Mediterran ist bei diesem Wetter immer gut. Nett, wenn es dann auch mit einem rassigen italienischen Namen daher kommt, auch wenn es nichts anderes als „kaltes Huhn“ bedeutet und vermutlich in ganz Italien in tausend Varianten auf den Teller kommt. Spaßeshalber habe ich mir einige italienische Küchenblogs angeschaut, nicht dass ich verstünde, wovon da die Rede ist, aber die Bilder sind ja in den meisten Fällen schon aufschlussreich genug.
Jedenfalls kann es so leicht sein, als Gastgeber völlig entspannt seine Gäste zum Schwärmen zu bringen. Ich habe es selbst erlebt, als mir eine Freundin zum ersten Mal dieses kalte Gericht an einem warmen Sommerabend auftischte. Mir ging das Herz auf. Bei der Kombination von Orangen, Basilikum, Tomaten und mariniertem Huhn kann man auch wirklich gar nichts falsch machen. Im Gegenteil – hier kann man freudig improvisieren. Man bekommt keine Hühnerbrust? Dann eben Pute. Keine Orangen? Geht auch prima mit Saft, der eine eher flachere Fruchtintensität hat. Kein Basilikum? Game over! Da kommt man nun mal nicht dran vorbei.
Darüber hinaus habe ich schon mit so einigem experimentiert. Mit Pinienkernen, ohne, mit Orangenfilets und ohne, viel Chili, weniger – stattdessen mit weiteren Kräutern. Alles was es letztendlich braucht, ist eine ruhige Nacht im Kühlschrank, wo sich die Aromen schön ausbreiten können. Und damit war es das dann auch schon. Leckeres Sommeressen, ohne Stress. Immer wieder gerne.
Und weil unsere Köchin in der Firma auch mal Urlaub macht, habe ich das heute (Korrektur, gestern Abend) gleich mal für die ganze Mannschaft gemacht, denn die sind so lieb, dass mir das einen Riesen-Spaß macht. Selbst die eiserne Pizza- und Burgerfront war mit dabei. Und holte sich noch einen Nachschlag.
Für Vier
500 g Hühnchenbrust ohne Haut
3 Frühlingszwiebeln
250 g Cocktail-oder Datteltomaten
2 – 3 Bio Orangen für etwa 60 ml Orangensaft, die Schale ein wenig abgerieben
60 g Pinienkerne, in der fettfreien Pfanne angeröstet
100 g Parmesan
30 ml gutes Olivenöl, zusätzlich etwa 2 EL zum Braten des Huhns
30 ml Weißweinessig
1 Bund Basilikum
60 ml Orangensaft (aus den Orangen gepresst und mit einem aus der Flasche aufgefüllt, falls es zu wenig ist)
1 TL Honig
Salz, Pfeffer – gerne auch Zitronenpfeffer, Chilipulver, etwas Zucker, etwa 1TL getrocknete italienische Kräuter
Die Hühnerbrust in Scheiben schneiden und in etwas Olivenöl anbraten. Kräftig mit den getrockneten Kräutern, Salz und Pfeffer würzen und in einer flachen Auflaufform auskühlen lassen. Die Tomaten halbieren und die Frühlingszwiebel in feine Streifen schneiden. Die Basilikumblätter zupfen und grob hacken. Alles zusammen mischen. Die Orangenschale abreiben (es wird höchstens ein halber TL benötigt), auspressen und mit dem Öl und Essig mischen. Am besten geht das im Blender oder mit einem Pürierstab. Die Sauce mit Salz, Pfeffer, Chili, dem Zucker und Honig abschmecken und über das Huhn gießen. Die Form mit Folie gut abdecken und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Am nächsten Tag durchmischen, eventuell nochmal etwas abschmecken mit den Pinienkernen und den gehobelten Spänen vom Parmesan anrichten. Dazu passt am besten Ciabatta oder Baguette.
Das klingt absolut köstlich! Kaltes Huhn halte ich ohnehin für eine der unterschätztesten Arten, Fleisch zu sich zu nehmen. Und der ganze Basilikum, das wird auf jeden Fall nachgekocht. Hast du es schon einmal mit Rucola ausprobiert? Das käme mir gerade noch in den Sinn, vielleicht probiere ich das in einer zweiten Runde noch. Ich berichte dir auf jeden Fall!
Hallo Tina, ja, Rucola haben wir da auch schon mal rein gehauen. Das war sehr gut.
LG, Claudia
I like ebenfalls ;-) – ich glaube, das ist ganz nach meinem Geschmack.
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Die Pizza- und Burgerfront sagt danke!
Es war wirklich wahnsinnig lecker.
I like! :-)