Ein Wochenende in Italien, und schon ist das Leben wieder ein bisschen sonniger und voller Lebensfreude. Nicht, dass das hier nicht so wäre, aber am vergangenen Wochenende waren die Temperaturen dann doch noch nicht so, dass man von einem lustvollen „im-Freien-essen“ hätte sprechen können. In Italien dagegen zirpen die Zikaden, es sticht die eine oder andere Mücke und alles ist irgendwie ein bisschen genussvoller. Ich hatte eine traumhafte Buchweizen Pasta mit Malven und einer sahnigen Frischkäse Sauce unter freiem Himmel. Unter anderem. Herrlichen Schinken gab es auch. Doch das ist eine andere Geschichte. Und so kam es, wie es kommen musste – kaum war ich zurück, war ich auf Nudel Entzug. Dankbar für eine Packung Spaghetti. Ermutigt und inspiriert von Malven-Käse Saucen, pürierten Olivensaucen und zitroniger Butter und in Ermangelung von Tomaten (die Ernte auf dem Balkon hinkt da ein wenig hinterher), war mir nach einer eher sizilianischen Variante mit Pinienkernen und Sultaninen. Chili sollte reichlich mit dazu. Und Kalbsleber. Die ist Italien ja ohnehin sehr beliebt. Eigentlich war Hühnerleber geplant, doch als ich auf dem Markt war, waren andere vor mir schon wieder schneller gewesen. Weg war sie, die Hühnerleber.
Immerhin ist der Basilikumstrauch während meiner Abwesenheit nicht vollends verdorrt . Dankbar wird er gestreichelt und seine letzten grünen Blätter geerntet.
Dazu passt natürlich wie immer eine Arie und ein Glas Rotwein (nur auf ausdrücklichen Wunsch, also das mit der Arie). Es wurde dann aber ein kühles Glas Bier und so ein Gemisch aus Jazz und R&B. Passt ebenfalls gut zu den Nudeln.
Für Zwei
2 kleine Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
1 rote Chili, oder wer es etwas milder mag Pepperoni
je ein Zweig Thymian und Rosmarin
1 EL flüssiger Honig
1 knapper EL Tomatenmark
2 EL Birnen Balsamico
150 ml Madeira
250 ml Gefügelbrühe
Salz
½ TL Speisestärke
20 g Sultaninen
20 g Pinienkerne, in der Pfanne ohne Fett geröstet
250 g Kalbsleber
250 g Spaghetti
1 EL Butter
30 g frisch geriebener Parmesan
frische Basilikumblätter, etwa 8 große
Die Zwiebeln und den Knoblauch fein hacken. Die Chili entkernen und in sehr feine Scheiben schneiden.
Alles mit dem Honig, Tomatenmark, Brühe, Balsamico und den Kräutern am Stiel etwa 30 Minuten auf die Hälfte einkochen lassen. Mit Salz abschmecken. Die Kräuter herausfischen und die Stärke unterrühren. Die Sultaninen ebenfalls einrühren.
Die Leber säubern und in 1 cm große Würfel schneiden.
Die Spaghetti nach Packungsanweisung in Salzwasser bissfest kochen.
Kurz vor dem Ende der Kochzeit die Butter in einer Pfanne aufschäumen lassen und die Kalbsleberwürfel darin scharf anbraten. Erst danach salzen.
Die Spaghetti auf die Teller geben, die Leber darauf verteilen und mit der Sauce begießen.
Mit dem Parmesan und groß gezupften Basilikumblättern bestreuen.
[fblike showfaces=“false“ width=“450″ verb=“like“ font=“arial“ locale=“de_DE“]
Es gibt sie, diese Momente, in denen ich mein vegetarisches Los bedaure. Diese Deine wunderbare Kalbsleber-Pasta ist so ein Moment, liebe Claudia. Klingt fantastisch – genau wie Deine Buchweizenpasta-Malven-Erinnerung, die mich ganz nervös macht. Wo um Himmels Willen bekomme ich frische Malven her… Lieben Gruß!
Als ich das Bild gesehen habe, war mein erstes „Gedankenbild“ dazu mein Balkon, nette Musik im Hintergrund UND ein Glas Rotwein. :-)
Wundervoll leckerer Post – vielen Dank für die Idee.
Liebe Grüße,
Jasmin