wenn es in der Küche mal nicht so läuft wie geplant....
Manchmal ist es mit dem Kochen wie mit dem Weltraum und der Enterprise. Man dringt dabei in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Vielleicht ist ja auch ein grünes Crêpe in einem Paralleluniversum ein Crumble, denn das hätte es eigentlich werden sollen.
Und sicher gibt es dafür auch eine ganz einfache Erklärung dafür, aber ich bin nun mal ein bekennender Science Fiction Fan. Es gibt wohl kaum einen Film oder eine Serie, egal wie trashig sie sein mag, die ich nicht gesehen habe.
Wenn andere sich nach einem blöden Tag ein Glas Wein gönnen, muss ich einfach auf die computeranimierten Bilder des Weltalls starren (gut, manchmal auch mit einem Glas Wein in der Hand) und schon geht es mir besser.
Mein Vorhaben war eigentlich ganz simple – mache einen möglichst kohlhydratfreien, dünnen Pfannkuchen. In meiner Vorstellung ist alles, was mit Eiern und Mehl zu tun hat unweigerlich mit einem Pfannkuchen verbunden. Ich hatte nur die Rechnung ohne das Kokosmehl gemacht, das wohl den Namen Mehl auch deshalb verdient, weil es fein gemahlen und weiß ist. Und wo Milch rein kommt, kann man es ja auch mal mit Buttermilch probieren. Blöd, wenn man da nicht richtig geschaut hat und ausgerechnet jene gekauft hat, die weniger als 1% Fett hat. Kein Problem? Von wegen. Also erstens schmeckt sie schon mal nach rein gar nichts und zweitens sehe ich nicht den geringsten Anlass, warum man sich so etwas überhaupt antun sollte, denn schließlich haben wir doch alle mittlerweile begriffen, dass wenn Fett nicht als Geschmacksträger in Frage kommt, es meist der Zucker ist, der hier diese Aufgabe übernimmt. Ist von dem auch nicht viel drin, kann man es also gleich bleiben lassen. Dabei lief zu Beginn auch noch alles ziemlich glatt, Eier mit dem Kokosmehl mischen, Buttermilch dazu, und dann im Mixer mit dem Spinat zu einem Brei vermengen. Vorsichtshalber hab ich noch zwei Esslöffel Sahne mit dazu gegeben. Sobald die Mischung in der Pfanne war, kam zutage, was nicht hätte sein sollen. Es zerfiel in Krümel. Doch Aufgeben an dieser Stelle wäre unsportlich. Schließlich kann man auch Krümel anbraten.
Das Aha! Erlebnis kam beim Probieren. Es schmeckte großartig. Fluffige Kokos-Spinat Krümel mit einem Hauch Basilikum. Also warum nicht? Weitermachen nach Plan und den Pilzen widmen.
Ich habe danach trotzdem eine Weile überlegt, ob ich das so veröffentlichen soll. Immerhin lief das eigentlich nicht so wie gewünscht und da war noch die Frage offen, wie ich das Ganze jetzt eigentlich nennen soll.
Vielleicht hätte ich es einfach „Space Crumble“ nennen sollen, die Hand zum vulkanischen Gruß gespreizt, und allen ein langes und friedliches Leben wünschen sollen.
Für Zwei
2 Eier
350 ml Buttermilch (low fat < 1% Fett)
2 EL Sahne
60 g Kokosmehl
eine Handvoll Babyspinat
6 Blätter Basilikum
Salz
1 TL Butter
200 g Shiitake Pilze
1 TL Butter
1 kleine Knoblauchzehe
zwei Zweige frischer Thymian, die Blättchen gezupft
1 TL fein gehackte Petersilie
Salz
1 EL Crème double
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Sprossen, Salat und Radieschen als Garnitur
Das Kokosmehl mit den Eiern und der Buttermilch mit dem Handrührer in einer Schüssel vermischen und etwa 10 Minuten ruhen lassen. Dann in den Mixer geben, Salz, Spinat, Sahne und Basilikum dazugeben und pürieren.
In einer beschichteten Pfanne die Butter erhitzen und die Masse portionsweise dazugeben. Eine Minute stocken lassen, danach wenden. Nach einer weiteren Minute, mittlerweile ist eh alles zu Krümeln zerfallen, die Krümel nochmals umrühren. Von der Hitze nehmen und warmstellen.
Die Stiele der Pilze abschneiden und entsorgen. Die Hüte in Scheiben schneiden.
In einer weiteren Pfanne etwas Butter erhitzen und die Pilze darin anbraten. Thymian, Petersilie, Salz und Crème Double dazugeben und mit frischem Pfeffer bestreuen.
Zusammen mit dem Crumble servieren.
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