20. Mai 2012

Gut gegen Katerstimmung: Jakobsmuscheln mit Zitronengras, Asia-Vinaigrette und Zuckerschotensalat

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Ganz München leidet unter den Nachwirkungen des verlorenen Champions League Finales. Gestern noch kochte die Stadt vor Vorfreude und hemmungslosem Bierkonsum. Nie war es so leicht mal mitten auf der Sonnenstraße spazieren zu gehen. Gut, man musste sich ein rotes T-Shirt anziehen, ein paar forsche Stimmungshymnen grölen und schon hatte man, eskortiert von Polizeiwägen, die Sonnenstraße mal eben absolut verkehrsfrei.

Und noch in der gleichen Nacht kroch jedem, Fußball-Ignoranten ausgeschlossen, die Katerstimmung in die Knochen. Aus der Traum. Die Süddeutsche berichtet bereits heute über die großen Hoffnungen der Gastronomen rund um die Leopoldstrasse, die allesamt enttäuscht wurden. Dutzende extra Kühlschränke wurden für die große Party auf die Straße getragen und dann wollte plötzlich keiner mehr auch nur einen Schluck trinken. Vielleicht aus Verzweiflung, still und leise daheim. Der Rausch ist also verpufft und als hätte mich bereits ein dumpfes Gefühl der Vorahnung beschlichen, entschied ich mich gestern spontan nicht für das geplante Weißwurst-Carpaccio, oder Weißwurst-Salat oder was auch immer, Hauptsache bayerisch, sondern für leichte Zitronengras-Muschelspießchen.

Ich bin also schuld, denken jetzt sicher all jene Abergläubischen unter uns. Vergebt mir, aber ich bin’s nicht gewesen. An den Weißwürsten kann es nicht gelegen haben, dass Schweinsteiger mal einfach nicht getroffen hat. Wäre dann damit hoffentlich geklärt.

Ich habe natürlich trotzdem voll der Spannung die Berichte der Bildzeitung gelesen, die freundlicherweise das Menü, welches gegen 2:45 des nächtens den Spielern aufgetischt wurde, recht detailliert aufgeführt hatte. Danke dafür an dieser Stelle! Auch wenn ich mich jetzt hier oute – man muss ja auch ein Augenmerk auf die Randbedingungen dieses Spiels werfen. Da gehört Essen nun mal einfach dazu.

Ich stelle mir all die traurigen Gesichter vor, wie sie lieblos in den sicher köstlichen Flusskrebsen rumstocherten. Auf dem Filet vom Oberländer Rind traurig rumgekaut wurde und die Wildkräuter-Limonensauce sicherlich keinerlei Beachtung fand. Ein Jammer.

Am Tag danach lacht also die Sonne, ein leichtes Lüftchen weht und was hilft besonders gut gegen einen dicken Schädel und schlechte Laune? Richtig! Diese Jakobsmuscheln heben garantiert wieder die Stimmung.

Für Zwei

Vinaigrette:
1 Schalotte, 1 Knoblauchzehe, ½ Chili ohne Samen, 1 EL eingelegter Ingwer, je 1 EL geschälte und fein gewürfelte Paprika (rot und orange), 2-3 EL Reisessig, 3 EL Geflügelbrühe, 60 ml neutrales Pflanzenöl, Salz, Pfeffer, Zucker, fein gehackter frischer Koriander
 
6 – 8 Jakobsmuscheln ohne Corail
2 – 3 Stängel Zitronengras
Salz, grob gemörserter Sezchuanpfeffer
 Zuckerschotensalat:
1 Schalotte, 1 Knoblauchzehe, ½ Chilischote ( richtig!, die andere Hälfte), 200 g Zuckerschoten, 50 g Shiitake Pilze (frisch oder eingeweicht) in Streifen geschnitten
Salz, Pfeffer

 Zitronengrasstängel halbieren und die Jakobsmuscheln auf die Abschnitte stecken. Für die Vinaigrette die Schalotte, den Ingwer und den Knoblauch fein hacken, mit der ebenfalls feingehackten Chili mischen. In etwa 1 EL in einer Pfanne oder Sauteuse die Paprikawürfel mit den restlichen Zutaten (das Öl kommt später dazu) kurz aufkochen lassen. Auskühlen lassen und das restliche Öl und den Koriander zufügen und mit Salz Pfeffer und Zucker abschmecken.

Für den Zuckerschotensalat die Zuckerschoten in feine Streifen schneiden, mit der fein gewürfelten Schalotte, dem Chili und dem Knoblauch mischen und zusammen mit den Shiitakestreifen kurz anbraten. Das Ganze sollte noch knackig sein. Ebenfalls mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Auf den Tellern anrichten und die Jakobsmuscheln in einer Pfanne kurz anbraten. Mit Salz und dem Sezchuanpfeffer abschmecken. Auf den Salat setzen und mit der Vinaigrette servieren.

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