2. September 2020

Geschmorte Rinderbrust mit Bier und Rauchpaprika

1 Kommentar

Die Spitze der Rinderbrust – auf Englisch „Brisket“ – darf hier stundenlang im Ofen schmoren. Und wird dabei unglaublich zart und aromatisch

Zu behaupten, ich sei untröstlich von wegen der gefallenen Temperaturen wäre glatt gelogen. Ich habe sie geradezu herbeigesehnt. Nach all den Salätchen und schnellen Sommergerichten, spüre ich diese Sehnsucht nach etwas Geschmortem. Ein schier endlos geschmortes Geschmacks-Feuerwerk. Gulasch geisterte mir durch den Kopf. Doch warum nicht gleich ein Stück Fleisch, das bestens geeignet ist zum Schmoren, darüber hinaus günstig ist, selbst wenn es beim Bio-Metzger des Vertrauens gekauft wird, wo ich die Herkunft kenne? Ein „Cheap Cut“ sozusagen. Oder ganz einfach ein Brisket, eine Rinderbrust. Vor meinem inneren Auge war da schon so ein Bild, wie dieses Fleisch nach Stunden im Ofen aussehen könnte. So weich, dass es in seine Fasern zerfällt, aber mit gerade noch genug Biss. Meine Gedanken kreisten nur noch um den neuen kleinen Schmortopf und um den Wochenmarkt, wo ich das Fleisch kaufen würde. Was dazu? Ganz klar, da muss Kartoffelpüree dazu. So was ganz Luftiges, mit Milch, Butter und einem Hauch Knoblauch. An regnerischen Tagen ist es ganz besonders das Püree, in das sich unsere Seele einwickeln kann. Das Schöne an einem Schmorgericht ist, dass man immer viel mehr als benötigt davon machen sollte, weil es am nächsten oder übernächsten Tag noch besser schmeckt. Da sind dann die Aromen zur Höchstform aufgelaufen.

Das darin verwendete IPA – Indian Pale Ale – und die Rauchpaprika sind wie das „da Capo“ der langen Sommersinfonie des Barbecues. Ihre Noten erinnern noch an die Grillabende, wo man locker mit der Bierflasche neben dem Grill stand und sich an den Hickory Noten des Grillguts berauschte. Nur wird es jetzt sanfter und wärmender.

Smoky Beer braised Brisket – geschmorte Rinderbrust mit Bier und Rauchpaprika

Für Zwei

600 g Rinderbrust „Brisket“
2 EL Olivenöl
2 mittelgroße Zwiebeln, in feine Scheiben schneiden
1 mittelgroße Karotte, in superfeine Julienne-Streifen gehobelt
2 EL brauner Zucker
1 TL geräuchertes Paprikapulver (Pimentón de la Vera)
1 gehäufter TL englisches Senfpulver (alternativ ein EL scharfer Senf)
½ TL gemahlener Zimt
½ TL Ingwerpulver
2 EL Tomatenmark
2 EL Soja Sauce
2 Knoblauchzehen, durchgepresst
150 ml Craft Beer IPA oder Brown Ale
200 ml Rinderbrühe
Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

 

Den Ofen auf 150° vorheizen.

Das Fleisch salzen und im Olivenöl in einer Pfanne auf beiden Seiten anbraten. Aus der Pfanne nehmen und in eine ofenfeste Form (mit Deckel) legen. Darauf achten, dass die Form nicht viel größer ist als das Stück Fleisch, so ist sichergestellt, dass es möglichst hoch in der Sauce liegt.

Zwiebeln und Karotte in die Pfanne geben, mit einer Prise Salz würzen und etwa 5 Minuten weichdünsten.

Den braunen Zucker mit den Gewürzen in einer kleinen Schüssel mischen. Die Gewürze in die Pfanne geben und gut umrühren. Tomatenmark, Soja Sauce und Knoblauch dazugeben.

Bier und Brühe hinzufügen und einmal aufkochen lassen.

Die Mischung über das Fleisch gießen, den Deckel auflegen und im Ofen nun 3 Stunden schmoren lassen. Nach der Hälfte der Zeit das Fleisch einmal umdrehen.

Am Ende der Garzeit das Fleisch mit einer Gabel zerzupfen. Sollte das noch nicht klappen – dann einfach noch eine halbe Stunde länger garen.

Wem die Sauce nach der Garzeit zu flüssig ist, der nimmt das Fleisch raus und kocht sie noch ein wenig ein. Dann erst das Fleisch wieder dazugeben.

Zum Schluss frisch gemahlenen Pfeffer drüberstreuen.

Mit Kartoffelbrei servieren.

1 Kommentar

  1. Super lecker <3 toller Beitrag vielen Dank

    Grüße aus Mainfranken

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