15. April 2025

Frittierter Brokkoli mit Limetten-Lapsang Dressing und ein neues Buch, das Lust aufs Frittieren macht

2 Kommentare

Ich rede hier von Fett. Jeder Menge Fett. Frittieren in Fett. Glücklich machend Fettiges aus der Fritteuse. Oh No! denkt jetzt bestimmt die Airfryer-Fraktion, die seit Jahren versucht, das zu imitieren, was nur im Original so richtig geil ist. Schließen wir jetzt alle mal gemeinsam die Augen und denken an japanische Tempura. Zartes Gemüse oder Meeresfrüchte in köstlich-zartem Ausbackteig oder an einen knusprigen Backfisch und natürlich eine Portion grandiose Pommes. Habt ihr es auf der Zunge? Jetzt sind wir beim Thema.
Das Thema Frittieren. Und weil auf der Suche nach einem Buch mit zeitgemäßen und internationalen Rezepten dem Autorenduo Josh Flatow und Vivi D’Angelo (Fotografin) so gar nix irgendwie inspirierendes in die Finger kam, haben sie kurzerhand beschlossen, selbst ein Buch über das Frittieren zu schreiben. „Goldene Zeiten“ heißt das Werk und ist gerade im AT Verlag erschienen. Das ist mutig in den heutigen Zeiten, wo so mancher Verlag sicher gerne noch das hundertste Buch zum „fake-frying“ in Heißluftfritteusen rausbringen möchte. Der AT Verlag hat es gemacht und dass es allen Beteiligten wohl riesigen Spaß gemacht haben muss, ist unverkennbar. Herausgekommen ist ein fröhliches Buch, das die Lust auf Fett-Frittiertes, die uns seit den 70’ern immer mehr abtrainiert wurde, neu entfacht.
Schon bei der kleinen Party zum Book-Launch in München ist die Fritteuse der Mittelpunkt des Abends. Zu einem perlenden Getränk werden fluffige Quarkbällchen mit Himbeerzucker serviert. Das Dessert zuerst? Die beiden erklären das so: Wer nicht will, dass sein Quarkbällchen nach frittiertem Huhn schmeckt, der isst eben an diesem Abend das Dessert zuerst. Genau so machen wir’s und die Stimmung ist super. Als nächstes probieren wir frittierte Austernpilze mit einer Douchi – Mayo (Douchi sind fermentierte Sojabohnen). Josh ist an diesem Abend im Frittier-Dauereinsatz, denn danach gibt es noch ein knuspriges Huhn (Szechuan Hot Chicken) mit einer Koriander-Ranch Sauce und eingelegtem Rettich.
Besonders die Bildsprache im Buch – voll im bunten Retro-Look – macht sowohl die Rezepte, wie eben auch das Thema an sich, zu etwas ganz Besonderem. Wir stinken alle ein bisschen nach Fett, als wir nach Hause fahren an diesem Abend aber das ist völlig egal, denn der Spaß war dafür umso größer. Ja, denke ich, auch wenn das hier keine Anleitung zu einem rundum gesunden Lebensstil ist, so ist dennoch die Freude, die so was Knackig-Fettiges ab und zu macht, nicht von der Hand zu weisen. Und für die Seele ist das ja auch ganz wichtig. In dem Buch findet man übrigens auch alles Wissenswerte zu den Fetten, Temperaturen und Altölentsorgung.
Ich konnte es jedenfalls nicht erwarten, hier einzusteigen. Ich habe zwar keine Fritteuse aber einen hübschen kleinen japanischen Tempura-Topf. Benutze ich eh viel zu selten. Immerhin habe ich das Teil in einem japanischen Messerladen in Paris gekauft. Womit also beginnen? Sofort fällt mir der wilde Brokkoli mit Pekannüssen, Lapsang-Tee und Dill ins Auge. Lapsang-Souchong ist ein chinesischer Rauchtee, den ich über alle Maßen liebe. In der Mischung mit Limette, Dill und Zucker ist das eine ganz besonders ausgefallene Kreation. Der frittierte Brokkoli allein ist schon fantastisch. 3 Minuten blubbernd im Fett und schon ist er knusprig und schmiegt sich anschließend an das Dressing.
Als nächstes will ich die mit Huhn und Kimchi gefüllten koreanischen Mandu probieren und die Petersilienwurzeln mit Ahornsirup. Die Rezepte in diesem Buch versprechen ein intensives Geschmackserlebnis und meist sind die Zutatenlisten kurz. Moderne, internationale Küche im Look der 70’er Jahre.
Mehr Info zum Buch gibt es hier und wer jetzt ganz nah an der Vorlage frittieren und präsentieren will, der kann im Shop von Vivi D’Angelo die Original-Teller und Accessoires bestellen (so lang der Vorrat reicht).

Wilder Brokkoli mit Pekannüssen, Lapsang-Tee und Dill

als Hauptrolle für Zwei

400 g wilder Brokkoli (Broccolini)
100 g Zucker
3 g Lapsang Souchong Tee
20 g Olivenöl
2 unbehandelte Limetten (Abrieb und Saft)
5 -6 Zweige Dill
50 g Pekannüsse

Den Brokkoli auf eine einheitliche Größe zuschneiden. Holzige oder angetrocknete Stielenden abschneiden.
Für das Lapsang-Dressing 100 g Wasser mit dem Zucker aufkochen, von der Hitze nehmen, den Tee dazugeben und etwa 3 Minuten ziehen lassen. Danach durch ein feines Sieb abseihen. Abkühlen lassen und mit dem Olivenöl, Limettensaft und –abrieb vermischen. Den Dill fein hacken, allerdings erst kurz vor dem Servieren mit dem Dressing vermischen.
Fett auf 180 Grad erhitzen und zuerst die Nüsse darin etwa 15 Sekunden frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und leicht salzen. Leicht abkühlen lassen und grob hacken.
Dann den Brokkoli 3 – 4 Minuten frittieren. Er sollte gar sein, aber noch Biss haben. Abtropfen lassen, leicht salzen und mit dem Dressing (Dill nicht vergessen) vermischen. Auf Teller verteilen und mit den Pekannüssen bestreuen.

Das Buch bei Amazon bestellen (einfach auf das Bild klicken) *Affiliate Link

Goldene Zeiten
Das Frittierbuch
Josh Flatow
1. Auflage, 2025

 

 

Und hier gibt es noch ein paar Eindrücke von der Book-Launch Party in München

 

 

2 Kommentare

  1. Sehr schöne Rezi. Bei der Veranstaltung hätte ich auch dabei sein mögen. Und das Buch schau ich mir unbedingt nochmal näher an. Wobei ich mir dann nochmal Gedanken über ein geeignetes Frittiergefäß machen müsste.

    Hab nen tollen Abend!

    Und falls Du umgekehrt noch Lust auf ein wirklich außerordentliches, fantastisches Kochbuch hast: „Nimmersatt“ hat Frisches im Angebot und noch geöffnet. :)

    Antworten
    • Ich finde deine Jackson Pollock Brownies atemberaubend, lieber Ole
      Und das Buch schau ich mir auf jeden Fall mal näher an.
      Hab schöne Ostern
      Claudia

      Antworten

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