Dass ich nicht so mit den Beatles kann, liegt vor allem an einem, meinem Musiklehrer in der Schule. Neben Mozart und Bach duldete er, womit dann auch die kontemporäre Musikrichtung abgedeckt wäre, nur die Beatles. Ich empfand wenig Sympathie für ihn und seinen Unterricht. Wir begegneten uns mit höflicher Abneigung, was seinerseits öfters dazu führte, dass er mich vor die Tür schickte. Zum Transponieren. Irgendein paar Notenzeilen in eine andere Tonart versetzen und schon hatte ich meine Ruhe. Auf diese Weise schaffte er es natürlich nicht einmal im Ansatz, mir die Musik der Beatles näher zu bringen. Ich war trotzig. Was er gut fand, musste ich hassen. Punkt.
Trotzdem sitze ich nach dem Marktbesuch lauthals „Strawberry Fields forever“ singend auf meinem Rad. Ich habe Erdbeeren gekauft. Endlich sind sie prall und süß, duftend und sie schreien einfach nur zurück „nimm mich!“.
Die ersten werden sofort nach Ankunft in der Küche verschlungen. Ich erzähle ja gerne jedem der es wissen will, oder auch nicht wissen will, dass ich Himbeeren eigentlich viel lieber mag (glücklichere Kindheitserinnerungen vielleicht), aber heute will ich unbedingt etwas mit diesen Erdbeeren anstellen.
Und weil seit nun einiger Zeit ein Rosengelee, das mir eine liebe Kollegin geschenkt hat, im Kühlschrank auf mich wartet, mit Gelee ist es ein bisschen ähnlich wie mit den Beatles, ist der Tag gekommen, es zu genießen. Und zwar in Ricotta gerührt. Das geht sowohl mit Rosensirup, als auch mit Rosengelee. Leider habe ich bis heute in München noch kein wirklich gutes Rosenwasser bekommen. Also eines, das einem glatt umhaut, so rosig ist es.
Die Erdbeeren sollen noch süßer werden, noch voll aromatischer. Das geht prima mit Zucker oder gemahlenem Pfeffer, aber heute sollen die Kleinen in den Ofen. Ein bisschen Zucker darf mitspielen.
Zusammen dann mit der Ricotta-Rosencreme kommen die dann auf getoastete Brioche- oder Hefezopfscheiben. Mit ein paar Blättchen Verbena.
Nur nochmal fürs Protokoll – ich hab‘s nicht mit den Beatles, nicht mit Erdbeeren und auch nicht so mit Süßem. Aber das hier ist grandios. Also alle zusammen „strawberry fields forver“!
Für Zwei
2 dicke Scheiben Brioche Toast oder Hefezopf
250 g Erdbeeren
150 g Ricotta
2 EL Rosengelee (alternativ Rosensirup)
1 EL Zucker
ein paar Blättchen Verbena
eine sehr kleine Prise Salz
etwas Butter zum Bestreichen der getoasteten Scheiben
Den Ofen auf 175° vorheizen.
1. Die Erdbeeren säubern, den Strunk abschneiden und halbieren. Mit einem Esslöffel Zucker bestreuen und 10 Minuten ziehen lassen.
2. Das Rosengelee mit dem Ricotta cremig rühren.
3. Die Erdbeeren auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und für 15 Minuten in den Ofen geben. Danach herausnehmen und in eine Schüssel zum Abkühlen umfüllen.
4. Die Briochescheiben goldbraun toasten und noch leicht warm mit ein wenig Butter bestreichen. Ein paar Krümel Salz daraufgeben. Dann großzügig die Ricottacreme und anschließend die gerösteten Erdbeeren darüber geben.
Mit ein paar Verbenablättchen bestreuen.
Let me take you down
‚Cause I’m going to strawberry fields
Nothing is real
And nothing to get hung about
Strawberry fields forever
(© The Beatles)
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Hallo Claudia
guten Rosen Sirup findet man bei: http://www.bergler-fischer.de/ in Bio Qualität dazu ohne Wasser.
Ich habe erst vor ein paar Tagen diese Seite gefunden und seit dem kostet sie mich viel Zeit.
Ricotta-Rosencreme… seufz :D ich mag zwar keine Erdbeeren, die erwärmt wurden, da bin ich wohl etwas eigen, aber hier würde ich glatt eine Ausnahme machen!