22. November 2018

Das allerbeste Beef Broccoli

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Das beliebteste chinesisch-amerikanische take-out Gericht von allen. Selbstgemacht ist es einfach nochmal besser.

 

Beef Broccoli war tatsächlich das erste amerikanisch-chinesische Gericht, das sich in mein kulinarisches Gedächtnis einbrannte.
Vor über 30 Jahren, brachte es der Vater meiner Au-pair Familie im ländlichen Staat New York abends mit nach Hause und es schmeckte mir so gut, dass ich auch am folgenden Morgen über die kalten Reste aus dem Kühlschrank hergefallen bin.
Die Liebe zu diesem Gericht erlitt ein jähes Ende, als ich zurück nach Deutschland kam. Keiner kochte es so wie in Amerika. Alles eher süß-sauer oder frittiert.
Wie, ihr findet Broccoli nicht so wirklich geil? Kann gar nicht sein! Er ist göttlich. Und nein, man muss nicht den in China eher üblichen Stängelbroccoli dafür nehmen. Das geht zwar auch prima, aber wenn es den nunmal nicht gibt, dann ist der stinknormale Broccoli einfach die beste Wahl.
Als ich im Frühsommer auf Maui war, entdeckte ich das Gericht in einem Bio Delicatessen Laden bei den warmen „Lunch-Gerichten“ zum Mitnehmen. Mit echtem Rindfleisch aus Maui, das, wie ich später erfuhr, von den wenigsten dort geliebt wird, weil es einen eher kräftigen Geschmack hat. Und mit kräftig meine ich vollmundig. Nicht wie Hirsch oder Hammel, die einen deutlichen Eigengeschmack haben. Ich meine kräftig im allerbesten Sinne. Trotzdem essen die meisten dort lieber das US Prime Beef vom Festland. Langweilig und geschmacklich absolut berechenbar. Ich muss ziemlich blöd geschaut haben, als ein Küchenchef auf Maui mir das erklärte. Wenn es nach mir ginge, dann gäbe es nur noch das frei rumlaufende, grasfressende, von Meerluft gewürzte „Maui-Cattle“. Geht halt nicht nach mir. Dumm aber auch. Jedenfalls schmeckte dieses Beef Broccoli so unglaublich gut, dass selbst die gruseligste Plastikschale nichts daran ändern konnte. Im Gegenteil, es weckte ein Verlangen, das ich über Wochen und Monate mit mir rumgetragen habe.
Immer wieder ploppte der Gedanke daran auf und dann endlich musste ihm nachgeben. Rezept gab es keines. Ich habe es komplett aus meiner Erinnerung nachgekocht. Habe solange daran gefeilt, bis ich das allerbeste Beef Broccoli auf dem Teller hatte. Es lag so nahe, es schon früher nachzukochen aber ich habe ein halbes Leben dafür gebraucht, es auch tatsächlich zu tun. Es hat sich gelohnt. Besser spät, als nie!

Von China nach Amerika

Beef Broccoli

so simple – so good

Shanghai Streetlife

Shanghai Streetlife

Shanghai bei Nacht

New York

New York am Morgen

Beef Broccoli

Für Zwei
300 g Rinderlende oder Flank Steak
2 EL Shoyu
3 TL Hoisin Sauce
1 EL fermentierte Bohnenpaste
1 TL weißes Miso
1 EL neutrales Pflanzenöl
ein Spritzer scharfe rote Sauce

200 g Broccoli
2 Frühlingszwiebeln, diagonal in Röllchen geschnitten
1 kleinere, rote Spitzpaprika
1 rote Peperoni (mittelscharf)
2 fette Knoblauchzehen (mit fett meine ich wirklich dick, ansonsten 3)
1,5 EL fein gehackter frischer Ingwer
2 EL brauner Zucker
150 ml Rinderbrühe
1,5 EL Speisestärke
1 TL geröstetes Sesamöl
1 EL Shoyu

rote Rettich Sprossen oder Shisokresse und weißer Sesam für die Dekoration

Das Fleisch in nicht zu feine Streifen schneiden (etwa 4 -5 mm). Aus der Shoyu, Hoisin Sauce, Bohnenpaste, Miso, Öl und scharfer roter Sauce eine Marinade anrühren und das Fleisch darin mindestens 3 Stunden marinieren lassen.

Die Röschen des Broccoli abschneiden und die größeren mit den Fingern auseinanderzupfen.
Spitzpaprika und Peperoni waschen, halbieren und entkernen und in Streifen schneiden.

Die Brühe mit dem Zucker in einem mittelgroßen Topf zum Kochen bringen, Ingwer, Knoblauch und Frühlingszwiebeln dazugeben. Einmal aufkochen lassen. Das Fleisch zusammen mit der Marinade hinzufügen und bei niedriger Temperatur und geschlossenem Deckel etwa 30 Minuten sanft köcheln lassen.
Speisestärke mit der Shoyu und dem Sesamöl glattrühren und unter das Fleisch mischen. Das Gemüse dazugeben und nochmal etwa 10 Minuten bei geschlossenem Deckel weiterköcheln lassen.

Mit Sesam und Sprossen bestreuen. Dazu Reis servieren.

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