27. März 2019

Paris und die besten Kochbücher der Welt

2 Kommentare

Die Kochbuchmesse GOURMAND WORLD SUMMIT ist endlich wieder in Paris. Ein Grund mehr, mal wieder nach Paris zu fahren.

An diesem ersten Abend in Paris duftet es nach Frühling , die Temperaturen sind mild, alle zieht es nach draußen. Flanieren entlang der Seine, oder einfach nur draußen sitzen in einem der unzähligen Cafés. Noch wirkt die Stadt nicht überlaufen. Ich bin wegen der Kochbücher hier, so lautet mein Vorwand, aber eigentlich bin ich wegen dieser wunderbaren Stadt gekommen. Weil ich mich mal wieder in den vielen Straßen und Gassen verlieren möchte, weil ich mich von den wunderbaren Läden bezaubern lassen will, weil ich auf die Märkte will. Ich suche die große Küche und die kulinarischen Trends. Doch über allem steht die GOURMAND WORLD SUMMIT – die Kochbuchmesse, die endlich seit langem wieder in Paris stattfindet.

Über 2000 Kochbücher aus aller Welt

Vor einigen Jahren war ich schon einmal hier. Da hatte ich noch nicht so richtig kapiert, dass dies im Grunde keine Verbrauchermesse ist, sondern ähnlich der Frankfurter Buchmesse, eine Messe, wo die vom GOURMAND International ausgezeichneten Bücher vorgestellt werden, damit andere Verlage aus allen Ländern auf sie aufmerksam werden und Lizenzen kaufen. Aber hier darf trotzdem jeder rein. Jeder, dem Kochbücher am Herzen liegen. Und natürlich komme ich, weil mein Verlag, der Hädecke Verlag, auch hier ist. Und weil es ein unglaubliches Gefühl ist, mein Buch zwischen all den wunderbaren Kochbüchern zu sehen.

Es ist eine herrlich entspannte Atmosphäre in der UNESCO, wo die Messe stattfindet. Neugierig laufen immer wieder Besucher vorbei, die plötzlich ganz gefesselt sind, von all den schönen Büchern. Reihen um Reihen voller Kochbücher aus aller Welt. Kunstvolle Bücher, Bücher, die ich nicht lesen kann, weil ich die Sprache nicht beherrsche, was aber auch so funktioniert, denn das, was Kochbücher vermitteln wollen, kann man auch spüren und ein bisschen schmecken. Sämtliche der ausgestellten Bücher wurden im vergangenen Jahr ausgezeichnet. Die „Oscars“ der Kochbücher werden einmal im Jahr in vielen unterschiedlichen Kategorien vergeben, wie Länderküchen, prominente Köche, Produkte, Spirituosen und Themen.

Es fühlt sich wunderbar an zwischen all diesen Büchern. Ich lasse mir Zeit mit ihnen. Der Einband muss mich locken. Dann die Haptik, wie fühlt sich das Papier an, wie lässt es sich blättern. Sprechen mich die Bilder und die Farben an und natürlich – am allerwichtigsten – inspirieren mich die Rezepte? Wenn ich ein Rezept lese, dann gelingt es mir meist, dies schon irgendwie zu schmecken. Manchmal ist da sofort ein „Wow!“, manch andere Rezepte machen neugierig und ab und zu finde ich es auch belanglos, weil ich es vielleicht schon kenne, oder weil die besondere Zutat fehlt, die ein Gericht einzigartig macht. Natürlich muss nicht jedes Gericht einzigartig sein, wenn es um Einzigartiges ginge, dann könnten viele der Bücher hier verschwinden. Oft geht es auch einfach nur um die Vollständigkeit eines Themas. Es wird immer wieder neue Bücher über die italienische Küche geben und immer wieder werden wir darin auch den bekannten Klassikern begegnen. Aber hier darf ich einfach mal den Küchen fremder Länder hinterherschmachten, darf mich nach australischen Yabbies sehnen oder der Küche Südafrikas. Es gibt hier sogar ein Kochbuch für Hundeliebhaber, die Wuffi bekochen wollen und das sieht sogar ganz nett aus.

dies ist nur ein kleiner Teil der Bücher

über 60 Länder sind hier vertreten

und meines ist auch dabei!

Wiedersehen mit Freunden

Auch andere Autoren sind zu dieser Messe gekommen. Ich freue mich, Esther Kern, die Autorin des wunderbaren Buchs „Leaf to Root“, zu treffen und das Autorenpaar Verena Scheidel und Manuel Wassmer aus meiner badischen Heimat. Ich lerne eine japanische Autorin kennen, die in Nagano eine Farm hat und dort alles selbst anbaut und verarbeitet. Darüber hat sie ein Buch geschrieben und auch gleich ein paar Kostproben mitgebracht. Wir reden lange über japanische Küche und sie schenkt mir schwarze Sojabohnen aus eigenem Anbau.

Ich bin an allen drei Tagen auf der Messe. Ich kann nicht anders. Ich bin glücklich zwischen diesen Büchern. Zwischendurch setze ich mich immer mal wieder in den kleinen Park der UNESCO und freue mich über den blühenden Kirschbaum. Dann zieht es mich wieder hinein. Noch mehr Bücher wollen entdeckt werden.

Für Paris, seine wunderbaren Restaurants, seine Märkte und das kulinarische Festival am Trocadero bleibt immer noch genug Zeit. Davon erzähle ich später…

Abendstimmung an der Seine

und ewig lockt das Törtchen

2 Kommentare

  1. Ein wunderbarer Bericht, da geht mir regelrecht das Herz auf! Ich liebe Frankreich, habe ich doch so viele wunderschöne Urlaube dort verbracht. Was mich wirklich angerührt hat, ist die persönliche Wahrnehmung von Dir! Da erkennt man den Foodie mit Herzblut, der mit Leib und Seele dabei ist. Die Japanerin hätte Dir nie ihre Schätze anvertraut, wenn sie sich nicht erkannt hätte, sie hat es mit einer gleichgesinnten zu tun. Dein Buch ist mitten drin und das ist gut so!

    Antworten
    • Liebe Ira,
      Danke für deine Worte. Es ist schon seltsam, ich war ja schon vorher in Paris, aber dieses Mal war es ganz besonders.
      Liebe Grüße
      Claudia

      Antworten

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