Ich muss jetzt eine Flasche aufmachen, mit etwas, was prickelt. Das tue ich natürlich nicht nur zum Vergnügen – das hat einen tieferen Sinn. Bevor ich das tue, beschwöre ich wenig den Wettergott von wegen, dass das, was hier grad als Sommer geboten wird, ja nicht sein Ernst sein könne. Jetzt und sofort will ich einen sommerlichen Salat und lustige Perlen im Glas. Der tiefere Sinn dabei ist, dass ich das tue, weil ich den Perlwein einer Winzerin vorstellen will. So läuft das bei einer Wein Rallye, wo jeder zu einem Thema seinen Vorschlag präsentiert. Thema ist einfach nur „Weine von Winzerinnen“. Ha! Wäre doch gelacht, wenn ich da nicht was richtig Leckeres im Keller finden würde. Zum Beispiel von Katharina Wechsler. Eine entzückende junge Winzerin aus Rheinhessen, die sich erstmal gar nicht so sicher war, ob sie das mit dem Wein überhaupt machen will, dann aber so fulminant durchgestartet ist und heute grandiose Weine macht. Dabei widmet sie sich auch gerne mal einem echten Exoten. Der Huxelrebe. Empfindliches kleines Ding, diese Rebe, bevor sich ein gewisser Fritz Huxel ihrer Kreuzung annahm. In erster Linie wird sie heute für Dessertweine angebaut. Katharina Wechsler kreiert mit ihr ein Cuvée aus Weißburgunder, Müller-Thurgau und Riesling, lässt es perlen und nennt das ganze „Fräulein Hu“.
Sei mir also willkommen gnädiges Fräulein. Mit dir hatte ich in Berlin schon das Vergnügen. Dort habe ich dich nämlich entdeckt. In einem – wie könnte es anders sein – Hipster-Lokal, wo alles maximal authentisch gekocht wird. Region und so. Da passt so ein luftiges Fräulein als Auftakt natürlich gut dazu. Ich habe dich gleich zweimal geordert, weil du mir so gut gefallen hast. Trocken, aber mit viel Frucht und Leichtigkeit, hast du mir den Abend schön gemacht. Süß bist du gar nicht, du kleines Huxelwunder, eher frisch mit einem Anklang Mineralik. Kein Mädchen-Gesöff, sonders was für Erwachsene.
Katharina Wechsler macht jedoch hauptsächlich ausdrucksvolle Rieslinge, Silvaner und Scheureben – die kleine Hu ist eher so ein Nebenprodukt. Aber eines, in das ich mich ein wenig verliebt habe. Deshalb habe zu der kleinen Hu auch einen leckeren Sommersalat gemacht. Ein Salat, der in jede Richtung glücklich macht. Nicht nur grüne Blättchen, sondern eine handfeste Aromen-Sinfonie. Das hat sie verdient, die kleine Hu.
Salat mit roter Quinoa, gelben Tomaten, Cassis Vinaigrette, Sellerieblättern und Rucola dazu Feta mit süßem Minz-Walnuss Pesto
Für Zwei
2 gelbe Eiertomaten
1 kleine Schalotte
1 EL Cassis Balsamico
1 mittelgroße Möhre
2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
80 g rote Quinoa
300 ml Gemüsebrühe
Salz
2 frische, junge Stangen Bleichsellerie mit Blättern
½ Bund Rucola
100 g Feta
1 Handvoll Minzblätter
ein Spritzer frischer Zitronensaft
8 Walnuss Kerne
2 – 3 EL Olivenöl
½ gestr. EL brauner Zucker
1 TL Agavensirup
Salz
nach Belieben für die Dekoration Sauerklee Blättchen und Gewürzfenchel
Für das Pesto die Minzblätter zusammen mit den Walnusskernen, dem Agaven Sirup und dem Zucker in den Blitzhacker oder Mixer geben, das Öl dazu gießen und zur Paste pürieren. Mit Salz und Zitronensaft abschmecken.
Die gelben Tomaten entkernen und in kleine Würfel schneiden. Die Möhre schälen und ebenfalls fein würfeln. Die Schalotte in sehr feine Ringe schneiden. Alles vermengen und mit dem Cassis Balsamico und dem Olivenöl mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Gemüsebrühe erhitzen und die rote Quinoa weich kochen. Salzen und auskühlen lassen.
Die Rucola und die Sellerieblätter grob schneiden. Die Selleriestangen fein würfeln.
Den Feta in kleine Würfel schneiden.
In breiten Gläsern die erste Schicht mit dem Tomaten und reichlich Vinaigrette verteilen. Darauf den Rucola mit dem Sellerie schichten. Die rote Quinoa darüber geben. Zum Schluss die Feta-Würfelchen darüber streuen und großzügig mit dem Minz-Pesto garnieren.
Nach Lust und Liebe noch mit feinen Kräuterblättchen aufhübschen.
Tipp: Das Glas sollte groß genug sein, dass man alles mit der Gabel vermischen kann.
(Gastgeberin: Bushcook.de)
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