1. November 2018

Chukandar Gosht – indisches Beef Curry mit Rote Bete

2 Kommentare

Oh trügerische Süße der Rote Bete, hinter dir lauert die Schärfe der Chili!

Kaum hat man die ersten warmen Pullis wieder aus dem Schrank hervorgekramt, ist da auch schon eine Sehnsucht nach Gewürzen und Geschmortem. Die Vorstellung, wie es aus der Küche duftet, während im Topf langsam ein Curry vor sich hin schmort, bekommt plötzlich eine andere Bedeutung.
Ich brauche nicht zu schreiben wie toll und lang der vergangene Sommer war, ihr ward alle dabei, und trotzdem kommt es doch irgendwie unerwartet, wie man sich halt dann so im Herbst fühlt. Ich fühle mich definitiv anders. Und ich habe wieder mehr Zeit. Aber ich friere auch ein bisschen.
Vielleicht ist das der Grund, weswegen Schmorgerichte gerade sehr verlockend sind. Praktisch sind sie ja sowieso. Und da kriecht auch noch so eine Sehnsucht nach Indien aus irgendeiner Ecke hervor. Das kommt immer dann, wenn ich eigentlich fest davon überzeugt war, dass ich und Indien nun endlich zu einem Abschluss gefunden hätten. Das letzte Mal bescherte mir dieses Land einen Aufenthalt im tropenmedizinischen Institut, wo keiner herausfand, was mich da eigentlich erwischt hatte, nur dass es mir plötzlich hundeelend ging. Und das, wo ich doch alle Regeln beachtet habe. Keinen Salat, kein Milchshake am Strand, keine windigen Fruchtsäfte. Cook it, peel it or leave it! Jedenfalls grollte ich Indien dafür. War ja schließlich nicht das erste Mal. Das geht dann soweit, dass ich schon fuchsig werde, sobald mir einer mit Garam Masala vor der Nase rumwedelt.
Im Sommer war ich dann mit den Kollegen beim Inder, ich wurde überstimmt, und habe dort ganz klassisch ein Chicken Tikka Masala gegessen. Und plötzlich war da wieder etwas, was nach Indien schrie. Seitdem habe ich mich schon zwei Mal zum indischen Imbiss geschlichen und habe mir nochmal ein Curry geholt. Und jetzt ist sie endlich wieder da, die Lust, was Indisches zu kochen. Auf dem Markt gab es wunderschöne, längliche Rote Bete und kaum betreibt man ein wenig Recherche, findet man auch schon einen indischen Namen dafür. Ich bin ehrlich überfragt, ob tatsächlich ein Mensch in Indien mit diesem Namen etwas anfangen kann, aber man kann ja nie wissen, ob nicht die alte Kolonialmacht dafür gesorgt, dass auch das indische Volk Rote Bete kennt.
Schmecken tut es jedenfalls großartig.

Sonnenuntergang in Goa. Und ja, da sah echt so aus.

Für Vier
600 g Rindfleisch für Gulasch
1 TL Kardamomsamen (keine Kapseln, nur die Samen)
1 Stück Ceylon Zimt
1 TL Koriandersamen, leicht gemörsert
1 TL Kreuzkümmelsamen
1 EL Knoblauch, fein gehackt
2 EL geriebener frischer Ingwer
2 rote Zwiebeln, halbiert in Scheiben geschnitten
4 eiergroße Tomaten, gewürfelt
Meersalz
½ TL Cayenne Pfeffer
1 TL Garam Masala
400 g Rote Bete (frisch, nicht vorgekocht), geraspelt
2 EL neutrales Pflanzenöl

frischer Koriander
Abrieb und Saft einer unbehandelten Limette
Vollmilch Joghurt nach Belieben

Dazu: Basmati Reis

Das Öl in einem Schmortopf erhitzen und Kardamom, Koriander, Kreuzkümmel und Zimt darin rösten, bis sie duften.
Ingwer und Knoblauch dazugeben und unter Rühren weiterrösten.
Tomaten und Zwiebeln hinzufügen und etwa 50 ml Wasser dazugeben. Sobald die Tomaten etwas geschmolzen sind, das Fleisch hinzufügen. Anbraten und mit etwas Salz und Cayenne Pfeffer würzen.
Sobald das Fleisch angebraten ist, die geraspelte Rote Bete hinzufügen. Die Temperatur zurückschalten und 2 Stunden sanft köcheln lassen.
Mit Garam Masala, Cayennepfeffer und Salz abschmecken.

Zum Servieren etwas Limettenabrieb und -saft darüber geben, mit Korianderblättchen bestreuen und wer mag, tut noch einen Klecks Joghurt drauf (ich mag das).

2 Kommentare

  1. Liebe Claudia, ich hatte Lust auf Geschmortes und Rote Bete und wollte was Unkonventionelles. Bam! Voller Erfolg! Da meine Mitbewohnerin (92 Jahre alt) den Pfannendeckel nicht richtig schloss, hatte ich Sorge, dass es ein wenig trocken werden könnte. Zum Ausgleich habe ich Reis mit Kokosmilch gekocht, der hat das gut abgerundet. Danke für die tolle Inspiration.

    Viele Grüße

    Antworten
    • Liebe Katja,
      das freut mich wirklich sehr. Herzlichen Dank für deine Nachricht.
      herzliche Grüße
      Claudia

      Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert