4. Januar 2020

Lauchgratin mit Shiitake, Miso und jede Menge guter Vorsätze

2 Kommentare

Wie ich das nur tun könne, fragt eine Freundin, als sie das Bild auf Instagram entdeckt. Jetzt, wo alle noch voller Euphorie versuchen ihren guten Vorsätzen treu zu bleiben, wo sämtliche Frauenzeitschriften die leichte Küche nach den üppigen Feiertagen propagieren, serviere ich ein mit Käse überbackenes Gratin. Richtig. So was gehört sich eigentlich nicht. Ich sollte unisono der leichten Gemüsebrühe frönen. Hat bloß keiner so richtig Lust drauf. Der Jahreswechsel kam und zwischen Fondue, Champagner und Neujahrsbrezel (in meinem Fall Gyoza, Ginger Beef und mehr als einer Flasche Sake), stellten sie sich kurz vor. Die guten Vorsätze. Tu mehr für deinen Rücken, flüsterten sie. Iss doch mal wieder einfach nur ein paar Tage lang dünne Reissuppe, schickten sie noch hinterher. Sie wurden allesamt mit einem großen Schluck Sake weggespült. Nehmt das, gute Vorsätze!
Nur einer der guten Vorsätze durfte bleiben. Nämlich der, der sich besonders für weniger Verschwendung in der Küche einsetzt. Genau der kam mir wie gerufen, denn das hieß, dass die zwei Stangen Lauch, die schon seit einer Woche im Kühlschrank lagen und zuviel für die Brühe waren nun fällig waren. Gerade das nicht mehr taufrische Gemüse ist eine dankbare Zutat für ein Gratin. Ein halber Becher Sahne wollte ebenfalls einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden. Leicht angetrocknete Pilze, die bei den japanischen Teigtäschchen nicht mehr mitspielen durften? Hey, ihr seid mir willkommen. So kam eines zum anderen und danach sah es im Kühlschrank wieder lichter aus. Und weil Pilze, Sahne, Wermut und Käse noch nicht genug umami sind (bei umami gibt es definitiv keine Obergrenze) muss da auch noch ein bisschen Miso mit rein, damit es richtig kuschlig wird. Und der gute Vorsatz, also der, der bleiben durfte, hatte noch einen Tipp für mich. Aus schlaffen, gelblichen Frühlingszwiebeln, knackig grüne und frische züchten. Geht ganz einfach. Über der Wurzel etwa 4 cm hoch abschneiden, die Wurzeln in ein Glas mit Wasser stellen, so dass die abgeschnittene Spitze herausragt und einfach warten. Nach ein paar Tagen keimt die Frühlingszwiebel erneut und man kann das neue Grün wunderbar wieder über Gratins streuen.

Lauchgratin mit Shiitake und Miso

Für Zwei
2 dicke Stangen Lauch
6 Shiitake Pilze
1 TL Butter
40 ml Noilly Prat (trockener, weißer Wermut)
50 ml Sahne
1 Ei (Gr. L)
1 EL weißes Miso
½ TL Knoblauchgranulat
60 g geriebener Käse
70 ml Gemüsebrühe
Meersalz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1 EL Schnittknoblauch (oder Schnittlauch)

Den Lauch gut waschen und in etwa 1,5 cm dicke Scheiben schneiden. Die Pilze in etwa 4 mm dicke Scheiben schneiden, die Stiele dabei entfernen.
Die Butter in einem Topf schmelzen und zuerst den Lauch darin andünsten. Mit Noilly Prat ablöschen. Eine zurückhaltende Prise Salz hinzufügen. Gemüsebrühe und die Pilze dazugeben und 20 Minuten bei geschlossenem Deckel sanft köcheln lassen.
Abgießen und den Lauch in eine ofenfeste Form geben.
Den Ofen auf 200°C vorheizen.
Die Sahne mit dem Miso und dem Knoblauchgranulat verrühren. Das Ei verkleppern und ebenfalls untermischen. Etwas frisch gemahlenen Pfeffer dazugeben. Die Mischung über den Lauch gießen und mit dem Käse bestreuen.
Etwa 20 – 25 Minuten im Ofen goldbraun backen.
Mit dem Schnittknoblauch bestreuen.

2 Kommentare

  1. Hallo Claudia, eine tolle Kombination. Ab jetzt in meinem Hinterkopf. Lieben Gruß Claudia aus Düsseldorf

    Antworten
    • Das ist schön!
      lieben Gruß aus München
      Claudia

      Antworten

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