27. Januar 2022

Käseknöpfle mit Sauerkraut, Shiitake und frischem Meerrettich

9 Kommentare

Im Frühsommer des vergangenen Jahres habe ich mir auf dem Viktualienmarkt eine Wasabipflanze gekauft. Wasabi ist der scharfe grüne Meerrettich aus Japan. Die Markthändlerin erklärte mir, dass die Pflanze es schön feucht und schattig mag. Also verbrachte ich den Sommer damit, meine Wasabipflanze zu hegen und zu pflegen, hielt sie immer schön feucht, verscheuchte die Schnecken, die an der exotischen Pflanze sofort Gefallen fanden und fieberte dem Herbst entgegen. Würde ich eine kostbare Wurzel Wasabi ernten? Wasabi, selbst wenn es so draufsteht, ist in unseren Breiten selten. Meist bekommen wir etwas grün gefärbten Meerrettich mit dem wir dann unser Sushi würzen. Denn echter Wasabi ist teuer. In Japan wird die frische Wurzel auf einer Haifischhaut gerieben.
Nur so viel, als ich im Spätherbst dann erwartungsvoll die Pflanze aus der Erde zog war da zwar eine Wurzel, aber diese war nur so groß wie mein halber kleiner Finger. Das Experiment ist als gescheitert zu betrachten. Und aus diesem Grund wende ich mich auch wieder dem Meerrettich zu (ein wundervoller Name mit gleich drei doppelten Buchstaben). Der ist zwar nicht ganz so scharf wie der echte Wasabi, aber immerhin kitzelt er den Gaumen zumindest ein wenig. Und jetzt hat er Saison.
Im Winter mache ich gerne Sauerkraut oder kaufe es bei meinem Krauthändler auf dem Bauernmarkt. Ich liebe es zwar auch wenn es butterweich geschmort wurde, wie beispielsweise in Szegediner Gulasch aber es bleiben eher mehr von den gesunden Darmbakterien erhalten, wenn man es roh isst. Ein sanftes kurzes Schmoren ist der goldene Mittelweg.
Und weil ich fand, dass Spätzle oder Knöpfle zusammen mit Kraut, Soja Sauce und Meerrettich irgendwie exotisch klingen, habe ich das einfach mal ausprobiert. Und es ist das perfekte Winteressen. Würzig, knackiges Kraut zu sanften Nudeln und gewürzt mit etwas Schärfe. Ein zusätzliches Wohlfühlplus gibt es für den geschmolzenen Bergkäse.

Käseknöpfle mit Sauerkraut, Shiitake und frischem Meerrettich

Für Zwei

250g Knöpfle
200 g rohes Sauerkraut (idealerweise vom Biobauern auf dem Markt oder selbstgemacht)
4 EL frisch geriebener Meerrettich
3 EL Noilly Prat (oder Weißwein)
½ Becher Sahne
1 EL Soja Sauce
1 TL milde Chiliflocken
100 g Shiitake oder Champignons
1 EL Olivenöl
1 EL frisch gehackte Petersilie
Meersalz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
70 g geriebener Bergkäse

Knöpfle (für Zwei bis Drei)
200 g Mehl
1 Teelöffel Meersalz
2 Eier
100 ml kaltes Wasser

In einer Schüssel die Zutaten für den Teig mit einem Holzlöffel vermischen. Den zähflüssigen Teig 10 Minuten ruhen lassen und anschließend entweder durch eine Spätzlepresse drücken oder mit Hand in leicht kochendes Salzwasser schaben. Sobald sie oben schwimmen, mit einem Schaumlöffel herausnehmen und beiseitestellen.

Den Ofen auf 200° Ober/Unterhitze vorheizen.
Das Sauerkraut etwas kleinschneiden, damit es keine Klumpen bildet und zusammen mit Sahne, Meerrettich, Noilly Prat und Soja Sauce etwa 10 Minuten ganz sanft köcheln lassen. Wer das Kraut weicher mag lässt es noch etwas länger köcheln
Das Kraut mit den Knöpfle vermischen und mit etwas Pfeffer und Chiliflocken würzen. In eine ofenfeste Form schichten.
Die Stiele der Shiitake entsorgen, die Hüte in Scheiben schneiden. In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen und die Pilze bei mittlerer Temperatur etwa 4 Minuten anbraten, ab und zu umrühren. Die Petersilie unterrühren und mit etwas Salz und Pfeffer würzen.
Zuerst die Pilze, dann den Käse über den Knöpfle verteilen.
Im Ofen etwa 20 Minuten überbacken bis der Käse geschmolzen und leicht gebräunt ist.

Noch mehr saisonale Winterküche und tolle Inspirationen gibt es wieder bei meinen Bloggerkolleg*innen für die Winterausgabe von „Saisonal schmeckt’s einfach besser“:

Möhreneck veganer Flammkuchen mit Rosenkohl und Feta-Bröseln

Brotwein Caldo Verde – Portugiesische Suppe mit Kohl

Obers trifft Sahne Winterliche Minestrone

Münchner Küche Saftiger Maronenkuchen

Lebkuchennest Hirserisotto mit karamellisiertem Lauch

Feed me up before you go-go Orzo-Risotto mit Kürbis und geröstetem Parmesan-Rosenkohl

Ina Is(s)t Schwarzwurzelsuppe mit Belugalinsen und Lachs

S-Küche Steckrübeneintopf vegetarisch – saulecker ganz ohne Fleisch

Jankes Seelenschmaus Schwarzwurzel-Curry

Langsam kocht besser Lauch-Quiche mit & ohne Speck

Küchenlatein Orientalischer Steckrüben-Eintopf mit Kichererbsen

evchenkocht Knusperhäppchen mit karamellisiertem Sauerkraut

thecookingknitter Nudeln mit Lauch und Bacon

Volkermampft Winterliche Maronencremesuppe – einfach und lecker

Küchenliebelei Baozi mit Wirsing

9 Kommentare

  1. Gerade ausprobiert! 10 Points bekommen und die Bitte, es bald mal wieder zu kochen. Schmeckt super!

    Antworten
    • Liebe Margaretha, das freut mich sehr.
      Herzliche Grüße
      Claudia

      Antworten
  2. Hallo liebe Claudia,
    Käseknöpfle kann eh schon keiner widerstehen – ich finde aber deine gepimpten Knöpfe extrem spannend! Da würde ich gerne probieren!
    Liebe Grüße,
    Eva

    Antworten
  3. Sauerkraut und Meerrettich für mich ein absolutes Novum. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich darauf zurück kommen. Danke für den Tipp,Liebe Grüße Petra

    Antworten
  4. Sauerkraut und Meerrettich habe ich noch nie kombiniert. Das muss ich mal ausprobieren. Klassische Käsespätzle und Schupfnudeln sind hier sehr beliebt, darum sollte und diese Variante auch schmecken.
    Lieben Gruß Sylvia

    Antworten
  5. Käsespätzle gehen bei immer gut weg aber die Kombi finde ich mal richtig genial – habe ich mir gleich gespeichert.

    Antworten
  6. Wow, eigentlich eine superklassische Kombi und dann „aufgepeppt“ mit Meerettich und Sojasauce – ich nehm so ein Tellerchen ;-)

    Antworten
  7. Schade, dass es mit der Wasabi-Pflanze nicht geklappt hat, ich hatte schon Hoffnung. Meerrettich mag ich fast genauso gern, und für die Käseknöpfle würd ich mich auch in den Zug nach München setzen.

    Antworten
  8. Meerrettich dagegen ist wie Unkraut oder? Ein sehr schönes Gericht, ich habe gerade wieder Sauertopf angesetzt, weil ein „kleiner“ Dithmarscher Weißkohl sonst nie endet. Und Knöpfle kann ich :-)

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Datenschutz
Ich, Claudia Zaltenbach (Wohnort: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht mir aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
Ich, Claudia Zaltenbach (Wohnort: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht mir aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: