17. November 2018

Die wilde und die köstliche Seite von Madeira und drei außergewöhnliche Restaurants, die man besucht haben muss

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ein Restaurant, das man nur per Boot oder Seilbahn besuchen kann, eines cool und stylish im Design Center in Funchal und noch eines hoch oben, wo man den perfekten Sonnenuntergang sieht. Eine Insel voll spannender Gegensätze.

Funchal bei Nacht im Hafen beim Nini Design Center Ich hatte wieder Hunger auf Lapas. Die Napfschnecken, die sich so wunderbar mit dem Knoblauch vereinen. Ich wusste, dass wenn ich die Insel verlasse, einige Zeit vergehen wird, bis ich sie wiederbekommen werde und ich wollte die moderne madeirensische Küche erleben. Traditionelle Küche ist wunderbar, aber ich finde es auch stets spannend zu erleben, wie sich Tradition weiterentwickelt.

Zum Glück ist Madeira eine Insel, die es einem leichtmacht, sich zu bewegen. Das ist gut bei all den Köstlichkeiten, die locken. Und so geht es erst einmal an die felsige Küste. Ich bekam schon weiche Knie, als ich nahe den Klippen stand und den Abgrund nur sehen konnte, ich wagte mich einen Schritt weiter vor und spüre selbst jetzt, wo ich nur darüber schreibe dieses unheimliche Kribbeln in der Magengegend, wenn ich nur daran denke, wie steil es war und wie knalltürkis das Wasser in der Brandung schimmerte. Abgründe haben immer etwas Furcht einflößendes, seien sie auch noch so schön. Auch das ist Madeira – in einem Moment schroff und berauschend, im anderen, lieblich, voller Blumen und kleinen Pfaden entlang der Levadas, der künstlichen Wasserläufe in den Bergen nur um dann majestätisch über den Wolken eine Aussicht zu bieten, die einem nicht mehr loslässt. Es ist immer die Mischung, die ich suche, die Mischung aus wunderbarer Natur und guter Küche. Dann, wenn ich beides finde, bin ich glücklich.

 

Nini Design Center – Restaurant DC ATELIER

Der nächtliche Hafen ist in das orange Licht der Gaslaternen getaucht. Dort, wo früher nur Hafenmauer war, steht heute ein Museum der modernen Kunst. Hier kann man sich für eine private Veranstaltung einen Raum mieten, dort dinieren oder einfach tagsüber im Café sitzen und über das Meer schauen. Wer jedoch die Moderne auf dem Teller erleben möchte, fährt weiter mit dem Aufzug in den zweiten Stock ins Atelier. Alles sieht hier so aus, wie ich am liebsten wohnen würde. Modern, stilvoll mit witzigen Elementen. Auf den Tischen liegen Zeitschriften, nicht weil man zwischen dem Essen darin lesen würde, kann man schon machen, doch sie liegen da rum, weil es cool aussieht. Auch hier serviert man den schwarzen Degenfisch, doch hier versteckt er sich in handgemachten Tortellini mit Salbei und Oliven. Der Thunfisch wird roh serviert und der Schokoladenkuchen ist wirklich zum dahinschmelzen. Hier zu speisen ist ein besonderes Erlebnis während man die Aussicht auf den nächtlichen Hafen genießen kann. Gute Weinkarte.

genau mein Stil – hier würde ich gerne einziehen..

Individuelle Räume für private Gesellschaften. Auch das gibt es im Nini Design Center. Und zum Verlieben – das Schokoladendessert

Ich frage mich, wer würde sich während eines Dinners auf dieses Sofa legen?

ATELIER NINI ANDRADE SILVA
Rua dos Ferreiros, 125
9000-082 Funchal
T +351 291 215 500
funchal@niniandradesilva.com
www.ninidesigncentre.com

 

Fajã dos Padres

Bis vor ein paar Jahren konnte man dieses Restaurant nur besuchen, wenn man entweder mit dem Boot kam oder sich seine Höhenangst verkniff und mit einem Aufzug entlang der Felswand hinunterfuhr. Heute gibt es eine Seilbahn mit der man auf spektakuläre Art hinunterschwebt in die Gärten, wo alles selbst angebaut wird. Den Aufzug gibt es aber immer noch, denn sollte es mal stürmen, dann ist er der einzige Ausweg nach oben zur Straße. Wer hierher kommt, der lässt es langsam angehen, einmal unten gibt es nicht viel außer Strand, dem großen Gemüse- und Obstgarten, einigen Ferienhäusern und dem Restaurant direkt am Meer. Alles, was hier vom Garten auf den Teller kommt, ist in Bio Qualität. Es sitzt sich gut hier so direkt unter den Palmen, während man aufs Wasser schauen kann. Natürlich gibt es hier die Napfschnecken und wüsste man nicht, dass um 18:00 die letzte Seilbahn wieder nach oben fährt, man könnte endlos hier verweilen. Baden, ein kühles Bier trinken, durch den Gemüsegarten und die kleine Bananenplantage schlendern, etwas Fisch essen, den Gedanken nachhängen und einfach genießen, dass man hier ist.

Fajã dos Padres
Rua Padres António Dinis Henriques nº 1
9300-261 Quinta Grande

www.fajadospadres.com

 

Estalagem Ponto do Sol

Das Restaurant in einem Designhotel erreicht man nur über einen Aufzug durch den Felsen, was zugebenermaßen ziemlich eindrucksvoll ist. Oben angekommen, locken Lounge Chairs unter Palmen von wo aus man einen perfekten Sonnenuntergang über dem Atlantik sehen kann. Vorausgesetzt, die Wolken verschlucken nicht die untergehende Sonne. Aber auch wenn, die Aussicht ist grandios. Unten der malerische Ort und vor einem nur die Weite des Meeres. Die Küche ist traditionell geprägt mit modernen Akzenten. Und natürlich viel Fisch.

der perfekte Platz für einen Sonnenuntergang und ein knuspriger Fisch auf einer portugiesischen Sauce

 

Estalagem da Ponta do Sol

Quinta da Rochinha
9360-529 Ponta do Sol Madeira
http://www.pontadosol.com/

 

eine Insel der Gegensätze

fährt man hoch zum Pico Areeiro, durch die Nebel hindurch und dorthin, wo die Landschaft karg wird, und wo es einen der tollsten Höhenwege gibt, wird einem erst bewusst, wie vielseitig diese Insel ist. Oben zerklüftete Bergspitzen, unten üppige Täler, Strände, schroffe Klippen, Wälder wie zu Urzeiten mit hohen Farnbäumen und überall wilde Bananenmaracujas.

hoch oben auf dem Pico Areeio

die üppige Vegetation in den Tälern

die Levadas, die künstlich angelegten Wasserkanäle, wo man wunderbar wandern kann

was vom Sommer auf den Klippen übrig blieb

die Steilküste und die türkisfarbene Brandung

köstliche Lapas (Napfschnecken)

Ich mochte sie sehr, diese Tage auf der Insel. Madeira hat viel zu bieten. Es war nicht mein letzter Besuch.

 

Hinweis: Hinweis: zu dieser Reise nach Madeira wurde ich von Visit Madeira eingeladen. Was ich darüber schreibe, schreibe ich so, wie ich es erlebt habe. Und das war sehr viel. Danke dafür.

 

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