkuma
1,5 EL Senfpulver
1 EL Senfkörner
1 grüne Chili
1 kleine orange Spitzpaprika
1 EL Selleriesamen (wenn nicht erhältlich, einfach weglassen)
2 EL Mehl (Typ 405)

Die Gurken schälen, längs halbieren und mit einem Löffel entkernen. In kleine Würfel schneiden (etwa 4 – 5 mm).
Die Gurken salzen und in einer Schüssel ein paar Stunden ziehen lassen. In ein Sieb schütten und mit kaltem Wasser auswaschen und abtropfen.
Zwiebel, Chili und Paprika fein hacken.
Zusammen mit dem Essig, Zucker, Mehl und den Gewürzen in einen Topf geben und etwa 40 Minuten köcheln lassen.
Währenddessen die Gläser vorbereiten (auswaschen und im Ofen für 15 Minuten bei 100°C sterilisieren).
Die Pickles in die Gläser füllen, den Verschluss zuschrauben und sofort umdrehen.
Nach dem Auskühlen in den Kühlschrank stellen. Nach etwa einer Woche sind die Pickles nicht mehr flüssig, sondern eher stückig und man kann mit ihnen die Leberwurstbrote garnieren.
Wer mag, streut noch ein bisschen frischen Schnittlauch drüber.

Offenlegung: Dieses Rezept entstand in Zusammenarbeit mit Cornelius Wurstwaren aus der Pfalz. Rezept und Idee sind von mir

2 Kommentare

  1. Liebe Claudia, die Cornelius Leberwurst klingt super. Wir sind riesige Leberwurst Fans. Allerdings findet sich nirgendwo auf der Website der Hinweis, dass sie ausschließlich mit Bio Fleisch arbeiten oder bin ich zu doof zum Finden? Liebe Grüße Eva

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