28. Dezember 2012

Was vom Blaukraut übrig blieb…

2 Kommentare

Kaum war der angekündigte Weltuntergang vorbei, kündigte sich bereits die nächste Katastrophe an. Das Einkaufen vor den Feiertagen. Ausschlafen war ja eigentlich ganz toll, aber als ich dann so gegen halb zehn auf den Markt kam, war es, als habe kurz vorher ein komplett besetzter Reisebus einen Stopp eingelegt und alle, wirklich alle Insassen waren wie die Geier über die Stände hergefallen. Für die kläglichen Reste standen  die anderen bereits Schlange. Süßkartoffeln waren schon aus. Salat völlige Fehlanzeige und meine gute Laune ganz weit unten im Keller. Der letzte Wirsing wanderte vor meinen Augen in die Einkaufstasche einer etwas humorlos dreinblickenden Dame. Es ist Weihnachten, richtig, und da ist fresstechnisch der Ausnahmezustand angezeigt. Einen einzigen Rotkohl gab es noch. Den wollte vermutlich keiner haben, weil er so riesig war. Ich hatte zwar auch nur vier Esser auf dem Programm, aber Rotkohl ist ja jetzt nicht etwas, was sofort schlecht wird, wenn man es nicht umgehend verarbeitet.

Und ich hatte die Gelegenheit, endlich ein Rezept auszuprobieren, welches schon seit längerem auf meiner Liste stand. Rotkohlsalat mit Minze und Datteln. Zwischen den Jahren mag man es ja auch gerne etwas leichter, neben all den Plätzchen und Torten. Von diversen Rehrücken und Schäufele ganz zu schweigen.

Und wo noch dazu die Temperaturen Rekordniveau erreichten (wir hatten 20,8° in der Münchner Innenstadt an Heilig Abend), stand einem der Sinn weniger nach einem wärmenden Süppchen, als nach einem frischen Salat. Orientalische Aromen adelten meinen großen Rotkohl und dieser Salat ist wirklich ein Muss, für alle, denen es ähnlich geht wie mir. Auf dem Weg zur kommenden Silvesterschlemmerei schnell noch etwas Leichtes und die Reste wohl verwertet. Im Originalrezept wird kein Tahini verwendet, ich musste allerdings ein wenig improvisieren, da nicht mehr genug Sesam in Haus war.

Für Vier

1 Rotkohl (750g)

3 EL Weißweinessig

1 EL Blütenhonig

1 EL Honigsenf (oder milden Senf mit etwas Honig vermischt)

3 EL Olivenöl

75 g Datteln (keine frischen)

2 EL Sesam

1 EL Tahini (Sesampaste)

1 Bund Minze

Salz, frisch gemahlener Pfeffer

Den Rotkohl vierteln und den Strunk herausschneiden. Mit dem Gemüsehobel feine Streifen schneiden (Gummihandschuhe sind dabei ideal, denn so ein Rotkohl färbt gewaltig).

Essig, Senf, Olivenöl, Tahini und Honig mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Datteln wenn nötig entkernen und in feine Streifen schneiden. Den Sesam in der Pfanne ohne Fett rösten, bis er duftet und leicht hüpft. Datteln und Sesam zur Vinaigrette geben.

Die Vinaigrette und den Rotkohl mischen und etwa 2 Stunden ziehen lassen. Die Minzblätter zupfen, groß hacken und unter den Salat mischen. Nochmals abschmecken.

 

Gefunden in „Herbst und Winter Gemüse“ erschienen im Kosmos Verlag. Ein tolles Kochbuch, mit raffinierten Rezepten, die noch dazu herrlich unaufwendig sind.

 

2 Kommentare

  1. Da darf die Welt auch nicht untergehen, gerade wenn noch so etwas Gutes auf den Tisch kommt. In dieser Variante habe ich Rotkohl noch nie präsentiert bekommen, schaut aber gut aus und schmeckt sicherlich interessant.

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    • Ist auf jeden Fall ein Versuch wert :-)

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