10. Oktober 2019

Endlich ist es da! TOFU, Yuba & Okara

0 Kommentare

 

Der Sommer zog sich. Ab dem Moment, wo ich alles abgegeben hatte, jedes Fotos, jedes Rezept, jedes Interview und jeden Reisebericht, bis zum Erscheinen des Buches, fühlte er sich endlos an. Wie ein Blick auf den Horizont, wenn man in der Dämmerung Erde nicht mehr von Himmel unterscheiden kann. Die Tage und Wochen schwappten träge dahin.

Und dann ist da plötzlich dieses kolibrihafte Herzflattern, wenn der Postbote eine große Kiste mit den Autorenexemplaren bringt. Es ist endlich da!

Tofu, warum eigentlich Tofu?

Tja, diese Frage wurde mir nicht nur einmal gestellt. Ich habe sie oft genug beantwortet. Es mag schon ein wenig absurd klingen, denn bis vor einigen Jahren konnte mir Tofu ebenso gestohlen bleiben, wie ein Schnupfen. Langweilig fand ich ihn, total öde und gummiartig. Dann dieses Erweckungserlebnis in einem Restaurant in Tokio. Grenzenlose Zartheit und ein Geschmack, der so sanft, subtil und einfach umwerfend war, dass ich meine Vorbehalte über Bord warf. Was zu der Zeit allerdings noch nicht heißen sollte, dass ich willens war, ein Buch darüber zu schreiben. Das kam erst als ich Tofu in der koreanischen Küche entdeckte. Und da dämmerte es mir so langsam. Warum also finden so viele Nationen in Asien Tofu richtig geil, während wir es mit einem Stück Pappe vergleichen? Richtig, weil wir keine Ahnung haben, wie er gut schmecken könnte.

Die Idee kam beim Reisen

Also flog ich wieder nach Japan. Besuchte in Tokio einen großen Tofumeister, gönnte mir für ein nicht unerhebliches Salär eine Übersetzerin und machte mich dann auf den Weg nach Kyoto, um die Tofuhaut  –  Yuba, kennenzulernen. Und vergiss die Okara nicht, schickte mir meine Verlegerin hinterher. Okara, wie könnte ich Okara vergessen? Die fluffigsten Bällchen, die ich je in einem Yakitori Restaurant gegessen hatte und deren wunderbarer Geschmack sich eingebrannt hatte. Nein, Okara würde ich ganz sicher nicht vergessen. Ich besuchte noch mehr Tofumeister und langsam dämmerte es mir, dass dieses Thema mich nicht mehr loslassen würde. Ganz ehrlich, es gab Momente, da hatte ich so meine Zweifel. Zweifel, die darin begründet waren, dass wirklich jeder eine Meinung zu Tofu hat, und dies in den meisten Fällen keine Gute ist und Zweifel, ob es mir gelingen würde, meine Begeisterung auch zu vermitteln. Es sollten ja schließlich alle, also die Vegetarier, die Veganer und auch die Carnivoren damit glücklich werden.

Ich begann auf den alten Routen der japanischen Auswanderer zu reisen und flog nach Hawai’i, wo ich einen Tofumeister in der dritten Generation treffen sollte. Wo neben dem Aloha-Spirit auch noch der Spirit der West Coast dazukam. Ich wandte mich nach China, besuchte Shanghai und entdeckte einen Tofumeister aus London, der in China die Kunst des Tofumachens gelernt hatte.

Tofu ist bunt

Und weil Tofu plötzlich in den Kreativ-Zentren der Metropolen so was wie eine Renaissance erlebte, weil plötzlich auch richtig coole Leute in Berlin Kreuzberg, Wert auf guten Tofu legten, musste ich genau dorthin, um zu erfahren warum. Ich wollte den Bogen immer weiter spannen. Über die Tradition, die Ursprünge ins Jetzt und heute. Ich hätte locker über 100 Rezepte in dieses Buch packen können, aber irgendwann mussten diese ja auch alle entwickelt, gekocht und fotografiert werden. Die Abgabefrist saß mir im Nacken. Und so entschied mich für die, die mir am besten geschmeckt haben, die außergewöhnlich waren.

Am schwersten war es, innerhalb Deutschlands Tofu in der Sterneküche zu finden. Fast könnte man meinen, wo nobel gespeist wird, da hat Tofu gefälligst draußen zu bleiben. Fehlt nur noch das Schild, ähnlich wie vor Metzgereien mit dem durchgestrichenen Hund. Der durchgestrichene Tofu.

Doch dann habe ich sie doch noch entdeckt. Jörg Sackmann, 2 Michelinsterne, serviert seinen Gästen gerne mal Tofu. Und Heiko Antoniwiecz, der Jahr für Jahr Preise für seinen innovativem Kochstil abräumt. Und beide wollten mit dabei sein. Ich hätte nicht glücklicher sein können.

Worauf ich ganz besonders stolz bin

Dass es mir gelungen ist, eine japanische Mangazeichnerin für dieses Projekt zu begeistern. Yuki Shirono hat einen wunderbaren Stil und so zauberte sie aus den Schritten „wie macht man Tofu selbst“ eine entzückende kleine Geschichte. Mit mein Lieblingsabschnitt im Buch.

Und wo bekommt ihr es?

Überall! bei eurem Buchhändler des Vertrauens, im Netz und natürlich auch im Shop des Hädecke Verlages. Oder schreibt mich an, wenn ihr eines mit persönlicher Widmung haben möchtet.

Beim Hädecke Verlag     >>bestellen

Bei Amazon      >>bestellen

und natürlich bei eurem Buchhändler!

Ich wünsche viel Freude damit.

 

 

 

 

 

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Datenschutz
Ich, Claudia Zaltenbach (Wohnort: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht mir aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
Ich, Claudia Zaltenbach (Wohnort: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht mir aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: