3. August 2022

Ein Genusswochende im Allgäu – das Sonnenalp Resort

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Sanfte Berge, grüne Weiden, blauer Himmel und eine milde Luft, angenehm, nicht so flirrend und heiß wie in der Stadt. Immer tiefer fahre ich hinein ins Allgäu, bis ich kurz hinter Sonthofen am Ziel bin. Von hier aus sieht man bereits die Berge Tirols. Ich bin gekommen, um ein Wochenende lang einzutauchen in puren Genuss, viel Natur, Ruhe und um die Schönheit des Allgäus kennenzulernen. Vor mir liegt das luxuriöse Sonnenalp Resort, welches heute in vierter Generation von der Familie Fäßler geführt wird. Ich fühle mich sofort willkommen und aufs herzlichste begrüßt. Auf die exzellente Küche ist man hier besonders stolz. Ich bin sehr gespannt darauf.

Das Haus

Der Empfangsbereich ist ausladend und wirkt doch einladend kuschlig, ein riesengroßer Lüster prangt über der Halle, überall viel Holz und alpiner Charme. Stilsicher, nicht überladen. In seiner über 100jährigen Tradition ist das Haus, das ursprünglich nur ein Bauernhof war, immer weiter gewachsen. Es wandelte sich mit der Zeit, wurde kontinuierlich modernisiert und vergrößert und wer sich für die Geschichte des Hauses interessiert, der sollte sich die Galerie zum Übergang in den Suitenflügel anschauen. Diesen Übergang, der heute eine Einkaufzeile für den gehobenen Geschmack ist, und den es nur gibt, weil man früher das Grundstück noch nicht besaß, welches beide Häuser verbinden sollte, und man deshalb einfach eine unterirdische Verbindung geschaffen hatte, die jedoch nicht einfach nur ein Übergang, sondern ein Erlebnis werden sollte. Das ist raffiniert. Wie groß das ganze Resort ist, kann ich gar nicht so richtig erfassen, ich fürchte sogar, ich könnte mich verlaufen, doch irgendwie komme ich dann doch immer dort an, wo ich hin will. Vom Balkon meines Zimmers blicke ich auf den Wald des nahen Moores, dahinter die Berge. Es ist ein toller Blick.

Der gesamte Restaurantbereich ist aufgeteilt in verschiedene Stuben, das schafft trotz der Größe einen familiären Charakter und selbst im Außenbereich ist alles so durch Hecken getrennt, dass man immer das Gefühl hat, genug Platz für sich selbst zu haben.

Jeden Monat eine Kuh – ein Besuch auf der Alm

Vor meiner Anreise hatte ich den Wunsch geäußert, dass ich gerne einen der Produzenten besuchen würde. Die Küche des Hauses ist auf Regionalität ausgerichtet und das heißt ja wohl, dass es genug zu tun gibt, für die Bauern der Region. „Wir nehmen das Rad und fahren zu einem unserer Landwirte, der uns jeden Monat eine ganze Kuh liefert“ – klare Ansage. Ich schwinge mich also auf eines der schicken E-Bikes, die den Gästen hier zur Verfügung gestellt werden. Bis zum Hof von Tobias Peer sind es nur ein paar Kilometer, vorbei am Golfplatz bis zu einem großen offenen Stall. Doch hier stehen nur vier Jungtiere. Alle anderen sind oben auf Alm, erklärt Tobias. Ob ich dort hin will? Natürlich will ich. Weiter geht es dann allerdings mit dem Auto, denn E-Bike hin oder her – das ist selbst für ein Auto ein zackiger Ritt die Serpentinen hoch. Und da stehen sie dann, Fleckvieh und ein paar Charolais Rinder, gut bewacht von zwei Eseln. Von hier aus ist der Blick fantastisch, es riecht nach Hagebutten und das einzige Geräusch ist das Läuten der Kuhglocken.

Landwirt Tobias Peer mit seiner Frau und seinem Sohn

Der Blick von der Alm

Die Kühe leben hier gut

 

Sennerei, Blüteneis und Alpenkaramell

Zurück am Hof von Tobias Peer schwingen wir uns wieder aufs Rad. Eigentlich sollte es schon zurückgehen zum Haus, doch dann ist da dieses kleine Holzhaus. „Die haben phänomenales Eis“, erfahre ich. Natürlich will ich dieses phänomenale Eis probieren. Ich nehme salziges Alpenkaramell und Heumilchquark mit Blüten. Herrlich cremig! Und dann ist noch ein paar hundert Meter weiter die Sennerei. Vor der stehen sie Schlange. Hier produziert man besten Bergkäse in unterschiedlichen Reifegraden. Wer keine Lust hat zu warten (noch dürfen immer nur zwei Personen in den Verkaufsbereich), der bedient sich am Käseautomaten. Das ist perfekt, denn der Käse ist portioniert und vakuumiert. Zum Glück habe ich Ja gesagt, als ich beim Fahrradverleih gefragt wurde, ob ich ein Körbchen an meinem Rad haben will. Das Körbchen wird dringend gebraucht, denn im Dorfladen finde ich noch Schnaps aus Allgäuer Kräutern, der unbedingt mitgenommen werden will.

hinter der Holzwand steht der Käseautomat

„Wellfood“ am Pool und bestes Sushi auf der Terrasse

Gleich an meinem ersten Abend stehe ich vor der Qual der Wahl. Ich kann ans Buffet, ich kann aus dem Menü auswählen oder mir ein Stück Fisch oder Fleisch grillen lassen. Außerdem gäbe es heute Sushi. Ich, die eigentlich so gar kein Buffet-Typ ist, will das natürlich unbedingt. Hier ist auch kein Gedränge, denn das mit den Zeiten ist wohl wie mit Zauberhand orchestriert, denn nirgendwo kommt man sich in die Quere oder muss anstehen. Ein ganzer pochierter Lachs wartet darauf zerteilt zu werden, es gibt Makis und Nigiris (auch vegan), soviel eingemachten Ingwer wie man möchte und eine Wasabi-Creme, die was kann (ordentliche Schärfe). Ich muss mich zusammenreißen. Das Sushi ist ausgezeichnet und ich will auf gar keinen Fall zu viel davon essen. Vermutlich ist es da schon um mich geschehen. Ich brauche eine zweite Portion von dem pochierten Lachs. Und während ich mir noch selbst zuflüstere, dass ich dafür auf das Dessert verzichte, trage ich den zweiten Teller zu meinem Tisch. Dabei war der Plan eigentlich alpenländische Küche. Eine sanft in Bier geschmorte Lammhaxe mit kleinen Schupfnudeln, davor eine Consommé (eine Brühe bestelle ich eigentlich immer, denn nichts offenbart die Qualität der Küche so sehr, wie eine Brühe). Ich fühle mich ein wenig unmäßig aber dann mache ich das trotzdem und es ist wunderbar. Keinen Bissen davon möchte ich missen. Die Brühe ist ausgezeichnet und nicht einmal zuckt die Hand in Richtung Salzstreuer. Eine gute Brühe braucht kein Extra-Salz. Die Lammhaxe ist butterzart. Und ich brauche nach dem Essen unbedingt einen Verdauungsspaziergang, schließlich ist es immer noch lange hell um diese Zeit.

Dinner mit Consommé und geschmorter Lammhaxe

die spektakuläre Dinner-View

Am nächsten Morgen will ich unbedingt noch vor dem Frühstück an den Pool. Den Bergsee will ich mir für den Nachmittag aufheben. Hier kann man auf so vielfältige Weise aktiv sein. Ich könnte reiten (es gibt einen Reiterhof), die Spa-Landschaft erleben, wandern, Tennis oder eben Golf spielen. Dass ich für jegliche Ballsportarten keinerlei Talent besitze, hat sich jedoch schon früh in meiner Jugend manifestiert. Schade eigentlich, denn hier Golf zu spielen, umgeben von dieser Bergkulisse muss sensationell sein. Ich bin also ganz auf Aktivität eingestellt an diesem Morgen. Ein leichtes Frühstück aus frischem Heumlich-Joghurt mit Erdbeeren und ein Laugen-Croissant sind dafür perfekt. Dann geht es in Richtung Moor. Wandern ist angesagt.

Um die Mittagszeit lockt das Wellfood-Restaurant am Pool mit Nudeln mit Kürbiskernpesto und Bergkäse. Ob ich noch den luftigen Himbeerkuchen probieren möchte? Ich will.

Waldbaden

Es gibt mehrere Wanderstrecken, die ins Moor führen. Ich entscheide mich für die kleine Runde. Der Weg führt direkt vom Hotel über ein Feld in Richtung Wald. Ich überquere eine sumpfige Wiese, die voll ist mit Mädesüß und hübschen lila Blumen. Früher wurde hier noch Torf gestochen. Wieder ist der Himmel fast wolkenlos an diesem Morgen, die Sonne brennt und es zieht mich tiefer in den Wald. Immer dem schmalen Wanderweg folgend, komme ich vorbei an einem kleinen Bach, ich entdecke die ersten Heidelbeeren (und muss sie natürlich sofort probieren), und setze mich nach einer Weile auf eine Bank am Wegesrand. Überall um mich herum zwitschert es, doch ich entdecke keinen einzigen Vogel. Erst nach etwa 10 Minuten zeigen sie sich wieder und ein Dutzend winziger Vögel hüpft in den Ästen herum. Ich bin keine Gefahr mehr. Für die Waldhimbeeren hingegen bin ich eine große Gefahr – keine bleibt verschont. Gemütlich wandere ich weiter durch den Wald an dessen Ende auf einem Wiesenstück viele Echinacea und Ringelblumen wachsen. Sommer im Wald ist einfach wunderschön.

Im Wasser

Hinten am Bergsee, einem Naturteich direkt vor dem Hotel, ist es am ruhigsten. Ich sinke auf eine der bequemen Liegen, strecke meine Beine in die Sonne, nur so lang bis es mir zu warm wird und ich mich im frischen Wasser des Sees abkühlen will. Gegen Abend ist die Stimmung hier magisch. Dann wenn die Spitzen der Berge drumherum im Sonnenuntergang glühen und sich der Himmel auf dem Wasser spiegelt, ist es für mich die schönste Zeit des Tages am Pool.

Ein Ort für Familien (und Alleinreisende)

Beim Frühstück komme ich mit einer jungen Familie ins Gespräch, eigentlich nur mit der Frau denn der Vater ist gerade unterwegs, den kleinen Sohn in die Schwimmbetreuungsgruppe einzugewöhnen. Ich will von ihr wissen, was ihr hier besonders gefällt. Sie wirkt sehr zufrieden (ebenso ihr Baby, das ruhig neben ihr im Kinderwagen schläft). „Das hier ist perfekt für uns“, meint sie. „Es gibt eine Kinderbetreuung ab 0 Jahren und die machen das sehr gut hier“, so haben sie und ihr Mann dann auch die Möglichkeit sich hier zu erholen. Der kommt nach einer Weile auch dazu und wirkt sehr fröhlich – der Kleine habe sich wohl gut ohne den Papa eingefunden. Dass ich von diesem Kinderparadies um mich herum eigentlich so gut wie überhaupt nichts mitbekomme, ist das Tollste für mich. Ich habe zwar die vielen Spielplätze und den Kinder-Poolbereich gesehen, doch das Konzept des Hauses ist perfekt darauf ausgerichtet, dass eben alle sich hier wohlfühlen. Darüber freuen sich die Eltern, die frei darin sind, wieviel Zeit sie sich auch mal für sich selbst nehmen, wie auch ich, die eh am liebsten ihre Ruhe hat. Denn so können eben auch mal die Eltern eine Runde Golf spielen, ohne dass Panik beim Nachwuchs ausbricht.

Golfen vor Traumkulisse ©Sonnenalp Resort

Das kulinarische Highlight im Sonnenalp, die Silberdistel (1* Guide Michelin)

Ich habe lang überlegt, wie ich den beeindruckenden Abend in der Silberdistel, dem Gourmetrestaurant der Sonnenalp, welches auch öffentlich zugänglich ist, in diesem Bericht noch unterbringen kann und bin zum Schluss gekommen – das geht nicht. Das würde alles sprengen. Daher mache ich es so, wie die Silberdistel an meinem ersten Abend – ich schicke ein Appetithäppchen und mache somit hoffentlich Lust auf mehr. Dazu gibt es einen eigenen Bericht.

Amuse mit herzhaftem Sponge Cake, Küchenchef Florian Wagenbach, Innenraum der Silberdistel, Hauptgang mit Zweierlei vom Rind und Kichererbse

Und alle so herzlich

Was hat mich bei meinem Aufenthalt im Sonnenalp Resort am meisten beeindruckt? Die allgegenwärtige Herzlichkeit der Mitarbeiter. Ausnahmslos jeder begegnet mir mit Freude und Herzlichkeit. Auch nach Badeschluss darf ich noch draußen und drinnen am Pool fotografieren, während mir der für den Bereich Verantwortliche sogar zeigt, wie man am besten die Kois im Teich anlocken kann. Er kennt die Namen aller Berge um mich herum. Dass die Mitarbeiter ihren Job gerne machen und es ihnen Freude bereitet, ihre Gäste zu umsorgen (und vor Wespen, die sich über dein Bier hermachen, beschützen) erzeugt so gute Vibes, dass allein das ein Grund ist, hierher zu kommen. Ich kann verstehen, warum so viele immer wiederkommen. Danke liebes Sonnenalp, dass ich da sein durfte.

Sonnenalp Resort
Sonnenalp 1
87527 Ofterschwang/Allgäu
+49 8321 272 0
info@sonnenalp.de
www.sonnenalp.de

 

Offenlegung: Zu meinem Aufenthalt im Sonnenalp Resort wurde ich eingeladen. Meine Meinung ist davon gänzlich unbeeinflusst – wenn ich von etwas schwärme, dann, weil ich es so meine.

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