10. April 2020

Spargelrisotto mit Bärlauch, Kerbel und Rucola

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Yeah! Frühling! Die Spargelstände auf dem Märkten sind endlich zurück.

Feiertag. Ich liege auf dem Balkon und habe die Augen geschlossen. Ich höre zu, wie eine Biene um mich herum summt, lausche den Vögeln. Ansonsten ist es still. Eine friedliche Ausgangssperre. Ab und zu fahren Menschen auf Fahrrädern vorbei. Ein Auto habe ich schon länger nicht gehört. Ich dämmere vor mich hin, habe gelesen und bin davon müde geworden. Lange halte ich das nicht aus, mache die Augen wieder auf und beobachte, wie sich die Kräuter im Hochbeet, die die den Winter überstanden haben, erheben. Der Salbei sieht traurig aus. Noch regt sich da gar nichts. Der Schnittlauch hingegen sprießt schon. Die gestutzte Eberraute hat dagegen erst zögerlich entschieden, dass es an der Zeit wäre, neue kleine Spitzen auszutreiben. Pfefferminze, Zitronenmelisse und der Estragon sind schon etwas weiter. Eben jener Estragon, den ich unglaublich unaromatisch finde, ein Fehlkauf, der sich aber nicht mehr aus meinen Beeten vertreiben lässt, egal wie oft ich ihn im Herbst rausrupfe. Als ersten Neuzugang habe ich einen Kerbel eingepflanzt. Im Frühjahr will ich immer gerne Kerbel essen. Ich habe ihn auf dem Markt gekauft. Frische Kräuter sind für mich um diese Jahreszeit einfach unentbehrlich. Wie immer über den Winter, habe ich mich als lausige Halterin von Topfkräutern erwiesen. Mit trauriger Regelmäßigkeit, bringe sie alle im Laufe des Winters auf meiner Fensterbank um. Das tue ich nicht mit Absicht, ich habe nur einfach so gar kein Händchen dafür. Draußen im Hochbeet steht es besser um ihre Überlebenschancen.
Auf dem Wochenmarkt ist der Spargelstand zurückgekehrt. Die Schlange ist lang, denn es gilt ja den vorgegebenen Anstand zu wahren. Die meisten halten sich auch daran, nur wenige kapieren das immer noch nicht. Hauptsache Spargel. In Gedanken rühre ich bereits im Topf, als ich den Entschluss fasse, dass es mal wieder an Zeit für ein Risotto wäre. Ich habe dann noch Bärlauch gekauft, den ich zwar auch unten an der Isar selbst hätte sammeln können, aber ich bin da etwas eigen, wenn ich sehe, dass alle ihre Hunde da fröhlich rumtollen lassen. Gassigehen ist ja schließlich erlaubt.
Das Rühren von Risotto passt wunderbar in diese Zeit. Es ist sanft, geradezu meditativ und man kann während man dem Blubbern lauscht, an einem Glas Weißwein nippen. Ab und an gießt man dann wieder etwas davon in den Topf. Entspannte Ostern eben.

Spargelrisotto mit Bärlauch, Kerbel und Rucola

Für Zwei

100 g Rundkornreis (ich liebe die Sorte Carnaroli)
3 EL Butter
1 kleine, gelbe Zwiebel
1 Pfund grüner Spargel
200 ml Weißwein
500 – 600 ml Spargelbrühe oder Gemüsebrühe
2 EL grob gehackter Bärlauch
2 EL grob gehackte Rucola
1 EL gezupfte Kerbelblättchen
50 g geriebener Parmesan
Salzflocken und frisch gemahlener Pfeffer

Den Spargel waschen, die unteren Enden großzügig abschneiden und im unteren Drittel schälen. In Stücke schneiden und in leichtem Salzwasser etwa 5 Minuten blanchieren. Das Wasser auffangen und nach Belieben mit etwas Gemüsebrühe auffüllen.
Die Zwiebel fein würfeln und in 2 Esslöffeln Butter in einem breiten Topf glasig dünsten. Den Reis dazugeben. Etwa eine Minute unter Rühren den Reis in der Butter schwenken. Mit dem Weißwein ablöschen. Sobald der Wein eingekocht ist, nach und nach die Brühe zufügen und dabei immer wieder rühren. Das Risotto sollte nur leicht blubbern, nicht stark kochen. Nach etwa 15 Minuten mal ein Reiskorn probieren, ob es noch zu hart ist. Wenn ja – weitermachen. Sobald der Reis gar ist, den Topf von der Hitze nehmen, einen Esslöffel Butter, die Hälfte des Parmesans, die Kräuter und den Spargel unterrühren und bei geschlossenem Deckel nochmal 5 Minuten ziehen lassen.
Das Risotto mit ein paar Meersalzflocken, Pfeffer und dem verbliebenen Parmesan bestreuen. Den restlichen Weißwein dazu trinken. Die Flasche muss leer werden.

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