22. Dezember 2017

Irgendwie Weihnachten

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Für einen kurzen Moment durfte ich dem hektischen Treiben vor Weihnachten entkommen und bin an den Wörthersee nach Klagenfurt gefahren. Und dort erlebe ich meinen ersten "weihnachtlichen" Moment in diesem Jahr.

„Bald wird es ruhiger“, dieser Satz ist allgegenwärtig in den vergangenen Tagen, noch dreht der Motor auf hohen Touren. Einkaufslisten werden geschrieben, letzte Geschenke besorgt. Manch einer rollt mit den Augen. Irgendwie ist alles ein wenig verrückt. Wo ist sie eigentlich, die so viel besungene „stade Zeit“? Die Tage fließen dahin, wie immer, kümmern sich wenig darum, dass eigentlich Weihnachten kurz vor Tür steht. Mir geht es immer so und ich glaube, da bin ich nicht allein.
Es ist das letzte Wochenende vor Weihnachten und ich fahre nach Klagenfurt. Eine kurze, letzte Reise in diesem Jahr. Einen Christbaum wollen wir holen. Heißt, früh aufstehen, im Bus sitzen (wo man prima noch Mails abarbeiten kann) und dann Programm. Abends an den See, die kalten Finger um einen Glühwein geklammert.
Und dann ist da plötzlich dieses letzte Licht des Tages über dem Wörthersee, der Himmel färbt sich rot, der Weihnachtsbaum auf dem Wasser wird erleuchtet. Friedlich? So langsam. Wasser hat immer eine beruhigende Wirkung. Enten ziehen gemächlich ihre Bahnen, sie sind dunkle Schatten in der zunehmenden Dunkelheit.
An diesem Abend wird am See der Ertrunkenen gedacht. In einer Zeremonie versenken Taucher einen kleinen Weihnachtsbaum im Wasser. Andächtige Worte werden gesprochen. Eine schöne Stimme singt a capella das Halleluja von Leonard Cohen. Ausgerechnet das, denke ich, haben wir es nicht schon so oft in so vielen Varianten gehört? Doch dann ist es für einen kurzen Moment wirklich magisch. Die Menschen halten ihren Atem an, zünden Kerzen an, lauschen einfach der schönen Stimme. Taucher steigen ins eiskalte Wasser, mit dabei haben sie einen kleinen Tannenbaum. Sie löschen ihre Fackeln, versenken den kleinen Baum. Es herrscht Stille. Das ist er, mein erster besinnlicher Weihnachtsmoment. Dankbarkeit.

Abstecher auf den Benediktiner Markt

Ein entzückender Markt im Herzen Klagenfurts. Es ist Montag und nicht alle Stände sind aufgebaut. Aber alles, was ich mitnehmen will, ist zu finden. Selbst die Marktleute sind entspannt an diesem Montagvormittag. Käferbohnen, Kürbiskernöl und Wein nehme ich mit. Ich habe mich erneut verliebt in den gelben Muskateller. Kurz überlege ich, ob ich noch von den Kärntner Nudeln welche mitnehmen soll (die sind wunderbar, so groß wie Empanadas und vielfältig gefüllt, sogar in süß gibt es sie mit Mohn und Nüssen). Ich nehme mir vor, sie zuhause selbst zu machen.

Ich wünsche euch wunderbare Weihnachten!

Mögt ihr, meine lieben Leser ein paar ruhige besinnliche Tage finden. Möge es köstlich duften aus euren Küchen und der Genuss eure Herzen leicht machen.

Eure Claudia

 

Übernachten in Klagenfurt
Hotel Weidenhof
Wörthersee-Süduferstrasse
66 9073 Klagenfurt-Viktring
+43 463 281540
www.weidenhof.at
(Tipp: hier macht der Küchenchef eine ganz hinreißende Leberwurst, die man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte.)

 

 

 

 

Essen:
Wispelhof (1 Haube)
Feldkirchnerstraße 29
9020 Klagenfurt am Wörthersee
www.wispelhof.at

(Ausgezeichnete, frische Küche mit regionalen Zutaten)

 

 

 

 

Hinweis: diese kleine Reise wurde unterstützt von austria.info/winterzauber. Ich danke herzlich für die Einladung, die vielen Tipps, die wunderschöne Silbertanne und dafür, dass ich jetzt endlich wieder in Käferbohnen schwelgen kann.

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